Der Etat für 2017 und zum anderen die Abläufe und die Organisation in den Abteilungen standen im Blickpunkt bei der Gemeinschaftsversammlung in Ebelsbach.
Im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft (VG)
Ebelsbach mit den Gemeinden Ebelsbach, Breitbrunn, Kirchlauter und Stettfeld leben derzeit 7335 Einwohner. Somit stieg seit 2012 die Einwohnerzahl geringfügig. Vor allem Ebelsbach wuchs an. Bei der Beratung des Haushalts 2017 ergab sich für die Verwaltungsgemeinschaft ein Bedarf von 938 560 Euro. Daraus errechnet sich für die einzelnen Gemeinde eine Verwaltungsumlage von 127,96 Euro pro Einwohner, den sie für die Verwaltung zu zahlen haben.
Die Einwohnerzahlen
Die Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung erhielten einen Überblick über die Einwohnerentwicklung und die VG-Umlage.
3816 Einwohner haben ihren Hauptwohnsitz in Ebelsbach, 2336 in Kirchlauter, 1151 in Stettfeld und 1032 in Breitbrunn. Als Verwaltungsumlage wird Ebelsbach 488 281 Euro zahlen müssen, Kirchlauter 170 949 Euro, Stettfeld 147 277 Euro und Breitbrunn 132 050 Euro.
Größte Einnahmen sind nach der VG-Umlage (938 560 Euro) die staatliche Finanzzuweisung (122 000 Euro) und eine Rücklage (50 000 Euro). Der Etat weist 1,136 Millionen Euro Gesamtausgaben aus; das meiste davon sind die Lohnkosten (825 100 Euro). Ein Organisationsgutachten kostet 30 000 Euro.
Geld für Zimmerausstattung
Ansonsten fließt Geld in die Zimmerausstattung (15 000 Euro), in Arbeitsgerät und Maschinen (1000 Euro) und in EDV (5000 Euro); am Bau des Kreis-Tierheims beteiligt sich die Gemeindegruppe mit 50 000 Euro - somit kann die gemeindliche Pflichtaufgabe der Fundtierbetreuung dann auf die kreisweite Einrichtung übertragen werden.
Kämmerer Marco Weber erläuterte die Erhöhung der VG-Umlage um 5,25 Euro pro Einwohner mit höheren Personalkosten, Geld für das Tierheim sowie für das Organisationsgutachten. Die Erklärungen waren schlüssig, die Gemeinschaftsversammlung stimmte dem Haushalt einmütig zu.
Bessere Abläufe
Verbandsvorsitzender Bürgermeister Walter Ziegler informierte über die neue Organisationsplanung und Stellenbewertung für die VG-Mitarbeiter. "In der Verwaltung läuft es derzeit nicht so rund, was die Organisation und die Arbeitsabläufe betrifft. Deswegen wollen wir den Versuch unternehmen, die Vorgänge und Abläufe zu optimieren und die an den einzelnen Stellen ausgeführten Arbeiten neu zu bewerten."
Geschäftsleiter Roland Gehring führte aus: "In den letzten Jahren haben sich sehr viele Verschiebungen bei den Stellen ergeben. Es schieden Mitarbeiter aus und wurden durch Leute aus dem Hause ersetzt. Dabei hat es Verschiebungen ergeben, die einfach nicht logisch sind." "Ein Blick von außen" sei nicht verkehrt. Arbeitsrechtlich entsteht bei Anträgen zu Höhergruppierungen mehr Rechtssicherheit. Auch Abläufe gelte es zu ändern. Dies beginne, führte Gehring aus, mit der "Eingangspost" und ihrem Durchlauf bis hin zum Einreichen von Bauplänen und zu der Frage, welche Referate einzubeziehen sind. Für Gehring ist ein Organisationsgutachten ein großer Vorteil.
Gutachten soll helfen
Die Verbandsräte beauftragten Ziegler, ein Gutachten nach Absprache mit den Bürgermeistern in Auftrag zu geben.
Ziegler informierte weiter über Bestrebungen, in der VG einen Defibrillator anzuschaffen. Dazu äußerte sich Verbandsmitglied und Mediziner Martin Luckardt aus ärztlicher Sicht. Es spreche nichts gegen ein solches Gerät, das sich von Laien bedienen lässt: "Sinnvoll ist es jedoch nur dann, wenn es jederzeit öffentlich zugänglich ist und sich dort einsetzen lässt, wo ein Notfall zu erwarten ist und das ist meistens und in der Mehrzahl dort, wo größere Menschenansammlungen sind."
Sicher und gut zugänglich
Wichtige Aspekte sind für Luckardt die sichere Unterbringung und gute Zugänglichkeit. Was letztlich die Idee in Frage stellte, dass der Defibrillator in den VG-Räumen stehen sollte. Publikumsverkehr gibt es beim Renten- oder Passamt und auch an anderen Stellen. Ein Ratsmitglied konnte sich einen süffisanten Einwurf nicht verkneifen: "Oder ist es für die gedacht, die vor lauter Bescheiden einen Schock bekommen?"
In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass der "Defi" am besten im überdachten Außenbereich und Durchgang zwischen Verwaltung und Schlosskirche untergebracht wäre. Somit käme man im Notfall auch bei Veranstaltungen im Schlossgarten an das bei Herzanfällen lebensrettende Gerät. Gegen die Anschaffung gab es keine Einwände.
Schülerzahl ist abgesackt
Seit diesem Schuljahr ist die Grundschule in Ebelsbach nur noch auf ein Schulhaus vor Ort konzentriert. 157 Grundschüler werden betreut, 125 aus Ebelsbach und 32 aus Stettfeld. In ihrer Sitzung beschlossen die Mitglieder des Grundschulverbands den Haushalt 2017.
Die Schülerzahlen zeigen die demographische Entwicklung und den Geburtenrückgang. Denn die Grundschule Ebelsbach betreute etwa 2003 noch 247 Schüler (172 aus Ebelsbach, 75 Stettfelder). Die Kosten bleiben aber, und so steigt im Umkehrschluss die Schulverbandsumlage je Schüler von 805 Euro auf 1241 Euro.
Die Gemeinde Ebelsbach zahlt für ihre Kinder dementsprechend insgesamt eine Verwaltungsumlage von 155 199 Euro, die Gemeinde Stettfeld muss 39 730 Euro einrechnen.
Der Grundschul-Verwaltungsaushalt beläuft sich auf 197 430 Euro, der fast komplett durch die Schulverbandsumlage (194 930 Euro) abgedeckt wird.
Unter Ausgaben verzeichnet sind Mieten und Pachten für das Schulhaus (70 000 Euro), Bewirtschaftungskosten der Gebäude (80 000 Euro), die Kosten der Schülerbeförderung (8000 Euro), Lehr- und Unterrichtsmittel (9500 Euro) sowie kleinere Posten für Zimmerausstattung, Arbeitsgeräte,und weitere Schulausstattung. Die drei Ebelsbacher und ein Stettfelder Verbandsrat stimmten der Vorlage einmütig zu.