Am Wochenende wird Kirchaich zum Party-Dorf. Die Dorfrocker veranstalten in ihrer Heimatgemeinde vor 4000 Fans das "Dorf Air". Wir haben die Brüder vorab zuhause besucht.
Noch herrscht Ruhe. Die Ruhe vor dem Sturm. Ein Auto fährt vorbei, unterbricht für einen Moment die Stille. Tobias Thomann guckt von seinem Handy hoch, sieht uns, öffnet die Gartentür. Sein Bruder Markus kommt aus dem Haus. "Schön, dass ihr da seid. Wenn das Wetter gut wäre, hätten wir uns raussetzen können." Er zuckt mit den Schultern. "Na, egal. Kommt rein." Gemütlich schlurfen die Brüder ins Esszimmer. "Wasser? Oder einen Kaffee?" Gerne. Markus' eineinhalbjähriger Sohn stapft ins Zimmer, ruft fröhlich "Hallo!"
Als würde man sich bei Bekannten treffen. Stattdessen ist es ein Pressetermin. Ganz offiziell. Mit den Dorfrockern. Der Grund: Das Dorf-Air am Samstag, 1. August, mit etwa 4000 Besuchern und Heino als Stargast in ihrem Heimatort Kirchaich im Steigerwald.
Erfolg auf ganzer Linie Die drei Brüder aus der 950-Einwohner-kleinen Gemeinde sind inzwischen bekannt in der Volksmusikszene. Über die Grenzen Frankens, selbst Deutschlands, hinaus. Sie spielen mehr als 100 Live-Konzerte im Jahr, standen mit ihrem aktuellen Album "Holz" auf Platz vier der deutschen Album-Charts, sie sind beliebte Acts im Musikantenstadl, waren mit Florian Silbereisen und Heino auf Tour. Sie sind angekommen in der Maschinerie Volksmusik. Warum dann ein Open Air in Kirchaich - mitten in der fränkischen Pampa?
Klar, es gibt sinnvollere Standorte. "Hier in Kirchaich müssen wir alles ranschaffen und aufbauen - Absperrgitter, Klohäuschen, Verpflegung, Strom, Bühne", zählt Markus auf. Ohne Helfer aus dem Ort wäre das nicht möglich. "Zum Glück unterstützen uns DJK, der TSV und unser Fanclub bei den Vorbereitungen", erzählt Markus und fügt hinzu: "Schon toll, dass wir so Leute hier haben."
Den Fans das Dorf zeigen Landleben eben. Hier hilft man sich gegenseitig. Und genau dieses Leben wollen die Fans sehen. Das Elternhaus der Dorfrocker, den Sportplatz, die Umgebung. "Und es ist ja auch eine Ehre, in seinem Heimatort spielen zu dürfen", sagt Markus mit Stolz in der Stimme.
Doch warum bauen Stars aus der Volksmusikszene alles für ein Open Air mit der Hilfe ihrer Freunde und Bekannten selbst auf? "Wir haben gerne alles selbst in der Hand", erklärt Markus Thomann. Die Brüder haben die verschiedenen Aufgaben untereinander aufgeteilt. Markus macht das Management, Tobias kümmert sich hauptsächlich um die Lieder und Philipp, der Jüngste, ist in den sozialen Netzwerken aktiv.
"Wir sind inzwischen wie ein Unternehmen." Ein Familienunternehmen, das gerade noch so zu dritt zu lenken ist. Was, wenn der Erfolg noch größer wird? "Ehrlich gesagt würden wir lieber auf dem Level bleiben, als dass wir alles aus der Hand geben." Denn die drei Thomann-Brüder wollen authentisch bleiben. Und dazu gehört ihr Leben im kleinen Kirchaich in den Haßbergen.
Gewinnspiel Wir verlosen fünf mal zwei Karten für das Dorf Air am Samstag, 1. August, in Kirchaich. Und so können Sie teilnehmen: Senden Sie uns bis Donnerstag, 30. Juli, 18 Uhr, eine E-Mail mit dem Betreff "Dorfrocker" an
leserreporter@infranken.de. Bitte mit Angabe einer Telefonnummer, damit wir Sie - im Falle eines Gewinns - am Freitagvormittag erreichen können.
Traurig ist nur, dass immer noch nicht eingesehen wird, dass man nicht alle Gegenden dieses Kreises in einen Topf "Haßberge" werfen kann.
Ach, warum sollte man Kirchaich nicht in den Hassbergen lassen? Andere Orte werden doch auch dorthin zwangsverfrachtet.
Lautete der Aufmacher in der Druckausgabe doch tatsächlich "Dorfrocker holen 4000 Fans in die Haßberge"...Na ja, hier wurde zumindest teilweise nachgebessert. Aber macht nichts. Kann ja mal vorkommen, bei diesem immerhin schon über 40 Jahre alten "Kreiskonstrukt". Mal schauen, ob der Beitrag erscheint
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