Elektromobile in Ebern bekommen mehr Saft

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So sieht die Elektro-Ladesäule aus, zeigen Bauamtsleiter Martin Lang und Bürgermeister Jürgen Hennemann. Fotos: Ralf Kestel
So sieht die Elektro-Ladesäule aus, zeigen Bauamtsleiter Martin Lang und Bürgermeister Jürgen Hennemann. Fotos: Ralf Kestel
Am Standort dieses Stromkastens (rechts) auf diesen Parkplätzen kommt die neue Ladestation für Elektromobile.
Am Standort dieses Stromkastens (rechts) auf diesen Parkplätzen kommt die neue Ladestation für Elektromobile.
 

"Unter Strom" standen die Mitglieder des Umwelt- und Bauausschusses bei ihrer Sitzung am Mittwochabend: Es ging um die Straßenbeleuchtung, die derzeit nicht so funktioniert wie sie soll. Und dann ging den Stadtvätern und -müttern auch noch ein Licht auf: Sie wurden bei der Suche nach einer Stromtankstelle fündig.

Der Spruch vom geschenkten Gaul ging auch so manchem durch den Kopf. Denn die Stadt bekommt vom Bayernwerk eine E-mobil-Ladestation. Gratis. Der Haken dabei: Die Anschlusskosten muss die Stadt übernehmen.
Zwischen 5000 und 7000 Euro, schätzte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) beim Ortstermin am Mittwoch, wären angefallen, wenn die Ladesäule nahe dem Servicehäuschen für den Wohnmobilstellplatz platziert worden wäre, wie zunächst angedacht. "Wir haben das gesamte Areal vom Bahnhof bis zum Tegut-Kreisel untersucht", erläuterte der Bürgermeister.

Günstigen Standort gefunden

Dabei fand sich ein günstigere Lösung, die im Bauamt ausgetüftelt worden war. So steht nahe der Kujathvilla unmittelbar am Parkplatz ein Stromkasten, der genutzt werden kann. Und das spart Kosten: "Fürs Umklemmen werden so rund 1500 Euro fällig", schätzte Hennemann.

"Das ist ein gute Sache für die Zukunft", freute sich das Stadtoberhaupt mit Blick auf die umweltfreundliche Mobilität. "Auch wenn es derzeit noch nicht viele Elektrofahrzeug gibt, werden sie sich durchsetzen." Auch Philipp Arnold (Freie Wähler) fand den Standort ideal. "Das ist gut für Pendler, die die Bahn nutzen."

Aufladen mit Karte

Zwei Autos können gleichzeitig aufgeladen werden. Drei Parkplätze werden für die Ladestation reserviert. Die Bezahlung findet über ein Kartensystem statt. Die entsprechenden Karten werden von der Verwaltung ausgegeben. "Zehn Stück erhalten wir umsonst, wenn mehr gebraucht werden, müssen wir sie bezahlen", informierte Bauamtsleiter Martin Lang auf Nachfrage von Manfred Fausten (CSU).

Die Ladesäule soll noch heuer aufgestellt aufgestellt, meinte Lang und Zweiter Bürgermeister Harald Pascher bat um eine vernünftige Ausschilderung, damit die Station auch gefunden wird. Des Weiteren gebe es schon eine Internetseite, auf der E-mobil-Fahrer die jeweiligen Stützpunkte abrufen können, wusste Martin Lang. "Allerdings muss auch etwas dafür zahlen, wenn man sich dort eintragen lassen will."

Bürgermeister Hennemann will erst einmal "den Bedarf abchecken", der jetzt gefundene Standort sei jedenfalls eine "vernünftige Lösung" in unmittelbarer Nähe zu Bahnhaltepunkt und Wohnmobilstellplatz und bestens erreichbar.

Eine weitere Elektro-Tankstelle im Stadtgebiet besteht bereits bei der Firma Fertsch in Eyrichshof.

Probleme mit Straßenlampen

Gehen in Ebern die Lichter aus? Fast scheint es so. Vielen Bürgern dämmerte es, dass nicht alle Leuchten ihrem Namen gerecht werden, wie Beschwerden, die im Bauamt und bei Stadträten eingingen, belegen.

Klagen gab es schon wegen des Ausfalls einiger neuer LED-Leuchten am Rad- und Gehweg zwischen Ebern und Eyrichshof. Nun kamen im Stadtgebiet weitere dunkle Lampen hinzu, und dies nicht nur ein Mal wegen eines Unfalls in der Gymnasiumsstraße, als wegen Brandgefahr ein Blackout, das Abschalten der kompletten Straßenbeleuchtung, notwendig geworden war.

Bei Philipp Arnold waren Klagen eingegangen, aber auch im Bauamt, wie dessen Leiter zugab. Der Grund sei auch schon bekannt, teilte Martin Lang mit. Derzeit erfolge die im Januar 2013 beschlossene Umstellung auf eine Halbnacht-Schaltung. Soll heißen: Zwischen 22 und 5 Uhr strahlt nur noch eine von zwei Röhren in rund 500 Peitschenleuchten, um Energiekosten zu sparen.

Hatte es vor mehr als eineinhalb Jahren geheißen, dass "nur umgeklemmt werden muss", zeige sich nun, dass mehr Aufwand dahinter steckt. "Einige der älteren Lampen sind darauf gar nicht ausgelegt", wusste Lang vom Energieversorger, dessen Dienstleister einige Probleme beim Umklemmen habe. "Deswegen brennen die Lampen mitunter auch tagsüber, weil dann die Überprüfungen erfolgen." Noch im September findet deswegen ein "Krisengipfel" mit Vertretern des Bayernwerks und der Baufirma statt.

Wenn der erfolgreich verläuft, soll die Halbnacht-Schaltung umgesetzt werden. "Das geben wir aber nicht bekannt, mal schauen, ob's die Leute überhaupt bemerken?", orakelte Martin Lang.