Augen auf beim Schulsachen-Kauf

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Das Schreibwarengeschäft "Buntstift" in der Eltmanner Schottenstraße macht seinem Namen alle Ehre. Die verschiedensten Farben sind erhältlich. Fotos: Leah Krug
Das Schreibwarengeschäft "Buntstift" in der Eltmanner Schottenstraße macht seinem Namen alle Ehre. Die verschiedensten Farben sind erhältlich. Fotos: Leah Krug
Georg Hofmann
Georg Hofmann
 
Mia kommt in die vierte Klasse und kauft für das neue Schuljahr ein.
Mia kommt in die vierte Klasse und kauft für das neue Schuljahr ein.
 

Die Vorbereitungen für den Schulanfang sind längst im Gange.Viele örtliche Geschäfte bieten passend dazu Besonderes an. Ein Stimmungsbild.

HaßfurtMappen, Ordner, Hefte mit Hüllen, Farbstifte, Lineal, Farbkasten, Spitzer - diese und noch viele weitere Utensilien brauchen Schüler, um den Schulalltag zu meistern. Zum Beginn des neuen Schuljahres am Dienstag, 13. September, erscheinen die Kinder wieder mit neuer Ausrüstung zum Unterricht. Doch was bieten die Geschäfte zum Schulanfang an? Sind Discounter eine große Konkurrenz für die heimischen Fachmärkte?


Einkaufstouren laufen bereits

Die Eltern stecken bereits mittendrin in der Schulvorbereitung: Das Hauptgeschäft für den Schulbedarf beginnt mit dem Verteilen des Schulzettels. Den erhalten die Eltern der angehenden Erstklässler alljährlich im Voraus bei Elternabenden oder per E-Mail. Das Abarbeiten dieser Liste ist ganz schön aufwendig: Hefte und Stifte müssen in doppelter Ausführung besorgt werden, spezielle Markenprodukte werden verlangt und jeder einzelne Stift soll mit Namen versehen werden. Für viele Eltern eine echte Herausforderung, weshalb viele Fachgeschäfte all die Dinge auf der Liste für ihre Kunden zusammensuchen.

Diese Einkaufstouren erstrecken sich vom Beginn der Sommerferien bis zum Anfang des Schuljahres. Eine Ausnahme gibt es: Schulranzen sind häufig Ostergeschenke - der Bestand ist schon geplündert, erzählt Gerhard Schweinfest, der Inhaber des gleichnamigen Ladens in der Haßfurter Innenstadt. Im Moment seien nur noch einzelne Schultaschen im Geschäft vorhanden. Spiegeln sich aktuelle Trends wie "Pokémon Go" im Design der Büchertasche wider? "Nein, dieses Jahr war der Traktor der Renner", antwortet der Ladenbesitzer. Tiere, vor allem Katzen und Pferde, erfreuen sich dagegen bei Mädchen großer Beliebtheit.


Bunte Papiertütchen

Wenn man die Buchhandlung "Glücksstein" in Haßfurt betritt, fällt einem sofort etwas auf: Hinter dem Kassentresen sind viele bunte Papiertüten aufgehängt. Der Buchladen nimmt am Leseförderungsprojekt "Lesetüte" der IG Leseförderung im Börsenverein des Deutschen Buchhandels teil. Dabei haben die künftigen Zweitklässler Tüten für die Abc-Schützen bemalt und gestaltet. Im "Glücksstein" werden die Tüten, die die Einschulungskinder am ersten Schultag erhalten, unter anderem mit einem Erstlesebuch befüllt. Im letzten Jahr freuten sich die Kinder über Exemplare aus den Reihen "Bücherbär" und "Büchersterne", jeweils Sonderausgaben. 291 Lesetüten haben die Kinder aus Haßfurt, Königsberg, Theres und Zeil-Sand verschönert, sagt Anette Haas in der Buchhandlung.

Wer noch etwas ganz Besonderes zum Schulanfang sucht, der wird im "Wolke 7" in Haßfurt sicher fündig. Lunchbags (Essenstaschen) aus Stoff, selbst genähte Mäppchen und Turnbeutel sowie Schultüten, mit Stoffen verziert, sind dort zu finden. "Auf Wunsch gibt es auch das Einschulungskleid passend zur Schultüte", so Manuela Kapfenberger.


Die Stärken der Fachmärkte

"Hofmanns Pfiffikus" in Haßfurt bietet das Gesamtsortiment für den Schulbedarf an. Doch gerade bei der Schulausrüstung merkt Fachmarkt-Chef Georg Hofmann die zunehmende Konkurrenz durch Discounter und Drogeriemärkte. Viele Eltern besorgen den Großteil der benötigten Schulutensilien bei den großen Ketten. Nur die Waren, die diese nicht führen, kaufen sie im Fachhandel.

Von den 30 bis 80 Euro, die Eltern durchschnittlich für die Schulausstattung ausgeben, verdient der Fachhandel in diesem Fall nur einen kleinen Bruchteil. "Von den drei Rosinen können wir nicht überleben", erklärt Georg Hofmann. Es werde immer schwerer.


Deutliche Einbußen

Auch Tanja Klopf aus dem Schreibwarengeschäft "Flo" in Haßfurt merkt Einbußen aufgrund der Discounter.
Um den großen Konkurrenten entgegenzuwirken, hat sich Georg Hofmann einiges einfallen lassen: Es gibt Rabattaktionen bei höheren Einkaufswerten, statt in Plastiktüten können die Schüler ihre Einkäufe in Eimern nach Hause tragen und sie erhalten bestimmte Mappen und Schreibwaren gratis zum Einkauf dazu.
Im Vergleich zu den großen Firmen sieht Hofmann Vorteile beim regionalen Spezialgeschäft. Die persönlichen Tipps, die Beratung und die Qualität bringen den Kunden mehr als eine geringe Kosteneinsparung bei einzelnen Produkten, sagt er.
Vorschulbücher, verschiedenen Geschenkartikel, Flaschen, Radiergummi, Spiele mit Buchstaben und Zahlen - bei der Buchhandlung "Hübscher" sind viele Artikel rund um den Schulanfang im Sortiment. Was landet am häufigsten in der Schultüte? Laut Elena Selig aus der Buchhandlung gibt es einige Klassiker wie das Buch "Schule! schreit der Frieder, und die Oma, die kommt mit", die jedes Jahr in vielen Schultüten zu finden sind.
Außerdem erfreuen sich so genannte Schulwichtel immer größerer Beliebtheit. Die Püppchen in verschiedenen Ausführungen sollen den Erstklässlern viel Glück für ihre neue, aufregende Zeit in der Schule bringen.

von Leah Krug