Radtour durch den nördlichen Steigerwald

2 Min
Wenn die Birnbäume blühen, ist es rund um Fatschenbrunn besonders schön. Fotos: Sabine Weinbeer
Wenn die Birnbäume blühen, ist es rund um Fatschenbrunn besonders schön.  Fotos: Sabine Weinbeer
Fabrikschleichach mit dem Dorfweiher
Fabrikschleichach mit dem Dorfweiher
 
Imposanter Ort: Prölsdorf mit Kirche und Pfarrhaus
Imposanter Ort: Prölsdorf mit Kirche und Pfarrhaus
 
 

Eine Tour durch Oberaurach und Rauhenebrach eignet sich für E-Bike-Fahrer und überwindet 303 Höhenmeter. Für Radfahrer, die eine sanftere Strecke wollen, gibt es eine "schotterfreie" Alternative.

Oftmals entdecken Menschen jenseits der 50 ohne Vergangenheit als Mountainbiker durch das E-Bike das Radfahren für sich. Allerdings stellen sie gewisse Ansprüche an die Radwege, denn mit Gleitsichtbrille wird das Fahren im freien Gelände auch für Geübte durchaus schwieriger. Genau an diese Radfreunde richtet sich dieser Tourenvorschlag.

Die Tour beginnt am Parkplatz des RSV-Sportgeländes in Unterschleichach. Auf der Staatsstraße geht es nach Westen in Richtung Neuschleichach, wo die Straße in einen Flurweg übergeht. Dieser wird zur "Kam-merstraße", einer zentralen Flurstraße für alle, die hier in der Gegend wandern oder Rad fahren und in Richtung Zabelstein oder Rauhenebrach unterwegs sind.

Die Kammerstraße wurde 2019 neu aufgeschottert, zwar mit einem angenehmen feinen Schotter, doch der Belag ist noch nicht überall gut verfestigt, deshalb ist durchaus Vorsicht geboten. Wer die Waldstimmung genussvoll in sich aufnehmen möchte, sollte also eine kurze Rast machen und sich beim Fahren lieber auf den Weg konzentrieren.

Durch den schattigen Wald geht es sehr moderat bergauf. Nach etwa acht Kilometern quert der Weg die Straße zwischen Fabrikschleichach und Hundelshausen. Wer möchte, biegt nach rechts ab und macht einen Abstecher zum Zabelstein. Gerade gegenüber geht die Tour weiter durch den Wald, der sich dann zu einem malerischen Wiesengrund weitet. Am idyllischen Erlesbach entlang erreicht der Radfahrer nach gut zehn Kilometern Obersteinbach. Auch hier könnte man einen Abstecher machen und zu Fuß ein Stück auf dem Pfad der Artenvielfalt gehen.

Überhaupt gibt es am Wegesrand viel zu sehen, ob den Wotansborn oder viele Marterln. Die Tour führt weiter auf der Straße nach Untersteinbach, wo dann das durchgehend geteerte Radwegenetz von Rauhenebrach zur Verfügung steht. Auf direktem Weg sind es drei Kilometer nach Theinheim; wer eine kleine "Bergetappe" einbauen möchte, fährt eine Drei-Kilometer-Schleife über Koppenwind, die herrliche Ausblicke beschert. Dort gibt es auch weitere der insgesamt zehn Einkehrmöglichkeiten, die die Strecke insgesamt bietet. In Theinheim besteht die Möglichkeit, auf dem Waldgeisterweg eine Kurzwanderung einzubauen.

Das Tal der Rauhen Ebrach ist breit, der Radweg eben (auf dieser Trasse kann man bis Bamberg oder in umgekehrter Richtung bis Kitzingen fahren). In Prölsdorf verlässt die Route die Strecke in Richtung Bamberg: An der Landkreisgrenze Haßberge/Bamberg geht es aufwärts in Richtung Norden. Auf rund drei Kilometern sind fast 80 Höhenmeter zu überwinden, aber auch hier belohnt wieder ein herrlicher Fernblick die Mühen. An der Flurkapelle ist der schlimmste Anstieg überstanden. Durchatmen.

Auf der neuen Höhe geht es nun weiter, von Schindelsee aus über den neuen gemeindeübergreifenden Radweg in Richtung Dankenfeld. Noch vor Dankenfeld zweigt sich die Strecke am großen Wegekreuz ab auf die Staatsstraße in Richtung Fatschenbrunn (aber auch der Weg bis Dankenfeld und wieder zurück lohnt für einen Biergartenbesuch). Die 6,4 Kilometer führen vorbei an Markertsgrün – wo Hochlandrinder grasen – und Hummelmarter bis nach Fatschenbrunn, mit seinen alten Birnbäumen. Die Radtour biegt ab in den Ort, hier geht es erst steil die Dorfstraße hinab, ab der Kirche am Sportgelände vorbei dann wieder hinauf. Auch hier lohnt an der Kreuzigungsgruppe ein Blick zurück auf das Golddorf Fatschenbrunn - es besteht noch für einen Fußweg auf dem Europäischen Kulturweg (Einstieg im Ortszentrum neben der Kirche) die Möglichkeit. Auf der Kreisstraße geht es wieder hinab nach Unterschleichach.

Knapp zwei Stunden dauert die Tour, wenn man sie "herunterradelt". Aber die aufgezeigten "Abzweige", Aussichtspunkte und die vielfältigen gastronomischen Angebote entlang der Strecke bieten sich für eine Tagestour an.

Wer gar keine Schotterstrecke riskieren möchte, beginnt die Tour in Fatschenbrunn, fährt über die Steigerwald-Höhenstraße nach Fabrikschleichach und steigt in Ober- oder Untersteinbach in die beschriebene Strecke ein.