Berufs(Schul)Ausbildung macht auch Spaß

1 Min
Marcel Leonhardt (links) zeigt seinem Ausbilder Heinz Dietz, welche Dispositionen anstehen; rechts die Uni-Praktikantin Laura Michelfeit. Foto: Ralf Kestel
Marcel Leonhardt (links) zeigt seinem Ausbilder Heinz Dietz, welche Dispositionen anstehen; rechts die Uni-Praktikantin Laura Michelfeit. Foto: Ralf Kestel

Marcel Leonhardt aus Gereuth war der "Kfz-Primus" an der Bamberger Berufsschule. Ihm gelang als Einser-Kandidat der Automobil-Kaufleute nicht nur ein Spitzenergebnis, sondern auch die Festanstellung im Betrieb, wo er drei Jahre die Ausbildung genoss.

Vor acht Wochen wurden sie mit salbungsvollen Worten von ihren Lehrern und Schulleitern auf den nächsten Lebensabschnitt vorbereiten und verabschiedet. Am 1. September fällt der Startschuss: Beginn der Berufsausbildung. Einer, der dieses Kapitel eben abgeschlossen hat, ist Marcel Leonhardt. Und das gelang ihm eindrucksvoll. Ein Vorbild für alle Berufseinsteiger. Bei einem Empfang des Bamberger Bürgermeisters wurde er als Bester in seiner Sparte jüngst besonders geehrt.

Der 19-Jährige aus Gereuth hat nach dem erfolgreichen Besuch der Dr. Ernst-Schmidt-Realschule in Ebern konsequent den Weg ins Büro gesucht. "Ich hatte mich schon zu Schulzeiten für Betriebswirtschaft entschieden und stets einen bürotechnischen Beruf gewünscht."

Entsprechend fielen die Bewerbungsschreiben aus, die er an mehrere Betriebe in der Region schickte. Gelandet ist er im nahen Autohaus Dietz. Das hat er nicht bereut.


Für die Ausbildung zum Automobil-Kaufmann reichten kurze Wege: Ein Jahr in der Berufsschule in Haßfurt und danach hätte Marcel eigentlich nach Schweinfurt wechseln müssen, aber dank eines genehmigten Gastschulantrages, um den sich Firmenchef wie auch Familie nachdrücklich bemühten, klappte der Wechsel nach Bamberg.

"Das ist für uns verkehrtechnisch einfach viel leichter zu erreichen", kritisiert Heinz Dietz nicht zum ersten Mal die Ausrichtung des dualen Ausbildungssystem nach Bezirksgrenzen. Dem Corsa-Fahrer aus Gereuth lag Bamberg sowieso eher am Herzen und näher.

Das scheint ihn beflügelt zu haben. Mit einem Notendurchschnitt von 1,3 schloss er die Berufsschule ab, was ihm eine besondere Belobigung des Chefs, die unbefristete Übernahme und eine Auszeichnung des Bamberger Bürgermeisters Dr. Christian Lange (CSU) bei einer Feierstunde einbrachte, der die Jahrgangsbesten aller in Bamberger vertretenen Schulen auszeichnete. "Ich habe die Berufsschule als positive Ergänzung zur Ausbildung in der Praxis empfunden und viel, was ich dort gelernt habe, auch im Beruf anwenden können."

Leonhardts Fazit dürfte allen Berufsstartern Mut machen. "Mir hat die Ausbildung viel Spaß gemacht. Das ist ein interessanter Beruf, sehr abwechslungsreich und während der drei Jahr habe ich alle Abteilung kennen gelernt und mitbekommen, wie so ein Autohaus funktioniert und sich erfolgreich im Wettbewerb behauptet."

Dabei saß er nicht nur am Schreibtisch. Das Programm dazu gab der kaufmännische Geschäftsführer, Heinz Dietz, vor und sorgte dabei, dass neben dem Fineliner auch der Schraubschlüssel in die Hand genommen werden musste. "Meine Stationen waren das Lager, die Werkstatt, wo die praktische Erfahrung im Vordergrund stand und ich erkannte, was die Kollegen alles so leisten müssen."

Es folgte die Reparaturannahme, ehe er in der Disposition im Verkauf seinen (Stamm-)Platz fand, was auch die unbefristete Übernahme zur Folge hatte. Und dort fungiert er auch schon als "Ausbilder", weist aktuell eine Studentin der Uni Würzburg, die ein Praktikum absolviert, in die Geheimnisse eines Autohauses ein.