Der Ampel-Fluchtweg am Heubacher Sportplatz und Friedhof vorbei zur Bundesstraße soll dicht gemacht werden.
Die einen wunderten sich, andere schüttelten verständnislos den Kopf: "Jetzt messen die am Friedhof die Geschwindigkeiten", staunten viele Heubacher.
Nein, es ging nicht ums Tempo, sondern um die Zahl der Fahrzeuge, die die Straße vom Sportplatz und Friedhof zur Bundesstraße benutzen, die "heimliche Ampelumgehung". Diesen Ampel-Umfahrern soll nun ein Riegel vorgeschoben werden.
Deswegen führte der Bauausschuss am Mittwoch einen Ortstermin an dem Schleichweg durch, an dem viele Heubacher teilnahmen. Die meisten möchten, so ergab eine Umfrage, dass alles so bleibt, wie es ist.
Eine befürchtete Vollsperre kommt aber (noch?) nicht. Vielmehr beschloss der Bauausschuss, dass anstelle des Schildes "Für Anlieger frei" nunmehr ein solches mit "Durchfahrt verboten" aufgestellt wird.
Das mache Kontrollen der Polizei effektiver, sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), der wegen solcher Maßnahmen schon vorgesprochen hat. "Die häufige Nutzung des Weges hat selbst den zuständigen Beamten überrascht."
Die Zahlen dazu: 49 Fahrzeuge wurden im Durchschnitt täglich zwischen Friedhof und B 279 registriert, 70 in der Gegenrichtung. Und diese Linksabbieger von der Bundesstraße nach Heubach hoch werden als Gefahr gesehen, da sie oft den Gegenverkehr abwarten müssen und somit ohne Abbiegespur auf der Bundesstraße halten.
Eine solche Abbiegespur samt Ampelregelung gibt es aber wenige Meter weiter nördlich. "Unser Maßnahme ist keine Schikane, sondern erhöht die Sicherheit", warb der Bürgermeister um Verständnis. Für Landwirte gebe es keine Probleme, auf ihre Felder zukommen.
Thomas Limpert (Freie Wähler) fürchtete, dass "ein neues Schild nicht das Ende ist und doch noch eine Vollsperrung kommt, wenn die Nutzerfrequenz weiter so hoch bleibt". Er gab zu bedenken, dass der Weg bei einem etwaigen Brandfall offen für eine Leitung zur Baunach bleiben müsste.
Bei zwei Gegenstimmen wurde die neue Schilder-Lösung beschlossen, die das "Für Anlüger frei"-Schlupfloch schließen soll.
Ex-Landrat Handwerker hätte gesagt: Das nutzt nur der Schilderindustrie.
Das wird jetzt der Bringer sein: "Durchfahrt verboten" statt "Anlieger frei". Die zwei Stadträte die dagegen gestimmt haben, liegen völlig richtig. Dass die Schilderkosmetik etwas bewirken soll, dürfte eher unter die Kategorie "Lachnummer" fallen. Und der Polizei hat man auch noch eine Freude bereitet, weil Rentner und Hausfrauen leicht zu händelnde "Kunden" sind. Ich würde sagen: Entweder als Straße freigeben oder Schranke dranmachen. Fällt denn diese Entscheidung wirklich so schwer, dass so ein Eiertanz aufgeführt werden muss?
Sollte man nicht die Ursache anstatt die Auswirkungen bekämpfen? Die Ampelschaltung ist nicht gerade als optimal zu bezeichnen und egal aus welcher Richtung man kommt und wohin man will, eigentlich kommt man immer gerade bei rot an die Ampel und vor allem die Nebenstraßen haben bei einer leeren Bundesstraße unnötig lange rot. Aber ein Kreisverkehr war ja nicht möglich, man könnte langsam annehmen das die Ampelhersteller sehr gut schmieren, alle reden vom Umweltschutz und durch sinnlose, unflexible Ampelschaltungen werden unsinnige Mengen Kraftstoff verschwendet. Ach ich vergaß, der Staat bekommt so ja gute Steuereinnahmen.....