Das unterfränkische Handwerk sprach Auszubildende der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau frei. Die jungen Fachkräfte haben einen besonderen Bezug zu ihrer Arbeit. Dominik Krefft und Fabio Weingold lieben die Vielseitigkeit.
Unterfränkische Auszubildende im Gärtner-Handwerk wurden dieser Tage freigesprochen. Unter ihnen sind auch zwei junge Männer aus den Haßbergen. "Wir haben den vielseitigsten Beruf", stellen übereinstimmend Dominik Krefft und Fabio Weingold fest. Seit Samstag sind sie offiziell Gärtner in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau. Ihre Urkunden haben sie mit fast 90 weiteren unterfränkischen Absolventen ihrer Spezialisierungsrichtung sowie denen des Landschafts-, Zierpflanzen- und Obstbaus und der Stauden- und Friedhofsgärtnerei bei einer zentralen Freisprechung in Waigolshausen (Landkreis Schweinfurt) erhalten.
Tägliche Fahrt zur Arbeitsstelle Von Limbach und Kirchlauter aus, wo sich ihre bisherigen Ausbildungsbetriebe befinden, werden sie zukünftig an wechselnden Orten bei privaten oder öffentlichen Auftraggebern ihre Arbeit verrichten.
Voraussetzung für die dreijährige Ausbildung war ein erfolgreicher Hauptschulabschluss. Krefft erwarb ihn in der Hauptschule in Eltmann, Weingold in Ebern. Heute wissen beide, warum ein respektabler Schulabschluss notwendig ist, denn viel Lernstoff sei in der theoretischen Berufsausbildung zu bewältigen gewesen, wie sie angaben.
Unzählige Pflanzen mit ihren lateinischen Familien- und Artennamen nach Gattungen, Laub- und Nadelgehölze, Stauden einschließlich Zwiebeln und Knollen, das alles gehöre zum gärtnerischen Wissen.
Die Praxis umfasst ebenfalls eine große Bandbreite. Diese reicht von der Kenntnis über den Naturstein und dessen Verwendung bis hin zur Pflanzen- und schließlich auch zur Maschinenkunde.
Zum Thema Naturstein fällt Krefft spontan ein: "Segmentböden legen, Treppen und Mauern bauen". Das hat er alles schon auf dem Kasten.
Die Signale für ihre berufliche Zukunft stehen bei beiden auf Grün, der Farbe der "grünen Branche". Sie haben einen Arbeitsvertrag von ihrem Betrieb erhalten, Krefft bei Garten- und Landschaftsbau Fösel in Limbach/Eltmann und Weingold bei Gala-Tec Weingold in Kirchlauter. Den erfolgreichen Abschluss der dreijährigen Ausbildung feierten die jungen Gärtner am Samstag im Kreise ihrer Kollegen.
Schönster Beruf der Welt Gerhard Reichelsdorfer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen würdigte die Leistung der jungen Fachleute.
Der Bezirksvorsitzende des Verbandes für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Dietmar Lindner, sowie Gerhard Rüb vom Landesverband Bayern beim Bund deutscher Baumschulen übermittelten Grußworte.
"Sie haben den schönsten Beruf der Welt gelernt", sagte Rüb, "machen Sie was draus". Dieser Aufforderung bedurfte es für die beiden Haßberge-Gärtner nicht, denn für sie hat das Leben als Fachmann bereits begonnen. Dominik Krefft arbeitet als Teil seines Gärtnerteams auf einer Baustelle in der Nähe von Geiselwind. Mit Pflasterarbeiten und Pflanzungen ist er dort beschäftigt.
Das "grobe Zeug" macht Spaß Fabio Weingold ist noch einige Tage im Kindergarten in Ebelsbach anzutreffen, wo der Sandkasten mit Natursteinen neu einzufassen ist.
Diese Arbeit entspricht total seiner besonderen Vorliebe, denn "das grobe Zeug macht mir mehr Spaß als Gartenpflege", gesteht er.
Andererseits liebt er die Abwechslung und ist auch in dieser Beziehung einig mit seinem Kollegen aus Limbach, der schwärmt: "Einen sehr schönen Beruf habe ich." Es sei einer der vielseitigsten überhaupt. Viel frische Luft, viel Abwechslung und sichtbarer Erfolg der täglichen Arbeit, das seien die angenehmen Seiten, schlechtes Wetter und enorme körperliche Belastungen die eher anstrengenden.
Aber das gehöre nun mal dazu. "Es gibt solche Tage und solche Tage", stellt Weingold fest und schaufelt weiter Kies.
"Man muss halt arbeiten", sagt Krefft in Limbach, schwingt sich stolz hinters Lenkrad und ergänzt sein Statement: "Aber das ist in jedem Beruf so."
Erst mal weiter angestellt Und der Verdienst? "Ich kann mich nicht beschweren", antworten beide einhellig und unabhängig voneinander. Wichtig sei für sie, dass sie weiter angestellt sind, wohl wissend, dass das keine Selbstverständlichkeit für alle Gleichaltrigen ist.
Firmenchef Weingold in Kirchlauter bemerkt dazu: "Dafür haben wir ihn schließlich ausgebildet, dass wir einen guten Arbeiter gewinnen." Er freut sich, dass sein Neffe und Patenkind als einer der drei Besten bei der zentralen Freisprechung geehrt wurde. Für ihn als Ausbilder war es eine Ehrensache, an der Feier teilzunehmen.
Die beiden Nachwuchsgärtner haben Tipps für zukünftige Berufsanwärter parat.
"Von Anfang an lernen", rät Krefft, denn das erste Lehrjahr verginge noch relativ gemächlich, "aber das zweite und dritte Jahr eilen so schnell, da steht gleich die Prüfung vor der Tür".
Prüfung bedeutet, den schriftlichen Teil mit Theorie über Pflanzenkunde, landschaftsgärtnerische Arbeiten, betriebliche Zusammenhänge sowie Wirtschafts- und Sozialkunde erfolgreich abzuarbeiten. Dem folgt der praktische Teil, was für Krefft hieß: "Zwei Stufen setzen, zwei Quadratmeter pflastern, Palisaden setzen und Pflanzarbeiten ausführen".
Rasen ist knifflig Und dann die Rasensaat! Man denke nicht, dass die so einfach zu machen sei. Weingold hat ähnliche Hinweise für potenzielle Bewerber der grünen Branche. Sie sollten bedenken: "Der Beruf ist körperlich anstrengend, und Gärtner sind häufig Wind und Wetter frei ausgesetzt". Aber es mache viel Freude, und bereut habe er seine Wahl nicht an einem einzigen Tag.