Ein Biber zieht bei Kirchlauter seine Kreise

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Hier hat der Biber schon ganz Arbeit gemacht, direkt vor dem Klärteich. Foto: Günther Geiling
Hier hat der Biber schon ganz Arbeit gemacht, direkt vor dem Klärteich. Foto: Günther Geiling

Rund um die Kläranlage bei Kirchlauter ist ein Nager zugange. Er war ebenso Thema wie der geplante Stachelbergturm.

Der Biber sorgt im Landkreis an verschiedenen Stellen für Aufregung und nimmt immer mehr Gewässer in Beschlag. Auch im Gemeinderat von Kirchlauter war er in dieser Woche ein Thema, denn er ist auch im Bereich der Kläranlage bei Kirchlauter rege tätig.
Gemeinderat Horst Gehring (CSU) hatte deswegen Sorge und fragte an, welche Probleme es dort gebe und ob er vielleicht sogar den Damm für den Klärteich beschädige. Bürgermeister Karl Heinz Kandler (SPD) bestätigte, dass der Nager schon in der Kläranlage am Werke sei, Sträucher und Bäume fälle und auch versuche in der Lauter Burgen zu bauen. "Wir sind aber in einem engen und ständigen Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde. Unsere Mitarbeiter schauen auch täglich nach seiner Arbeit, aber sie haben ihn noch nicht gesehen. Wenn er unseren Klärsee anbohren würde, wäre das sehr schlimm."
Aus der letzten Bürgerversammlung wurde auch das Thema "Stachelbergturm" angesprochen. Hierzu führte der Bürgermeister aus, dass er schon bei ILE-Managerin Ulla Schmidt Erkundigungen eingeholt habe. Ein solcher Turm koste rund 35 000 Euro und man wolle einen solchen noch einmal beim geplanten Genusserlebnisweg ins Gespräch bringen. Dies war auch die Meinung von Robert Muckelbauer (CSU), der eine solche Möglichkeit direkt an diesem Weg wünschte. Da tauchte dann auch die Frage nach der Höhe des Turmes auf, die mit fünf Meter angegeben wurde. Einigen Ratsmitgliedern sah man die Enttäuschung über so eine geringe Höhe an, denn sie waren wahrscheinlich von einer ganz anderen Aussichtshöhe ausgegangen. Einem Ratsmitglied entrutschte sogar der Vergleich heraus: "Das ist ja wie ein besserer Jägersitz."


Radweg würde gefördert

Auch im Straßenbau und Radwegbau soll sich in nächster Zeit rund um Kirchlauter etwas tun. Bei einem Gespräch im Straßenbauamt, so Bürgermeister Karl Heinz Kandler, sei für den Radwegausbau von Breitbrunnn nach Goggelgereuth eine Förderung von 100 Prozent in Aussicht gestellt worden. Spontan meinte Horst Gehring: "Das musst du dem nach Rentweinsdorf sagen." Die Antwort lautete: "Das habe ich ihm schon gesagt, aber ihr kennt doch den Sendelbeck." Nach der aktuellen Planung gehe der Radweg deswegen nur bis nach Goggelgereuth.
Möglicherweise wird im nächsten Jahr sogar noch mit dem Ausbau der Staatsstraße 2281 von Kottendorf nach Kirchlauter begonnen. Das Straßenbauamt wäre bereit dazu, wenn auch mit den Grundstückseigentümern alles zügig über die Bühne gehe. Dazu soll möglicherweise noch im Dezember mit den Anliegern ein Treffen stattfinden.


Zuschüsse für Erdverkabelungen

Beim Breitbandausbau geht man nun in den zweiten Ausbauplan, in dem man auch Erdverkabelungen bis zu 80 Prozent bezuschusst bekomme. "Damit können wir auch unsere Mühlen erdverkabeln und bei 80 Prozent Förderung sollten wir die Chance dazu ergreifen. Dann hätten wir mit der Paßmühle, der Klaubmühle, Weikartslauter und dem Winterhof alle Weiler erschlossen", meinte Bürgermeister Kandler. Dies wäre ein Standortvorteil für die Weiler und würde auch bei einem Verkauf Vorteile für die Anwesen haben. Dies meinte er auch im Hinblick auf leerstehende Gebäude in Weikartslauter, wo nicht einmal mehr eine Handvoll Bewohner wären. Bis Ende 2017 soll diese Maßnahme dann abgeschlossen werden.


Telekom ist günstiger

In diesem Zusammenhang ging es dann auch um die Teilnahme am Programm "Bayern-WLAN" der Bayerischen Staatsregierung, die man bei der letzten Sitzung im November beschlossen hatte. Ziel dieses Programms war es, bis 2020 ein dichtes Netz kostenfreier Hotspots im Freistaat zu erreichen. Nachdem die Einrichtung der zwei kommunalen Hotspots vom Freistaat übernommen werde, stießen allerdings die jährlichen Kosten je Standort von bis zu 995 Euro auf Kritik, waren aber für zwei Jahre beschlossen.
Diesen Beschluss hob nun das Gremium wieder auf, weil mittlerweile die Telekom mit "Plug'n'Play" eine ähnliche Lösung angeboten habe, bei der die sich die jährlichen Gesamtkosten nur auf 373 Euro je Standort belaufen. Diese Einrichtung beschloss das Gremium für die festgelegten Standorte im "Oskar-Kandler-Zentrum" in Kirchlauter und die "Heilig-Länder-Halle" in Neubrunn. In diesem Zusammenhang begegnete man auch der Kritik einer Familie in Kirchlauter, die sich von Strahlungen beeinträchtigt fühlte. Bürgermeister Kandler meinte, "wir wollen diese Hotspots und wollen unsere Jugend nicht im Regen stehen lassen".
Uwe Derra (FW) vertrat dazu die Meinung "wenn einer meint, dass er über solche Hotspots geschädigt wird, dürfte er auch kein Handy haben. Auf 50 bis 100 Meter sind die Strahlungen weit geringer als das Handy am Ohr."
Der Grünschnitt war auch dieses Mal wieder Thema. Michael Tischner (JL) störte eine Ablagerungsstelle in Kirchlauter, die man nach seiner Meinung so nicht belassen könne. Bürgermeister Karl Heinz Kandler war aber anderer Meinung. "Eine Abfuhr dieser Ablagerungen kostet uns einige tausend Euro und die Leute werden Grünabfälle dort weiterhin ablagern. Auch eine Kamera oder Strafen würden da wenig nutzen." Für nächstes Jahr kündigte er an, dass im April und Oktober ein großer Container für Äste und Heckenabschnitte bereitstehe. Das Gras müsse aber weiterhin über den Wertstoffhof entsorgt werden.
Eine Bauvoranfrage in der Gemarkung Neubrunn am "Dörfliser Weg" sorgte für einige Nachfragen, zumal wieder vier Befreiungen von der Überschreitung festgesetzter Baugrenzen, von der Höheneinstellung des Gebäudes, der Zulassung eines höheren Kniestockes bis hin zur Erlaubnis zur Errichtung einer Holzfassade anstanden. Am Ende wurde jedoch die Bauvoranfrage mit den Befreiungen einmütig beschlossen.