Eltmann kämpft um Schaeffler: Entscheidung über Werksschließung im Februar?

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450 Kerzen leuchteten vor dem Schaeffler-Werk in Eltmann, das von der Schließung bedroht ist. Christian Licha
450 Kerzen leuchteten vor dem Schaeffler-Werk in Eltmann, das von der Schließung bedroht ist. Christian Licha

Mit einer Kerzen-Aktion machten sich die Eltmanner Schaeffler-Mitarbeiter für ihren Standort stark. Der Konzern plant, das Werk im Landkreis Haßberge komplett zu schließen.

Mit 450 Kerzen, genau so viele wie es Mitarbeiter im Schaeffler Werk Eltmann gibt, machten der Betriebsrat und die Vertrauenskörpervertretung am Donnerstagnachmittag erneut auf die prekäre Lage des Standorts aufmerksam.

Wie bereits mehrfach berichtet, plant der Herzogenauracher Konzern, das Werk im Landkreis Haßberge komplett zu schließen.

Schaeffler-Werk in Eltmann soll geschlossen werden: Betriebsrat mit Kerzen-Aktion

Der Betriebsratsvorsitzende Uli Schöpplein und einige Mitstreiter hatten alle Hände voll zu tun, bis der Lichter-Schriftzug stand. Mit "80 Jahre Eltmann" war dann zu lesen, wie lange der Betrieb schon im Eltmanner Industriegebiet ansässig ist. Zusätzlich wurde mit einem Plakat auf das Jubiläum aufmerksam gemacht, das in zwei Jahrzehnten anstehen würde: "100 Jahre Eltmann 2040". Die Idee zu dieser Aktion kam Schöpplein, weil Schaeffler bereits heute für 2025 plant: "Wir haben die Zukunftsplanung ausgeweitet bis zum Jahr 2040." Aufgrund der momentan zugespitzten Corona-Lage könnten zurzeit nur kleinere Protestaktionen wie diese durchgeführt werden, so der Betriebsratsvorsitzende.

Im Kampf gegen die Werksschließung habe der Gesamtbetriebsrat für alle Standorte ein Beratungsinstitut mit einem Gutachten beauftragt, das demnächst vorliegen soll, berichtet Schöpplein. Ende Februar werde man sich dann voraussichtlich mit den Verantwortlichen von Schaeffler treffen, die dann eine Entscheidung herbeiführen wollen, wie es mit dem Werk Eltmann weitergeht.

Bereits im September dieses Jahres formierte sich starker Widerstand in Eltmann. Mit großen Kundgebungen brachten die Beschäftigten ihren Unmut zum Ausdruck. Damals hieß es, dass der Standort Eltmann komplett nach Schweinfurt verlagert werden soll. Auch aus Wuppertal und Höchstadt sollen nach damaligen Angaben Arbeitsplätze nach Schweinfurt wandern.