Brennholz bleibt heiß begehrt

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Anita Schmitt schiebt nach: der Rotomat liefert ofenfertiges Brennholz. Selbst die anfallenden Sägespäne llassen sich noch vermarkten. Foto: Ralf Kestel
Anita Schmitt schiebt nach: der Rotomat liefert ofenfertiges Brennholz. Selbst die anfallenden Sägespäne llassen sich noch vermarkten. Foto: Ralf Kestel
Aus groß mach klein: Im Hintergrund die seit Jahren gelagerten Holzstücke, die ofenfertig im Anhänger landen. Foto: Ralf Kestel
Aus groß mach klein: Im Hintergrund die seit Jahren gelagerten Holzstücke, die ofenfertig im Anhänger landen. Foto: Ralf Kestel
 
Foto: Ralf Kestel
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Foto: Ralf Kestel
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Diese Fuhre ging nach Pfarrweisach. Foto: Ralf Kestel
Diese Fuhre ging nach Pfarrweisach. Foto: Ralf Kestel
 

Hausbesitzer geben jetzt ihre Bestellungen für Brennholz auf auf. Da der Einschlag in den Wäldern wieder beginnt, kommen nun auch Selbstwerber zum Zug.

Die mollige Wärme, die ihr entgegen schlägt, fällt der Besucherin sofort auf. "Habt Ihr Euren Ofen wieder angeschürt?", lautet die rhetorische Frage. Jetzt werden sie wieder angefeuert, die Speckstein- und Kachelöfen. Als Brennstoff dient Material, das fast vor der Haustüre wächst: Holz aus der Region.

Holzmacher, wie etwa das Ehepaar Anita und Bernhard Schmitt aus Reutersbrunn, haben Hochkonjunktur. "60 Prozent unserer Kunden legen sich jetzt ihren Vorrat für den Winter an. Das geht Mitte September los, der Rest ordert im Dezember", weiß der Forstwirtschaftsmeister, der dem Holz von Berufs wegen verbunden ist.

Seit 1996 hat er zusammen mit Ehefrau Anita seinen Nebenerwerbsbetrieb angemeldet und stapelt seitdem hoch: Jede Menge Stämme hat er auf diversen Grundstücken aufgetürmt. Geschlagen im Stadtwald oder bei großen Privatwald-Eigentümern der Gegend. "Aus der Region für die Region", lautet ein Slogan der Schmitts.
Deshalb bleibt auch der Kundenkreis überschaubar. "Wir liefern nur in einem Umkreis bis zu 30 Kilometer. Dazu ein bisschen etwas nach Bamberg oder zu Bekannten im Itzgrund."

Holzpreis steigt stetig

Nach dem Anfahrtsweg richtet sich auch der Preis: Zwischen 80 und 90 Euro kostet der Ster aktuell. "In den letzten zehn Jahren ging der Holzpreis stetig nach oben", hat der Forstmann die Entwicklung beobachtet.

Die Nachfrage steigt, Holz wird als Energieträger immer beliebter. Der Vorrat reicht aber aus. "Nachfrage und Angebot sind ziemlich ausgeglichen."

Dabei bauen die Schmitts auf entsprechende Vorräte. "Das ist zwar auch eine Art Kapitalbindung, aber wir lagern unser Holz garantiert drei Jahre."

Und dies nicht nur um entsprechende Austrocknungsgrade zu erreichen. Was den Laien verwundert: Schmitt deckt seine Stapel aus Prinzip nicht ab, um sie etwa gegen Regen zu schützen. "So wird im Verlauf der Jahre die Gerbsäure ausgewaschen, denn die ist für Heizungen wie auch Kachelöfen absolut schädlich." Ein Gütemerkmal der Holzscheite aus Reutersbrunn, auf das viele Stammkunden beim ofenfertigen Material pochen.

Moderne Technik

Für deren Belieferung hat sich die Familie Schmitt mit moderner Technik ausgestattet. Ein Rotomat samt Förderband hat die Spaltmaschine abgelöst. So lassen sich Scheite auf verschiedene Längen zuschneiden. "Damit haben wir in einer Dreiviertel Stunde unseren Hänger voll", umreißt Bernhard Schmitt die Arbeitsleistung (seiner Frau). Vier Ster passen auf den Hänger.

Gefragt sei Buche und Eiche, Birken im geringeren Maß. "Für offene Kamine."

Bei den Vorzügen des Brennholzes kennt sich der Waldmann aus. Es ist nicht nur die mollige Wärme , die er schätzt: "Ein Ster gutes Holz ersetzt 200 Liter Heizöl", hat er aus Fachstudien herausgelesen. Und Holz wächst nach, die Vorräte der fossilen Brennstoffe sind endlich.

"Obergrenze ist erreicht"

Doch der "Holz-Hunger" wächst. "Wir können die Nachfrage noch decken, aber die Obergrenze ist erreicht", meint ein Mann, der an der Quelle sitzt: Eberns Revierförster Wolfgang Gnannt. "Wir halten 750 bis 900 Festmeter Brennholz für die örtliche Bevölkerung bereit." Die Tendenz auf der Nachfrageseite: steigend

"Die Leute rufen bei der Stadt an und bestellen. Wenn der Einschlag beginnt, wird diese Anmeldeliste von oben her abgearbeitet," umschreibt der Forstamtsrat das Verfahren.

Der Einschlag beginnt wieder nächste Woche . Je nach Struktur des Bestandes erfolgt dann die Verteilung der Polter: 90 Prozent in langer Form, die in vier bis sechs Meter langen Rundholzstücken bis an die Straße gerückt werden (Kosten: 62 Euro je Festmeter), zehn Prozent an Flächenlosen (10 bis 20 Euro).

Viel Gipfelholz - "eigentlich hundert Prozent" - geht in die Hackschnitzelheizung der Stadt in der Kaserne, wohin 300 Festmeter im Jahr geliefert werden müssen. Der Preis für Selbstwerber bleibt laut Gnannt unverändert bei 62 Euro.