Die Furcht vor Überschwemmungen im Altdorf, die durch zusätzliche versiegelte Flächen am Berg entstehen könnten, belasten die Planungen für ein Neubaugebiet in Breitbrunn. Die aktuellen Planungen sehen Vorkehrungen für ein Hochwasser vor, wie es alle 50 Jahre vorkommen kann. Der Gemeinderat will Platz für neun Wohngebäude schaffen.
"Wir sind der schönste Ort, aber es ist nichts frei." Mit wenigen Worten beschrieb Richard Kuchenmeister(CSU) bei der jüngsten Sitzung des Breitbrunner Gemeinderats das Dilemma, in dem sich die Gemeinde derzeit befindet. Im Dorf gibt es keinen Leerstand, aber Bedarf an Bauplätzen. So ging es in der Ratssitzung am Mittwoch wieder einmal um das geplante Neubaugebiet "Nordöstlich der Kirche". In absehbarer Zeit sollen neun Baugrundstücke ausgewiesen werden.
Hochwasser befürchtet Der Sorge, dass bei Realisierung der Neubauten auf dem Hügel unten im Tal der Schmutzwasserkanal häufiger als bisher überschwemmt werden könnte, ging man nach. Erika Stubenrauch vom Planungsbüro erklärte: "Rückstau im Kanalnetz gab es schon ohne Anschluss des neuen Baugebietes, und unter Berücksichtigung dessen haben wir Berechnungen auf Grundlage eines sogenannten 50-jährigen Hochwassers angestellt".
Nach Aufnahme aller Hinweise der "Träger öffentlicher Belange" zum Thema gingen die Planunterlagen noch einmal zum Wasserwirtschaftsamt und werden geprüft.
Bürgermeisterin Gertrud Bühl (Freie Wähler) wies darauf hin, dass der Gemeinderat von Beginn an die Abwasserproblematik im Auge gehabt habe. "Zur Vorsorge für die Bürger gehen wir bei den Planungen von einem 50-jährigen Hochwasser aus", sagte sie", das ist ein zusätzlicher Schutz". Auch wenn das Gebiet östlich der Siedlungsstraße bebaut worden wäre, hätte es eine ebensolche Regelung geben müssen, stellte sie klar. Bühl wörtlich: "Die Gemeinde hat ihre Hausaufgaben gemacht." Die Aussage vom Bauamt laute, "dass alles Menschenerdenkliche gemacht wurde, was eine Gemeinde überhaupt finanzieren kann, denn es wurden Rückhaltemaßnahmen und Vorsorge für ein 50-jähriges Hochwasser getroffen."
Frühzeitig vorausgedacht Schon bei Berechnungen des Kanals in den Jahren 1982 bis 1985 habe man ein zusätzliches Baugebiet vorgesehen. Fest stehe die Tatsache, dass trotz privater Regenrückhaltung oben, so wie sie in der vorangegangenen Ratssitzung für das Neubaugebiet beschlossen wurde, mit einem geringfügig erhöhten Abwasseraufkommen zu rechnen sei. Die Alternative, brachte Mathias Stretz auf den Punkt: "Man lässt das Baugebiet bleiben." Aber das will wohl niemand.
Der Gemeinderat lehnte eine Forderung der Naturschutzbehörde nach einer Hecke rings um das Baugebiet ab. "Es gibt ausreichend Grün ringsherum", fand Zweiter Bürgermeister Thomas Schlee (Freie Wähler).
Am Ratstisch kurz notiert Raser "Im Neubrunner Weg wird viel zu schnell gefahren", klagten die Räte. Eine auf die Fahrbahn aufgebrachte Tempo-30-Zahl werde von den wenigsten motorisierten Verkehrsteilnehmern beachtet. Man einigte sich, zur Verengung der Fahrbahn im Probebetrieb von zwei Monaten Verkehrsbaken aufzustellen und dann erst eine endgültige Entscheidung zu treffen.
Fundtiere Für Fundtiere im Landkreis entstehen Kosten, an deren Deckung sich alle Kommunen beteiligen müssen. Der Bau eines neuen Tierheimes sei mit etwa 1,2 Millionen Euro zu veranschlagen. Das Landratsamt werde die genaue Berechnung des Anteils der Kommunen, berechnet nach Einwohnerzahlen, in Kürze allen Gemeinden mitteilen. Nach Schätzungen könnten für Breitbrunn 12,50 Euro pro Einwohner als Umlage entstehen.
Mensa Wegen der neuen Schulmensa in Eltmann wird sich die Schulverbandsumlage erhöhen. Die Beteiligung der Gemeinde Breitbrunn beträgt etwa 35 000 Euro.