Der Wonfurter Gemeinderat strebt eine Container-Lösung an, um dem wachsenden Bedarf an Räumen für die Betreuung der Buben und Mädchen gerecht zu werden.
Nach eingehender Diskussion in der Sitzung am Dienstagabend hat der Gemeinderat Wonfurt beschlossen, den Bedarf an weiteren Kindergartenplätzen mittels Containern zu lösen. Lediglich Gemeinderat Wolfgang Thein stimmte dagegen. Er hätte gerne vor dem Beschluss weitergehende Informationen dazu gehabt und wollte auch die Frage geklärt wissen, ob auch die alte Schule in Steinsfeld als Quartier infrage gekommen wäre.
Die Zahl der Kinder in der Gemeinde Wonfurt steigt und steigt, während die Kapazitäten in der vorhandenen Einrichtung in Wonfurt schon jetzt ausgelastet sind. Wie die Leiterin Birgit Brückner in der Sitzung mitteilte, fehlen zu Beginn des Kindergartenjahres 2017/2018 sieben Plätze und im darauffolgenden Jahr schon zwölf Plätze. "Wir brauchen bis 2020 rund 20 weitere Plätze, wobei die noch nicht geborenen Kinder natürlich auch noch nicht eingerechnet sind", sagte sie.
Zwei Alternativen
Das Problem war dem Gemeinderat bewusst, so dass er zwei Alternativen ins Auge gefasst hatte: die alte Schule in Steinsfeld kindergartentauglich zu gestalten oder Container im Umgriff des Kindergartens in Wonfurt aufzustellen. Bürgermeister Holger Baunacher (JL) machte aber deutlich, dass die alte Schule in Steinsfeld nicht nur umgestaltet werden müsste, sondern auch zu hohe Folgekosten für zwei zusätzliche Mitarbeiterinnen und die Transportkosten nach sich ziehen würde. Außerdem wären die Kinder in Steinsfeld vom Geschehen im Kindergarten abgekoppelt und man müsste zudem die Frage klären, welche Kinder aus dem Gemeindegebiet dann in Steinsfeld betreut werden sollten.
Dies bestätigte auch Katharina Tschischka vom Jugendamt am Landratsamt. Bei der Containerlösung hingegen wäre nur eine weitere Mitarbeiterin notwendig und das offene Konzept könnte auch dort verfolgt werden. Denn der Raum in den Containern könnte zunächst als Funktionsraum genutzt werden. Andererseits wäre später auch eine Belegung mit einer ganzen Gruppe von 25 Kindern möglich. So könnte man darin einen Eingangsbereich, sanitäre Anlagen, einen großen Gruppenraum und einen Nebenraum unterbringen. An den Containern "störte" die Kindergartenleiterin nur, dass die Fenster relativ weit oben angebracht sind und die Kinder dann nur durch eine Terrassentür nach draußen sehen können.
Kauf bevorzugt
Baunacher teilte mit, dass sich die Mietkosten für sieben Container je nach Ausstattung zwischen 1200 und 2500 Euro im Monat bewegen, während der Kaufpreis für sieben Container zwischen 50 000 und 80 000 Euro liege. Für die Container müssten der Platz nordwestlich des Kindergartens hergerichtet sowie Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom verlegt werden. Letztendlich tendierte der Gemeinderat zu einem Kauf von sieben Containern, da diese länger als zwei, drei Jahre benötigt werden. "Wir gehen davon aus, dass wir sie vier, fünf Jahre brauchen werden", so der Bürgermeister. Eine Vergabe findet erst statt, wenn die Art der Container bestimmt wurde. Die Einrichtung, die sich auf bis zu 10 000 Euro belaufen wird, wird der Kindergarten selbst anschaffen und dann einen Zuschuss von der Gemeinde beantragen. Für die Zeit, in der der Kindergarten saniert wird, sollen weitere Container aufgestellt werden. Dies wird allerdings erst in drei, vier Jahren der Fall sein.
Doch der Kindergarten hat noch ein weiteres Problem, und zwar mit einem Wasserschaden in einem Sanitärraum. Die Suche nach der Ursache zieht sich hin, während der Boden sich bereits vollgesogen hat.
Wie Diakon Michael Nowak angab, müsste der Boden nach der Behebung der Ursache getrocknet werden. Dies sei aber nicht möglich, weil der Boden wahrscheinlich auf einer Schüttdämmung liege. Sollte die Sanierung länger als die Schließzeit im Sommer andauern, müssten die Kinder an anderen Orten untergebracht werden. Dafür stünden Räume in der Schule in Dampfach und in der alten Schule in Steinsfeld zur Verfügung, erklärte Holger Baunacher.
Bestätigung
Zum Ende der Sitzung im Rathaus bestätigte der Wonfurter Gemeinderat den bei der Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wonfurt neugewählten Kommandanten Marius Schad und seinen Stellvertreter Florian Klaus.