Bei der Heubacher Garde steigt das Lampenfieber

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Fröhlich, bunt, beschwingt: Die Jugendgarde tritt in Pfaffendorf, Ebern und Unterpreppach auf.
Fröhlich, bunt, beschwingt: Die Jugendgarde tritt in Pfaffendorf, Ebern und Unterpreppach auf.
 
 
 
Die "Chefin" legt selbst Hand an: Alexandra Holly probiert die Schleife für Celine aus.
Die "Chefin" legt selbst Hand an: Alexandra Holly probiert die Schleife für Celine aus.
 
Euch muss ich fotografieren: Alina knipst ihre Freundinnen, was Annalena und Celine bestaunen. Fotos: Ralf Kestel
Euch muss ich fotografieren: Alina knipst ihre Freundinnen, was Annalena und Celine bestaunen. Fotos: Ralf Kestel
 
Wie auf dem Laufsteg
Wie auf dem Laufsteg
 
 
Stolz aufs eigen Werk: Birgit Kestel vergleicht nochmals Farbzusammenstellung und Größen.
Stolz aufs eigen Werk: Birgit Kestel vergleicht nochmals Farbzusammenstellung und Größen.
 
Steffi Fischer richtet Alinas Rock: Nicht so hochziehen, Ihr habt doch keinen Bierbauch.
Steffi Fischer richtet Alinas Rock: Nicht so hochziehen, Ihr habt doch keinen Bierbauch.
 
Es wurde viel gezupft und gerichtet.
Es wurde viel gezupft und gerichtet.
 
Du bekommt noch einen blauen Rock und Stulpen.
Du bekommt noch einen blauen Rock und Stulpen.
 

Die Mädchen der Heubacher Garde haben anstrengende Wochen hinter sich. Ihre Betreuerinnen auch. Am Samstag geht's los. Das Lampenfieber steigt.

Der erste Auftritt führt nach Pfaffendorf, es folgen Auftritte bei den bunten Abenden des Eberner Kulturringes, in Unterpreppach, nach dem Faschingszug und am Faschingsdienstag.

Was für ein Gewusel, was für eine Aufregung. Bei den Mädchen wie auch den Trainerinnen. Die Spannung steigt. Da hilft nur noch ein gellender Pfiff von Alexandra Holly, um sich Gehör zu verschaffen. Oder sie schaltet die Musik an, dann nehmen ihre 14 Schützlinge sofort die Positionen ein, rufen im Takt ihre einstudierten Schritte und Formationen ab. Wie von fremder Hand gesteuert, fast schon automatisch.

Seit September haben sie daran gearbeitet. Erst die Musik zusammengestellt und abgemischt, dann 19 Abende im Haus der Bäuerin geübt. Dazwischen Maßnehmen für die Kostüme, Stoff- und Farbauswahl, Schneidern, Anprobe, Nachbessern, erneute An- und Generalprobe

Nur noch wenige Tage, dann haben die Mädchen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren ihren ersten Auftritt. Am Freitag Generalprobe in Pfaffendorf, am Samstag Auftritt in der Dominikus-Savio-Schule. Danach fünf weitere Auftritte.

Eigentlich viel Aufwand für so eine Kurztournee. Aber es macht ihnen Spaß, den Kids und ihren Betreuerinnen ebenso: "Viel Gschrei, gute Laune, viel Spaß und Geplapper", lautet die Kurzformel von "Sandi" Holly, die zusammen mit Steffi Fischer und Tochter Vanessa den aufgeregten Haufen leitet.

Nähmaschine rattert im Akkord

Mit dabei auch Silke Leibold als Schminkerin und Birgit Kestel, die die Kostüme nähte. Schon vor Weihnachten wurden in Baunach die Stoffe begutachtet, ausgesucht und gekauft. Danach wurde Maß genommen. Seit dem Dreikönigstag rattern Nähmaschine und Overlook im Akkord. 70 Meter Stoffbahnen in verschiedenen Farben wollen zugeschnitten und verarbeitet werden.

Drei Wochen am seidenen Faden. Werd' ich rechtzeitig fertig, halten die Nerven des Ehegespons das durch? So mancher Fluch kam über die Lippen der Schneiderin. Und dann eine komplette Nachtschicht am Tag vor der Anprobe. "Es muss doch alles sitzen", klingt Ehrgeiz durch.

Und dann das: "Ach Gott, sind die süß!", entfleucht es einer Trainerin, als sie ihre Schützlinge zum ersten Mal in Montur sieht. Bunt in ihren Röckchen mit Krempen, Stulpen, Schleifen und Sternchen, frisch genäht und gebügelt.

Und auch den Hauptdarstellerinnen gefällt's. Sofort werden die Handys gezückt und gegenseitig Aufnahmen gemacht, damit's der Mama daheim gezeigt werden kann. Und sie räkeln sich vor dem Spiegel. Stolz auf sich selbst, die kleinen Lilifees.

Fehlt noch das Bühnenbild. Das muss bis Samstag noch fertig gestellt werden. Auch dabei werden keine Männerhände benötigt, aber Chauffeure braucht's.

Ganz schöner Aufwand

Denn die Fahrten zu den Auftritten bestreiten meist die Eltern in Eigenregie. Sie wollen ihren Spross doch auch beim Tanz auf der Bühne erleben, schön geschminkt, frisiert und eingekleidet. Sie lassen sich das Vergnügen ihrer Kinder einiges kosten. Bis zu 35 Euro fallen dafür an. Der Verein für Ortskultur und Gartenbau steuert noch einen Zuschuss hinzu.

Nachhilfe kommt von den Trainerinnen: "Treffpunkt ist am Freitag um 6 Uhr, aber nicht früh am morgen", wie eine Tänzerin schon vermutet hatte. Und ein bisschen Medizin wird auch auf die Reise nach Pfaffendorf auch mitgenommen. Denn: Das Lampenfieber steigt.