Breitbrunns Rat greift Ruf nach Radweg auf

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Ein gut ausgebauter Flur- und Wanderweg mit der Markierung "Fuchs" trifft von der Ortsmitte in Verlängerung der Leitenstraße auf den Rennweg. Hier soll ein ausgewiesener Radweg entstehen. Foto: Sabine Meißner
Ein gut ausgebauter Flur- und Wanderweg mit der Markierung "Fuchs" trifft von der Ortsmitte in Verlängerung der Leitenstraße auf den Rennweg. Hier soll ein ausgewiesener Radweg entstehen.  Foto: Sabine Meißner
Zu jeder Jahreszeit finden sich die Mitglieder des Sportanglervereins Breitbrunn an "ihrem See" bei Stettfeld ein. Foto: Sabne Meißner
Zu jeder Jahreszeit finden sich die Mitglieder des Sportanglervereins Breitbrunn an "ihrem See" bei Stettfeld ein.  Foto: Sabne Meißner
 
Seit einigen Tagen weisen Schilder auf die bevorstehende Vollsperrung eines Abschnitts der Staatsstraße 2274 ab 7. Juli hin. Foto: Meißner
Seit einigen Tagen weisen Schilder auf die bevorstehende Vollsperrung eines Abschnitts der Staatsstraße 2274 ab 7. Juli hin.   Foto: Meißner
 
Ein gepflegter Platz um das Denkmal für die Opfer der Weltkriege in der Ortsmitte Breitbrunns ist ein Ausdruck des ehrenden Gedenkens der gefallenen Bürger.
Ein gepflegter Platz um das Denkmal für die Opfer der Weltkriege in der Ortsmitte Breitbrunns ist ein Ausdruck des ehrenden Gedenkens der gefallenen Bürger.
 
Auf der Wanderkarte ist der "Fuchsweg", der von West nach Ost durch Breitbrunn verläuft und auf den Rennweg trifft, gut erkennbar.
Auf der Wanderkarte ist der "Fuchsweg", der von West nach Ost durch Breitbrunn verläuft und auf den Rennweg trifft, gut erkennbar.
 
Ludwig Bühl,, der Vorsitzende des Anglervereins. Foto: Meißner
Ludwig Bühl,, der Vorsitzende des Anglervereins.  Foto: Meißner
 

Der Sicherheit wegen will das Gremium in Breitbrunn einen Radweg zwischen Breitbrunn und Kirchlauter schaffen. Das Vorhaben könnte aber sehr teuer werden. Ein weiteres Problem bei der Sitzung waren Nöte, in die der Sportanglerverein geraten ist.

Vorüberlegungen für den Bau eines Radwegs und die Probleme des Sportangelvereins beschäftigen den Gemeinderat von Breitbrunn in seiner jüngsten Sitzung. Mit dem Radweg griff das Gremium um Bürgermeisterin Gertrud Bühl (FW) ein Thema auf, das zurzeit in der Region eifrig diskutiert wird, denn der Wunsch nach einer Radwegeverbindung zwischen Ebern und Haßfurt berührt auch die ""Heiligen Länder".

Bürger forden Sicherheit

Ein Radweg zwischen Ebern und Breitbrunn stand in der Vergangenheit mehrfach zur Diskussion. Schon bei der Aufstellung eines Radwegekonzeptes für den Landkreis wurde der Notwendigkeit insofern Rechnung getragen, dass die Verbindung vom Maintal bis zur Bundesstraße 279 (Ebern - Bamberg) als notwendig in das Konzept eingetragen wurde.
Nun haben Bürger, die aufgrund eines tödlichen Unfalls mit einem jungen Fußgänger um die Sicherheit auf der Staatsstraße 2274, besonders im Bereich zwischen Breitbrunn und Kirchlauter, besorgt sind, einen Brief an das Staatliche Bauamt geschrieben. Darin bitten Sie "um Überprüfung und Einplanung eines Geh- und Radweges". Baudirektor Manfred Rott vom Bauamt in Schweinfurt erklärte schriftlich, dass die Konzipierung des Netzes jährlich fortgeschrieben werde und den Gemeinden für den Bau einer solchen Radwegeanbindung bis zu 80 Prozent Zuwendung zukommen könnte. Die Kommunen hätten bereits rege Gebrauch davon gemacht, so dass mehr als 25 Kilometer Radwege gebaut wurden.

"Unter anderem wurde der Geh- und Radweg zwischen Gleisenau und Breitbrunn mit Mitteln dieses Programmes finanziert", teilte Rott in seinem Antwortschreiben mit und bat die Bürger, mit ihrem Anliegen auf die Vertreter der entsprechenden Gemeinden zuzugehen.

Rat sucht günstige Lösung

Bürgermeisterin Gertrud Bühl nannte dem Rat Kosten von 130 000 Euro, die für die Gemeinde trotz des Zuschusses mindestens anfallen würden, wobei der Grunderwerb noch nicht einmal berücksichtigt sei. "Kirchlauter hätte sogar noch mehr zu bezahlen", sagte sie. Zum Vergleich erwähnte Bühl, dass die Gemeinde Breitbrunn bereits 140 000 Euro für den Bau des Weges von Gleisenau nach Breitbrunn aufzubringen hatte.

Bürgermeisterin und Ratsgremium unterstützten grundsätzlich das Bemühen um höhere Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger, entschieden sich aber aus finanziellen Erwägungen für eine andere Variante. Der Bau eines Radweges entlang der Staatsstraße nach Kirchlauter, die einen ziemlichen Höhenunterschied überwindet, wäre nicht nur teuer, sondern auch beschwerlich, meinten sie. Daher suchte man eine Alternative.

Der Rat entschied, man solle den Radweg von der Finkenmühle bis zum Ortseingang Breitbrunn entlang der Staatsstraße fortzuführen, um dann von der Ortsmitte über die Leitenstraße und weiter über den bereits ausgebauten Gemeindeverbindungsweg Kottendorf bis zum Rennweg, dem Gemarkungsweg Breitbrunn Kirchlauter, zu gelangen.

Die Sportangler in Finanznot

"Der Verein der Sportangler ist in eine schwierige Lage geraten", schrieb der Vorsitzende Ludwig Bühl in einem Antrag an den Gemeinderat. Er bittet um finanzielle Unterstützung. Ursache des Dilemmas ist der bis 25. Juli beabsichtigte Verkauf des großen Mönussee in Stettfeld. Das Gewässer hat der Verein seit 1993 gepachtet.
Bühl legt in dem Schreiben dar, dass mit dem Vertragspartner Gespräche geführt worden waren, die nach dessen plötzlichem Tod nun hinfällig sind. Das Problem ergäbe sich daraus, dass bei Verkauf des großen Sees und damit verbundenem Wegfall für den Breitbrunner Verein nur ein kleiner See bliebe. Dieser dürfe von maximal 25 Sportfreunden beangelt werden, aber der Verein hat insgesamt etwa 200 zahlende Mitglieder, von denen 75 Breitbrunner sind. Die anderen Angler kommen überwiegend aus Ebelsbach und Stettfeld.

Um den See behalten zu können, müsste der Verein etwa 60.00 Euro zwischenfinanzieren, anderenfalls würde der See an Dritte verkauft werden und wäre für den Verein ganz verloren. Der Kauf des Mönusses sei der einzige Ausweg, damit der Verein seine sportliche Tätigkeit wie bisher fortsetzen kann. Für knapp 127.000 Euro ist der See zu haben.

"Besondere Leistung""

Den Antrag auf Unterstützung verband der Vorsitzende mit dem Hinweis, dass die Vorstandschaft gegenwärtig einen Finanzierungsplan erstelle, am Sonntag eine außerordentliche Mitgliederversammlung durchführen werde und die Änderung der Satzung bevorstehe. Die Angler leisten, wie betont wurde, viele Arbeitsstunden im Interesse der Allgemeinheit in diesem Seengebiet, das zum größten Teil Naturschutzgebiet ist. Die Ratsmitglieder brachten zum Ausdruck, dass die intensive Jugendarbeit der Sportangler eine wichtige Rolle in der Gemeinde spiele. Bisher sei nie ein Antrag auf finanziellen Zuschuss gestellt worden. Andere große Vereine erhielten pro Jahr jeweils 511 Euro als Zuschuss für die Jugendförderung.
Die Diskussion machte deutlich, dass die Gemeinderäte - mit einer Ausnahme - den Sportanglerverein unterstützen wollen. Sie legten dafür einen Betrag in Höhe von 6350 Euro aus dem Verwaltungshaushalt fest. "Das ist eine besondere Leistung und viel Geld für die kleine Gemeinde", betonte Bürgermeisterin Bühl.

Das Gedenken an die Toten

Ratsmitglied Michael Geiling, der nicht an der Sitzung des Gemeinderats Breitbrunn teilnahm, hatte eine Anfrage zur Geschäftsordnung vorab schriftlich eingereicht. Darin erbat er eine Veranstaltung zur Würdigung der Kriegsopfer im Gemeindebereich anlässlich der 100-jährigen Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkriegs Anfang August. Außerdem mahnte er die Pflege des Denkmals in der Ortsmitte an.
Bürgermeisterin Bühl verwies auf einen seit Januar feststehenden Termin im Jahresplan der Gemeinde. Demnach findet am 14. November, zwei Tage vor dem Volkstrauertag, zusätzlich eine kleine Gedenkfeier zum Beginn des Ersten Weltkrieges mit anschließendem Vortrag in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Haßberge statt. Im Gemeindezentrum wird Kilian Zettelmeier über Hintergründe des Kriegsbeginns im Jahr 1914 sowie über die Geschehnisse in und um Breitbrunn in beiden großen Weltkriegen des vorigen Jahrhunderts referieren.

Wider das Vergessen

Die Bürgermeisterin verwahrte sich gegen den Vorwurf der unzureichenden Pflege des Platzes um das Kriegsdenkmal. Dort, wie zusätzlich im Ortsteil Lußberg, seien in den vergangenen Jahren Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag durchgeführt worden.
Die Einbeziehung Jugendlicher in diese Veranstaltungen bei gleichzeitiger Hervorhebung der Bedeutung des Friedens habe die Erinnerung an das Geschehene wachgehalten. "Es wurden alle Gefallenen namentlich genannt", erinnerte Bühl, "das ist ein besonderer Ausdruck des ehrenden Gedenkens an die gefallenen Bürger aus Breitbrunn und Ortsteilen".
Ein Ergebnis all dessen seien zusätzliche Sammlungen für Kriegsgräber. "Im Juni wurde dieses Engagement in Würzburg von Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer mit der Überreichung einer Ehren- und Dankesurkunde hervorgehoben", gab die Bürgermeisterin bekannt.

Sperrung steht an

Die Staatsstraße 2274 wird ab Montag, 7. Juli, wegen Ausbaumaßnahmen zwischen Ortsausgang Breitbrunn in Richtung Ebelsbach bis zur Kehre für maximal acht Wochen vollständig gesperrt sein. Eine Umgehung über Schönbrunn wird eingerichtet.