Container für die Kinder

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Auf dieser Grünfläche in der Schustergasse in Memmelsdorf wird eine Containeranlage entstehen, damit alle angemeldeten 87 Kinder aufgenommen werden können. Im Kindergarten (Hintergrund) dürfen lediglich 62 Kinder aufgenommen werden. Helmut Will
Auf dieser Grünfläche in der Schustergasse in Memmelsdorf wird eine Containeranlage entstehen, damit alle angemeldeten 87 Kinder aufgenommen werden können. Im Kindergarten (Hintergrund) dürfen lediglich 62 Kinder aufgenommen werden. Helmut Will
Hier, am ehemaligen Bahnhofsgelände, entsteht eine weitere Werkszufahrt zur Firma Rösler (Hintergrund) in Memmelsdorf. Helmut Will
Hier, am ehemaligen Bahnhofsgelände, entsteht eine weitere Werkszufahrt zur Firma Rösler (Hintergrund) in Memmelsdorf. Helmut Will
 
Öfters schon beklagt wurde der Lieferverkehr bei der Firma Rösler in Memmelsdorf. Nun soll sich die Situation durch eine weitere Werkszufahrt entspannen. Helmut Will
Öfters schon beklagt wurde der Lieferverkehr bei der Firma Rösler in Memmelsdorf. Nun soll sich  die Situation durch eine weitere Werkszufahrt entspannen. Helmut Will
 

Um alle angemeldeten Kinder in Memmelsdorf unterzubringen, suchte das Gremium nach einer Ersatzunterkunft. Die Kosten belaufen sich auf rund 90 000 Euro.

87 Kinder sind ab September im Kindergarten Memmelsdorf angemeldet. Es könnten sogar noch einige mehr werden. Doch für die Einrichtung sind nur 62 Kinder erlaubt, weshalb sich der Gemeinderat damit befasste. Laut Landratsamt Haßberge muss für diese Situation bis zum Rückgang der Kinderzahlen eine Ersatzunterkunft für eine Gruppe mit etwa 25 Kindern geschaffen werden.

Nach dem Abwägen aller Möglichkeiten wäre für diese Unterkunft nur eine Containeranlage möglich. Andere Möglichkeiten, die alte Schule und das Gemeindehaus Memmelsdorf, wurden geprüft, scheiden aber aus. "Der Betrieb mit so vielen Personen ist im Kindergarten in Memmelsdorf nicht mehr möglich", sagte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD). Die Zahl sei so hoch, weil Kinder hinzu kamen, die bisher in anderen Kindergärten untergebracht waren. Die hohe Zahl der Kinder werde bis zum Kindergartenjahr 2022/23, also drei Jahre, anhalten. Erst dann werden die Zahlen wieder rückläufig sein, sagte Dietz. Die angedachten "Ausweichmöglichkeiten", die alte Schule und das Gemeindehaus in Memmelsdorf, scheiden wegen zu hoher Kosten und anderen Nutzungen in diesen Häusern aus.

Schustergasse als Standort

Dietz stellte dem Gremium als Alternative eine Containeranlage vor. "Eine in Betrieb stehende Anlage haben wir in der Kindertagesstätte Wonfurt besichtigt. Diese würde auch von der Aufsicht im Blick auf unsere Situation genehmigt", sagte Dietz. Als Standort würde sich der Bauplatz Flurnummer 28/5 in der Schustergasse anbieten. Mit einem Durchgang in der bestehenden Zaunanlage könnte die Ersatzunterkunft an den Spielgarten und damit direkt an den Kindergarten angebunden werden. Strom, Wasser und Abwasser wären vorhanden. Die Kosten für eine Containeranlage wie die in Wonfurt liegen demnach bei etwa 76 000 Euro für den Container und 15 000 Euro für die Fundamentierung mit Sanitäreinrichtungen.

Dietz schlug vor, die Anlage zu kaufen. Auch müsste am Kindergarten noch einiges gemacht werden. Die Förderfähigkeit für die Ersatzunterkunft werde geprüft. Um die Anlage aufstellen zu können, ist eine Genehmigung nach dem Baurecht notwendig, hierzu bedarf es einer Eingabeplanung. "Deshalb muss eine Entscheidung zeitnah getroffen werden", so das Gemeindeoberhaupt.

Das Gremium beschloss, eine entsprechende Containeranlage anzuschaffen. Der Haushalt gebe es her, sagte Verwaltungsleiter Maier auf Anfrage von Zweitem Bürgermeister Siegfried Kirchner. Die Verwaltung wurde beauftragt dem günstigsten Anbieter den Auftrag zu erteilen.

Förderprogramm wird verlängert

Verlängert wurde das Förderprogramm für junge Familien, welches Ende 2018 ausgelaufen war. "In der Diskussion um das Baugebiet Erkel II "Rothreisach" haben wir den Baulandpreis auf das Förderprogramm aufgesetzt. Deshalb sollten wir das Förderprogramm um weitere drei Jahre verlängern", so der Bürgermeister.

Gemeinderat Heinrich Döhler fragte nach, wie die Nachfrage nach Bauflächen sei. Anfragen seien für Untermerzbach da, aber bisher sei etwas Stillstand, sagte Dietz. Das sei auch in Memmelsdorf so. Gemeinderat Gerald Karl meinte zu überlegen, ob man nicht mehr in die Altorte investieren sollte. Schließlich wurde beschlossen das Förderprogramm um weitere drei Jahre bis Ende 2021 zu verlängern.

Weitere Werkszufahrt

Die Firma Rösler möchte in Memmelsdorf eine weitere Werkszufahrt wegen einer Betriebserweiterung anlegen. Die Planung für diese Werksausfahrt lag dem Gremium vor. Sie soll über den Bereich des alten Bahnhofes geführt werden. "Diese neue Zufahrt entlastet die jetzige Anlieferung in der Kreisstraße und vermeidet damit den Stau im Bereich des Sportgeländes Memmelsdorf, der oft durch Anlieferungen entsteht und damit zu erheblichen Immissionen führt", sagte der Bürgermeister.

Zudem sollen mit der neuen Zufahrt fünf zusätzliche Lkw-Parkplätze entstehen, die mit dem Bau eines Büro-Pförtnerhäuschens und separatem WC und Duschanlage den parkenden Lkw-Fahrern zu Gute kämen. Auch müssen die jetzt parkenden Lkws am Bahngelände nicht mehr über die innerörtliche Kreuzung vorbei an der Schulbushaltestelle fahren und können direkt in den Ladehof der Firma Rösler einfahren. "Durch die neue Zufahrt wird sich eine deutliche Entspannung der Verkehrssituation auf der Kreisstraße entlang des Sportgeländes ergeben", meinte der Bürgermeister. Das Gremium erteilte der Planung sein Einvernehmen.

Zustimmung gab es auch für den Antrag der Firma Rösler, im Firmengelände ein weiteres Bürogebäude zu errichten sowie in einer bestehenden Lagerhalle Büros einzubauen.

Zu Beginn der Sitzung hattte man des überraschend verstorbenen Gemeindearbeiters Joachim Büchner gedacht. "Das ist ein Verlust für uns, er war zehn Jahre in der Gemeinde beschäftigt und ein vielseitig einsetzbarer Mitarbeiter", sagte Bürgermeister Helmut Dietz.

Im Juli 2019 ist die Gemeinde Untermerzbach 25 Jahre mit eigener Verwaltung selbstständig. Das soll wohl auch gefeiert werden.