Vom 7. September bis zum 20. Oktober findet im Schloss Oberschwappach die Ausstellung "Unter Druck" statt, in der Druckgrafiken gezeigt werden.
Im Schloss Oberschwappach gibt es seit Samstagabend wieder vieles im wahrsten Sinne des Wortes zu entdecken. Denn die Ausstellung des Galeristenehepaars Egon Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf "Unter Druck" zeigt eine Auswahl an druckgrafischen Werken. Die Betrachter sollen sich in die Bildersprache der Künstler einfühlen, sodass sich ihnen, wie es Stumpf formulierte, "neue Fenster und Türen und auch neue Perspektiven und Ausblicke auf die Welt öffnen, in der wir zu leben gezwungen sind".
Künstler aus ganz Deutschland
Für Egon Stumpf und seine Frau ist die Vielfalt der Kunst der zentrale Ausdruck für die Freiheit der Kunst. Diesem Motto sehen sie sich mit ihrer kuratorischen Arbeit in ihrer kleinen Galerie im Saal in Eschenau verpflichtet. Ihre neueste Ausstellung widmet sich mit Arbeiten von Kristin Finsterbusch aus Würzburg, Markus Lörwald aus Düsseldorf, Karin Brosa aus Essen/Marburg, Patrik Fauck aus Leipzig und Rainer Funk aus Nürnberg der Druckgrafik.
"Damit wird das spätbarocke Schloss Oberschwappach zu einem Zentrum grafischer Kunst in Deutschland", sagte Stumpf. "Eine solche Auswahl wie in dieser Ausstellung ist erstmals so zusammengestellt und bringt Arbeiten in die beeindruckenden Räume des Schlosses, die als Überblick bezeichnet werden können für das, was heute in der druckgrafischen Welt experimentiert wird." So offenbart sich eine geballte Erfindungskraft in dieser Grafikschau, die auch durch ganz unterschiedliche Techniken besticht.
Rainer Funk, der die Weichgrundätzung (Vernis Mou) bevorzugt, zeigt kleinformatige Drucke, die seine Eindrücke von Reisen nach Asien oder Afrika wiedergeben. Sein Thema sind Träume der Menschen in unserer Zeit von verlorenen Paradiesen. Fernweh nicht nur als protziger Konsum des Exotischen, sondern als Eintauchen in die Vielfalt einer Welt, die uns unerschöpfliche Quelle sein kann, wenn wir bereit sind, hinzuschauen.
Kristin Finsterbusch hingegen bietet fantasievollen Grafiken in verschiedenen Tiefdruckverfahren. Sie konfrontiert den Betrachter in ihren Bildern mit bekannten Dingen, die aber in ihrer Darstellung nicht real sind. "Meine Motive stammen aus alltäglichen Beobachtungen, die ich verändere und - auch politisch - kommentiere", sagte Karin Brosa über ihre Arbeiten.
Für die Bilder verwendet sie nicht nur viele einzelne Techniken, sondern kombiniert auch Siebdruck und Radierung.
Die Bilder von Patrick Fauck beschäftigen sich unter anderen mit dem seltenen Lichtdruck. Er ist ein genauer Beobachter der Menschen und der Umwelt und zeichnet daraus eine neue Aussage, die durchaus humorvoll und ironisch sein kann.