Die Bäume an Straßen wachsen nicht

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Viele Pflanzflächen im Weisbrunner Siedlungsgebiet sind leer; die dort gepflanzten Straßenbäume erwiesen sich als nicht standortgerecht.
Viele Pflanzflächen im Weisbrunner Siedlungsgebiet sind leer; die dort gepflanzten Straßenbäume erwiesen sich als nicht standortgerecht.
Ein weißer Anstrich für den Stamm und gute Betreuung sollen die verbliebenen Weisbrunner Straßenbäume retten. Sabine Weinbeer
Ein weißer Anstrich für den Stamm und gute Betreuung sollen die verbliebenen Weisbrunner Straßenbäume retten.  Sabine Weinbeer
 
Der Bauausschuss Eltmann sieht das bayerische Mobilfunkförderprogramm kritisch. Weiße Flecken in der Versorgung gibt es durch die Topographie zwar zahlreiche, doch die Stadt kann nicht federführend für deren Auflösung tätig werden. Unser Bild entstand oberhalb von Dippach.
Der Bauausschuss Eltmann sieht das bayerische Mobilfunkförderprogramm kritisch. Weiße Flecken in der Versorgung gibt es durch die Topographie zwar zahlreiche, doch die Stadt kann nicht federführend für deren Auflösung tätig werden. Unser Bild entstand oberhalb von Dippach.
 

Der Eltmanner Bauausschuss will die letzten Stämme in Weisbrunn retten. Das wird ebenso schwierig wie das Bemühen, die letzten Mobilfunklöcher zu stopfen.

Mit Straßenbäumen und Mobilfunklöchern befasste sich der Bauausschuss des Stadtrates Eltmann in seiner Sitzung am Montag. Bei beiden Themen ist Weisbrunn quasi ein Hotspot. Der Stadtteil war damit auch erstes Ziel der Ortseinsichten.

Im Siedlungsgebiet "Am Hahn" in Eltmann sind viele Straßenbäume nach wenigen Jahren abgestorben. Auch in Weisbrunn gibt es mittlerweile zahlreiche Pflanzflächen, auf denen nur noch Gras wächst. Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) erläuterte vor Ort, dass in Weisbrunn empfohlen worden war, heimische Bäume zu pflanzen. Die seien aber offenbar am Südhang als Solobäume ohne Schatten von Nachbarbäumen nicht gewachsen. Viele Bäume starben bereits ab, erfuhr der Ausschuss, und wurden entfernt. Die restlichen Bäume hofft man zu retten, beispielsweise indem ihre Stämme weiß gestrichen wurden. Die starken Temperaturschwankungen vor allem im Winter führen nämlich dazu, dass die Rinde und damit der gesamte Baum Schaden nehmen. Weiße Stämme heizen sich während des Tages nicht so stark auf und mindern diese Gefahr.

Der Bauausschuss war sich mit Bürgermeister Michael Ziegler einig, den Stadtförster Christian Bartsch zu beauftragen, passende Baumarten vorzuschlagen, damit auch die leeren Pflanzflächen wieder ihrem eigentlichen Nutzen dienen können. Vielleicht finden sich in der Nachbarschaft auch Baumpaten, die sich beispielsweise um die Bewässerung kümmern.

Grundsätzlich hat es ein solcher Straßenbaum nicht leicht, denn die Pflanzfläche, die Niederschläge aufnehmen könnte, ist sehr gering. Zudem gibt es rundum im Untergrund Schotteraufbau für Straße und Gehweg, so dass Oberflächenwasser schnell abgeleitet wird - im Weisbrunner Siedlungsgebiet durch die Hanglage noch schneller als in der Ebene.

Zweite Station des Ausschusses war Dippach, wo sich der Bürgermeister und der örtliche Stadtrat Bruno Wittig bereits mit den Kindern und Jugendlichen wegen der Gestaltung eines neuen Spielplatzes getroffen haben. Der bisherige Dippacher Spielplatz liegt ein Stück außerhalb und ist mit Bolz- und Grillplatz ein idealer Treffpunkt für die ältere Jugend. Für die kleineren soll ein geeigneter Spielplatz innerhalb des Ortes gefunden werden. Durch die Topographie Dippachs ist das allerdings gar nicht so leicht. Ein Grundstück neben dem Friedhof wäre von der Lage her gut geeignet, ein Zugang aber nur schwer herzustellen - außer durch den Friedhof. Vor Ort fiel den Ausschussmitgliedern eine weitere städtische Fläche etwas oberhalb ins Auge, deren Eignung nun geprüft werden soll.

Im Rathaus beschäftigte sich der Ausschuss dann mit dem neuen Mobilfunkförderprogramm des Freistaates Bayern. Bürgermeister Ziegler gab ein Schreiben des Wirtschaftsministeriums bekannt, in dem angekündigt wird, dass in den nächsten Monaten in jedem Regierungsbezirk Informationsveranstaltungen für die Bürgermeister stattfinden.

Grundsätzlich begrüßen die Eltmanner Kommunalpolitiker das Vorhaben der Staatsregierung, das Mobilfunknetz in Bayern flächendeckend auszubauen, doch das geplante Vorgehen sehen sie für die Kommunen nicht umsetzbar. "Es gibt zwar Fördermittel, aber die Kommune soll neben ihrem finanziellen Eigenanteil den Standort suchen, die Masten bauen und mit den Mobilfunkbetreibern Verträge schließen. Das ist nicht zu leisten", meint Bürgermeister Ziegler.

Gerade in Eltmann und den Stadtteilen gibt es zahlreiche Funklöcher. In Weisbrunn besteht nur in den höheren Lagen Empfang. Tief eingeschnittene Seitentäler wie in Eltmann-Süd oder in Dippach haben ebenfalls große weiße Flecken. Eltmann müsste wegen seiner Topographie zahlreiche Masten errichten und dann Anbieter finden; deshalb stehen die Mitglieder des Ausschusses und der Bürgermeister dem geplanten Vorgehen der Staatsregierung skeptisch gegenüber. Federführend müsste der Freistaat sein, gemeinsam mit Kommunen und Betreibern, lautet die überwiegende Meinung.