Die Bamberger Großbäckerei Fuchs hat das Bäck-drive in Ebern übernommen. Und erlebte am ersten Tag gleich einen Massenansturm. Bei 114 Firmen-Filialen ist das die erste mit "Autoanschluss".
22 Tage nach der Schließung über Nacht hat das Bäck-Drive in der Gymnasiumsstraße wieder geöffnet. Die Bamberger Familien- und Großbäckerei Fuchs, die seit 1885 in vierter Generation geführt wird, hat das Café mit Autoschalter aus der Insolvenzmasse der letzten Eberner Bäckerei, der von Hans-Peter Sachs, herausgekauft. Aus Sachs wird Fuchs.
Und das ging nun ganz schön schnell, wie Fuchs-Geschäftsführer Nico Rath am Eröffnungstag verriet. "Am letzten Donnerstag haben wir die Information über den Zuschlag erhalten, am Freitag waren wir beim Notar."
Deswegen musste die Umgestaltung ab Montag binnen zweier Tage erfolgen. "Wir sind noch im Aufbau, weil's sehr flott ging. Aber zu Ostern sollte geöffnet sein, auch wenn derzeit Ferien sind", erklärt der Verkaufs-Chef des Familienunternehmens mit aktuell 114 Filialen, die "sich nicht weiter als 60 Kilometer vom Kirchturm entfernt" befinden dürfen. So die Vorgabe von Firmenchefin und Alleininhaberin Hyazintha Fuchs. Der "Kirchturm" steht in diesem Fall in der Rodezstraße nahe dem Bamberger Flugplatz.
"Wir sind erst seit zwei, drei Wochen konkret mit der Immobilie befasst, weil zwischendurch hatte es immer geheißen, dass es unter der Führung der bisherigen Eigentümer weitergeht", berichtet Rath, der mit der einstigen Bäckerei-Familie von Rudi Rath aus Ebern nicht verwandt ist, über die Vorgeschichte der seit August laufenden Bäcker-Pleite.
Mitarbeiterinnen übernommen Zwei Mitarbeiterinnen wurden aus der Sachs-Belegschaft übernommen, die Filialleitung wurde einer Frau übertragen, die seit 20 Jahren im Fuchs-Unternehmen tätig ist und in der seit Jahren bestehenden Filiale im Rewe-Markt in Sandhof tätig war, wo Fuchs fünf Verkäuferinnen beschäftigt. "Unser wichtigstes Kapital sind die Mitarbeiter, die Spaß an ihrem Beruf haben und freundlich an der Theke stehen, dann passt der Umsatz automatisch", lehrt Rath seine Berufserfahrung.
Deswegen sucht er zusätzlich zum aktuellen Personal noch zwei bis drei Mitarbeiter fürs Bäck-Drive.
Damit zusammen hängt auch das künftige Angebot. "Wir loten noch aus, was nachgefragt wird." So gehören rund 140 Artikel zum Sortiment, im Konditorei-Bereich ständig wechselnd und zum Wochenende hin auch mit Torten.
Mehrere Frühstücksangebote stehen zur Auswahl, und "wir haben für jede Tageszeit etwas Warmes parat, auch wenn wir kein Abendrestaurant sein wollen". Die Übernahme des früheren Konzeptes mit wechselnden Mittagsgerichten praktizieren mehrere Fuchs-Filialen in Bamberg bereits. Ob dies auch in Ebern übernommen wird, ist noch offen. "Da gehen wir auf die Wünsche unserer Kunden ein", freut sich Geschäftsführer Rath schon auf Rückmeldungen in der Filiale.
Noch offen ist, wie es mit der zweiten Sachs-Filiale mit Backstube in der Kapellenstraße weitergeht. Kaufinteresse haben das Diakonische Werk Bamberg bzw. die Spitalstiftung zwecks Erweiterung der Tagespflege. Dabei war im Vorfeld angedacht worden, dass übergangsweise eine Rückvermietung an die Familie Sachs erfolgt, um dort zumindest für einen bestimmten Zeitraum weiter zu produzieren.
Stimmt das wirklich - in Bamberg gibts doch an der Kreuzung Münschner Ring - Von-Ketteler-Straße auch einen Fuchs mit Drive-In-Schalter?
... kein Fuchs, daß ist Der Beck aus Erlangen