Ein Stadtwald als Einkommensquelle

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Bieter aus den Landkreisen Bad Neustadt und Main-Spessart schauten sich am Freitag die Stämme aus dem Eberner Stadtwald an, die im Rahmen der laufenden Wertholzsubmission zum Verkauf angeboten werden. 254 Festmeter werden auf dem Platz im Frauengrund seit vergangener Woche präsentiert. 23 Festmeter davon stammen aus dem Stadtwald. Foto: Ralf Kestel
Bieter aus den Landkreisen Bad Neustadt und Main-Spessart schauten sich am Freitag die Stämme aus dem Eberner Stadtwald an, die im Rahmen der laufenden Wertholzsubmission zum Verkauf angeboten werden. 254 Festmeter werden auf dem Platz im Frauengrund seit vergangener Woche präsentiert. 23 Festmeter davon stammen aus dem Stadtwald. Foto: Ralf Kestel

Die Wälder rings um Ebern werfen schöne Gewinne ab. Heuer waren es wieder 70 000 Euro. Viel Holz - nicht vor der Hütte, sondern den Toren der Stadt. Eberns Waldreichtum ist sprichwörtlich. Aus dem Holzverkauf fallen auch heuer wieder 70 000 Euro ab, nächstes Jahr auch, wie Revierförster Wolfgang Gnannt am Donnerstagabend im Stadtrat vorrechnete.

Doch die Waldbewirtschaftung füllt nicht nur städtische Konten, sondern auch das Ökokonto, womit unter Umweltgesichtspunkten Freiräume für andere Bauvorhaben geschaffen werden.

Dabei betonte Wolfgang Gnannt wie auch sein alter Chef Franz Eder und dessen Nachfolger Jürgen Hahn, dass die Arbeit im Wald nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, sondern den Schutzfunktionen des Waldes sowie der naturnahen, nachhaltigen Bewirtschaftung werde der gleiche Stellenwert eingeräumt.

Neuer Plan für 20 Jahre

Deshalb sei, so Gnannt, im zurückliegenden Jahr der Einschlag auch zurückgefahren worden. 3311 Festmeter waren es gewesen. "Wegen der guten Holzpreise hat sich dies aber nicht aufs Ergebnis ausgewirkt."

Die Einschlagsmenge liege derzeit bei 4,5 Festmeter pro Hektar und Jahr und damit unter dem Zuwachs.
Im neuen Forstbetriebsplan, der aktuell für die nächsten 20 Jahre erstellt wird, rechnet Gnannt mit einem Hektareinschlagswert von sechs Festmetern im Jahr.

Ausreichend sei auch die Menge an Brennholz, das für die heimische Bevölkerung bereitgestellt werde. 850 Festmeter waren es zuletzt, nächstes Jahr werden es 680 Festmeter sein, wovon "einige hundert schon bestellt sind". Hinzu kamen noch Hackschnitzel für die Heizanlage im Gewerbepark: 780 Festmeter zuletzt.

Froh war Gnannt, dass 2014 kein Sturm oder Käfer einen Strich durch seine Rechnungen machte. "Wir mussten keinen Stamm durch ein unvorhergesehenes Ereignis rausräumen." Das war in früheren Jahren schon ganz anders gewesen.

Aufforstungen erfolgen in der nächsten Woche auf Flächen bei Ruppach (0,8 Hektar) und an der Papiermühle (1,4 Hektar).

Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) freute sich nicht nur über die Einnahmequelle Wald, sondern auch dessen ökologische Funktionen. "Mit den zusätzlichen angelegten Pfützen und Biotopen sammeln wir für Punkte für unser Ökokonto, das wir endlich angehen wollen. Diese Punkte lassen sich dann bei anderen Baumaßnahmen anrechnen, ohne jedes Mal direkte Ausgleichsmaßnahmen schaffen zu müssen."

An weiteren Einschlägen kündigte der Revierförster für den Reutersbrunner Rechtlerwald 400 bis 500 Festmeter, für den Spitalwald 150 bis 200 Festmeter an. Im Wald der Löhr'schen Spitalstifung passiert gar nichts.
Der Stadtrat Ebern stimmte all den Plänen des Försters zu.