Der Vorstand des Dekanatsrats Haßberge setzt ein Zeichen gegen die bundesdeutsche Rüstungspolitik und spricht sich insbesondere gegen eine Waffenlieferung an Saudi Arabien aus.
"Diese Exporte sind für uns als Christen absolut inakzeptabel". Dekanatsratsvorsitzende Klaudia Schwarz meint mit dieser Aussage die Rüstungsexporte der Bundesrepublik und insbesondere die vom Bundessicherheitsrat positiv beschiedene Voranfrage von Saudi Arabien auf Lieferung von mehr als 200 Leopard-II-Panzern.
Deshalb unterstützt der Vorstand des Dekanatsrates Haßberge einen Aufruf des Diözesanrates an alle politischen Mandatsträger. Der Dekanatsrat ist das Laiengremium der katholischen Kirche auf Dekanatsebene (ähnlich dem Pfarrgemeinderat auf der Pfarreiebene).
Stille Post Ziel der Aktion ist es, bei Waffenexporten mehr Achtsamkeit auf Übereinstimmung mit der bestehenden Gesetzeslage zu legen.
"Die Panzer würden in ein Land gehen, das in einer Krisenregion liegt, systematisch Grund- und Menschenrechte missachtet und den Terrorismus fördert", heißt es in dem Brief, den möglichst viele Pfarreiengemeinschaften im Dekanat an die Bundespolitiker des Wahlkreises schicken sollen.
Als Hilfestellung für die Wahlentscheidung werden in diesem Brief ganz klare Fragen an die Abgeordneten beziehungsweise Kandidaten gestellt, etwa ob sie die Exporte nach Saudi-Arabien gutheißen oder nicht. Außerdem wird gefragt, ob sich die Politikerinnen und Politiker für mehr Transparenz bei der Entscheidung über Rüstungsexporte einsetzen.
Die beiden Vorsitzenden des Dekanatsrates, Klaudia Schwarz und Alfred Neugebauer, unterschrieben bei der Vorstandssitzung dieser Tage das Schreiben, das im Namen des Dekanatsrates abgeschickt wird.
Mittlerweile wurden auch alle Pfarreiengemeinschaften angeschrieben und gebeten, ebenfalls diesen Brief zu schicken, möglichst mit anliegender Unterschriftenliste. Diözesanrat und Dekanatsrat sind der Meinung, dass die Kriterien der deutschen und europäischen Richtlinien zum Rüstungsexport eindeutig ein Geschäft wie das mit Saudi Arabien verbieten.