Die Kreisstadt Haßfurt richtet 2020 den Tag der Franken und die Unterfränkischen Kulturtage" aus. Und was hat ein Nilpferd damit zu tun?
Im nächsten Jahr ist die Stadt Haßfurt nicht nur Ausrichter der Unterfränkischen Kulturtage vom 25. Juni bis 4. Juli, sondern auch des Tags der Franken am Sonntag, 5. Juli, zu dem Ministerpräsident Markus Söder sein Kommen zugesagt hat. "Das ist ein wahnsinnig großes Ereignis für Haßfurt und die ganze Region", erklärte Bürgermeister Günther Werner bei einem Gespräch mit der Redaktion.
"Haßfurt ist schon jetzt ein kultureller Treffpunkt mit einer Ausstrahlung bis nach Würzburg, Bamberg, Nürnberg und Coburg. Doch die Unterfränkischen Kulturtage sind für mich ein weiterer Glanzpunkt."
2013 hatte Haßfurt den Zuschlag für die Ausrichtung erhalten, und nun arbeiten Silke Brochloß-Gerner, Leiterin Kultur und Tourismus, und Petra Zirkler vom Kulturamt Haßfurt live in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Unterfranken an einem umfangreichen Programm. Als ein herausragendes Ereignis im Rahmen dieser Kulturtage stellte Petra Zirkler schon jetzt den großen Open Air Kabarett- & Comedyabend am Samstag, 4. Juli, auf dem Kirchplatz vor. "Für dieses außergewöhnliche, vierstündige Programm haben wir Sebastian Reich mit seiner Amanda, Heidi Friedrich und Birgit Süß sowie Wolfgang Krebs eingeladen, die sich großer Beliebtheit beim Publikum erfreuen", sagte sie. "Außerdem werden Sebastian Reich und seine liebenswürdig-freche Amanda auch die Moderation übernehmen."
So kommt das "reizende" Nilpferd Amanda nach Haßfurt und Sebastian darf auch mit! Schlagfertige Rededuelle mit viel Witz und Comedy sollen die Lachmuskeln der Zuschauer strapazieren. Die quirlige Singledame blickt zurück und schaut nach vorn, sie wird singen und noch die eine oder andere Überraschung im Gepäck haben. Ihr besonderes Ziel: glücklich machen, glücklich sein. Ob Sebastian ihr dabei eine große Hilfe ist, stellt sie einmal mehr infrage. Aber das wird sie live und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen auf der Bühne klären. Genauso wie die Frage, wer an dem Abend das Mikrofon für die Moderation übernimmt.
Die sprühenden Entertainerinnen Heidi Friedrich und Birgit Süß, eine fränkische Fusion mit rheinisch-schwäbischem Migrationshintergrund, sind ein eingespieltes Team. Sie ergänzen sich wunderbar, spielen sich die Bälle zu und glänzen in synchronen Choreographien. Daneben sind sie auch noch stimmgewaltig und interpretieren Neufassungen der musikalischen Nummern wie vom Band. Sie lassen nicht locker und setzen ihre Pointen punktgenau. Friedrich und Süß machen Kabarett, das keine Blödelei ist, sondern intelligente Hintersinnigkeit offenbart.
Bayern ist 70 000 Quadratkilometer groß und besteht zum größten Teil aus Land. Und wohin geht die Entwicklung auf dem Land? In Richtung Stadt. Damit wächst auch die Gefahr, dass Bayern immer mehr an Charakter verliert, an Gemütlichkeit und Tradition. Jetzt regt sich Widerstand in der Provinz. Die Bühne aber bliebe völlig leer, wenn nicht ein Hauptorganisator all diesen Figuren Leben einhauchen würde: Wolfgang Krebs verkörpert Politiker wie Markus Söder, Horst Seehofer, Joachim Herrmann oder Edmund Stoiber. Aber auch die leider enorm erfolglose Allgäuer Schlager-Kanone Meggy Montana und natürlich den schlitzohrigen Schlawiner Schorsch Scheberl. Wird es gelingen, die Entwicklung aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen? An diesem Abend gibt es viele gute Argumente dafür, Land zu gewinnen, indem man das Land nicht verliert.
Für das Ereignis wird der Kirchplatz in Haßfurt für 1000 Besucher bestuhlt. Für ein zauberhaftes Ambiente sorgen Illuminationen der Gebäude rings um den Veranstaltungsplatz. Zudem ist für eine Bewirtung gesorgt. Karten sind im Vorverkauf beim Kulturamt Haßfurt, Bahnhofstraße 2, Telefon 09521/688228, oder unter www.kulturamt-hassfurt.de erhältlich.
Ich frage mich: Soll der "Tag der Franken" absichtlich an Bedeutung verlieren, wenn man so ein Kuhkaff wie Haßfurt dafür hernimm? Beim letzten Tag der Franken in Sonneberg/Neustadt b. Cbg. waren über 25000 Besucher da. So viel kann Haßfurt gar nicht in die Altstadt reinlassen, weil kein Platz dafür vorhanden ist. Der Tag der Franken gehört in ansehnliche Orte wie z.B. Bad Kissingen, Würzburg, Aschaffenburg, Schweinfurt, aber bitte nicht ins Hinterland!
Stimmt. Mit Hassfurt können die Franken wahrlich keinen "Staat" machen.