Die Maßnahmen in zwei Königsberger Stadtteilen laufen noch, in Kottenbrunn soll es im Jahr 2016 losgehen. Den Bürgern wurden die vorläufigen Pläne vorgestellt. Im Januar soll es mit einem Besichtigungstermin weitergehen.
rSehr gut besucht war die Teilbürgerversammlung im Königsberger Stadtteil Kottenbrunn. Erika Stubenrauch vom Ingenieurbüro Stubenrauch aus Königsberg und Raimund Wendel vom Amt für ländliche Entwicklung aus Würzburg waren vor Ort, um die weitere Fortführung der Dorferneuerung in Kottenbrunn zu erläutern.
Dazu zeigte anfänglich Ortssprecher Hermann Stubenrauch einen kurzen Abriss des bisherigen Geschehens auf. So wurde bereits 2011 ein abgespeckter Plan für eine Dorferneuerung mit einem Dorfplatz erstellt und bereits damals im Stadtrat behandelt. Aus finanziellen Gründen lag das Projekt bis heute aber auf Eis. Nun aber soll ein neuer Versuch gestartet werden.
Bürgermeister Claus Bittenbrünn (FWG) gab zu erkennen, dass 2016 auch Kottenbrunn angepackt werden soll. Wobei aber auch die Dorferneuerungsmaßnahmen in Altershausen und Dörflis noch nicht zu Ende gebracht worden seien.
Rasch anpacken
Raimund Wendel vertrat die Meinung, dass die Dorferneuerung Kottenbrunns nun angefangen und schnell über die Bühne gebracht werden sollte. Er skizzierte kurz die Finanzierung des Projektes, das zu 50 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung bezuschusst wird. Die weiteren 50 Prozent werden je zur Hälfte von der Stadt Königsberg getragen und auf die Teilnehmer umgelegt.
Erika Stubenrauch informierte über den derzeitigen Planungsstand, dem eine Bestandserhebung aus dem Jahr 2009 zu Grunde liegt. Seinerzeit wurden unter anderem auch die verschiedenen Straßen- und Flächenbeläge, wie Pflaster mit Rasenfugen festgelegt, um eine totale Isolierung von Flächen zu vermeiden. Zudem sei vorgesehen, im Bereich um das Rathaus einen Dorfplatz zu schaffen, in den der Brunnen und der Dorfteich mit einbezogen werden sollen. Dazu wird die Straße vom Rathaus weggerückt. Der Platz davor soll mit farbigem Asphalt gepflastert werden. Das Areal um den Brunnen soll abgeglichen und der Teich ohne Zaun in diese Planung mit eingegliedert werden. Der Teich selbst soll eine Böschungsneigung von 50 Prozent erhalten ( ein Meter Höhenunterschied auf zwei Meter Länge). Der Brunnen soll wieder geöffnet werden. Im Rahmen dieser Maßnahmen muss auch der Ablauf am Teich erneuert werden. Die derzeitigen Containerstandorte werden an den Ortsrand verlegt.
Längst beschlossen
Fragen gab es zur Straßenverlegung, denn mancher Zuhörer zweifelte daran, diese überhaupt notwendig sei. Wendel gab zu bedenken, dass hierzu die Entscheidung bereits vor Jahren durch die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft getroffen wurde und eine Neuplanung zu einer Verzögerung und neuerlich zu Kosten führen würde.
Einige Fragen gab es zur Neugestaltung und Einbeziehung des Teiches in den Dorfplatz. So wurden Bedenken laut, dass ein Fehlen der Einzäunung eventuell eine Gefahr für Kinder darstellen würde und der Wasservorrat im Teich im Falle eines Brandes im Ort für die notwendigen Löschversuche durch die Feuerwehr nicht mehr ausreichen würde. Die Sicherheitsbedenken wurden dadurch zerstreut, dass durch die Böschungsneigung von 1:2 die Wassertiefe am Rand sehr gering sei. Bedenken, das Wasser für Löschversuche könne fehlen, wurde entgegengehalten, dass die Grundversorgung durch die Wasserleitung gesichert sei.
Mehrere Quellen
Weitere Fragen hinsichtlich des Teiches, der von einigen Quellen gespeist wird, die eventuell bei der Neuanlage des Platzes berücksichtigt werden müssen, da ein ständiger Wasserfluss zu Schäden an der Anböschung führen könnte, werden erst dann geklärt werden können, wenn der Teich abgelassen ist.
So wurde, laut Willi Stubenrauch, der beim Bau des Teiches in den 1970er-Jahren selbst mit tätig war, im Teich ein Schlammfangbecken angelegt, welches aber nie gesäubert wurde. Solche und weitere Details des Teiches müssen in weiteren Sitzungen geklärt werden.
Details müssen auch noch bezüglich des eingeplanten Brunnens behandelt werden. Hier kann sich Herr Wendel vorstellen an diesen wieder einen Schwengel einzubauen und einen Trog aufzustellen, so dass der Brunnen wieder genutzt werden kann.
Eine längere Diskussion gab es in der Versammlung auch über den Wasserablauf auf den neu zu gestaltenden Flächen. Angesprochen wurde auch das teilweise marode Kanalnetz. Hierzu ist noch eine weitere Klärung notwendig.
Die Fachleute Wedel und Stubenrauch und Bürgermeister Bittenbrünn den Vorschlag auf, der zum Ende der harmonisch verlaufenen Versammlung gemacht wurde, das Vorhaben demnächst bei Tageslicht noch einmal vor Ort zu betrachten. Deshalb wurde für Januar 2016 die nächste Vorstandssitzung anberaumt, bei der dies möglich ist. Dabei könne es, so Wendel, aber nur noch um Feinheiten gehen, die Grobplanung müsse erhalten bleiben.
Fusion der Wehren
Angesprochen wurde auch die Situation der Freiwilligen Feuerwehr in Kottenbrunn, die in Zukunft mit Dörflis zu einer Löschgruppe zusammen gelegt werden soll. Erfreut griff Bittenbrünn den Vorschlag eines Bürgers auf das Kottenbrunner Rathaus, das einige äußere Schönheitsfehler aufweist, zu sanieren, wobei die Kottenbrunner Bürger Eigenleistung mit einbringen wollen. Kümmern wird sich Bittenbrünn um eine Neuorganisation hinsichtlich der Pflege der vielen Grünflächen in diesem Stadtteil. Viel Anerkennung gab es von einigen Versammlungsteilnehmern für die hervorragende Pflege des Teiches in Kottenbrunn durch den Pächter.
Zum Schluss gab es auch ein Lob für Bürgermeister Claus Bittenbrünn aus den Reihen der Versammlungsteilnehmer. Ihm wurde "ein gutes Arbeiten" und ein "sich Kümmern auch um die Bürgerinnen und Bürger in den Stadtteilen" bescheinigt.