Der Zweckverband der Zeil/Ebelsbach-Gruppe hat 2015 mehr Trinkwasser gefördert und in die Leitungen gepumpt als zuvor. Gebühren bleiben für Bürger stabil.
Beim Wasserzweckverband der Zeil/Ebelsbach-Gruppe läuft es rund. Und zwar in jeder Hinsicht. Wirtschaftlich gibt es keine Probleme, und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Kommunen klappt.
Der Zeiler Bürgermeister und Verbandsvorsitzende Thomas Stadelmann (SPD) wertete die Kooperation als beispielgebend für die von vielen Seiten geforderte interkommunale Zusammenarbeit. "Wir sind gut aufgestellt", sagte er in der Verbandsversammlung, die am Donnerstag im Gebäude der Stadtwerke in Zeil stattfand. Der Zweckverband verfüge über eine funktionierende Versorgungsanlage, deren Herzstück, die Wasseraufbereitungsanlage in Ebelsbach, vor einigen Jahren auf einen modernen Stand gebracht worden ist.
Der Zweckverband versorgt die Haushalte in den beiden Gemeinden Ebelsbach und Zeil mit Trinkwasser. Nach Jahren sinkenden Verbrauchs ist der Wasserkonsum zuletzt wieder gestiegen und pendelt sich jetzt auf einem stabilen Stand ein, wie der Geschäftsführer des Verbands, Andreas Trautner, erläuterte.
Seinen Angaben zufolge gibt es immer Schwankungen. 2015 beispielsweise schnellte der Verbrauch wegen des heißen Sommers nach oben. 520 000 Kubikmeter Trinkwasser pumpte der Zweckverband in die Leitungen. Das waren etwa 40 000 Kubikmeter mehr als im Jahr davor. Der höhere Verbrauch spülte auch mehr Geld in die Kasse des Verbands. 2014 schloss mit einem Plus ab (rund 27 000 Euro), das auch für 2015 erwartet wird, vermutlich sogar etwas mehr.
Trautner sieht das etwas zwiespältig. Einerseits sei es positiv, wenn der Zweckverband dank des höheren Verbrauchs mehr Geld bekomme. Andererseits brauche niemand eine solche Trockenheit, wie sie 2015 lange Zeit im Sommer herrschte.
Das positive Ergebnis hilft dem Zweckverband dabei, den Wasserpreis stabil zu halten. Er behält die Gebühr, die er von den zwei Kommunen verlangt, bei. Über den Wasserpreis, den die Bürger bezahlen müssen, entscheiden allerdings die Gemeinden selbst. Von einer Erhöhung wurde gestern aber weder für die Stadt Zeil noch für die Gemeinde Ebelsbach gesprochen.
Der Zweckverband bezieht sein Wasser aus mehreren Quellen im Raum Neubrunn sowie aus fünf Brunnen bei Ebelsbach im Maintal (Uferfiltrat). In der Aufbereitungsanlage werden das nitratarme Wasser aus dem Maintal und das stärker mit Nitrat belastete Quellwasser vermischt. Am Ende steht ein Nitratwert, wie am Rande der Sitzung bekanntgegeben wurde, von 11,9 Milligramm pro Liter (mg/l). Der Grenzwert beträgt 50 mg/l.
Noch eine positive Nachricht: Die Wasserverluste liegen bei 1,4 Prozent. Das heißt: 1,4 Prozent (zwischen 6600 und 6700 Kubikmeter) des geförderten Wassers verschwinden in den Leitungen (Rohrbrüche). Das ist ein sehr guter Wert. Bis zehn Prozent wären noch akzeptabel.