Auf jeden Millimeter kommt's bei der Eltmanner Feuerwehr an

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Da bei dem angenommenen Unfall Ammoniakdämpfe austraten, kamen die CSA-Schutzanzüge zum Einsatz. Zum Anlegen benötigten Dieter Pflaum, Michael Aumüller, Johannes Hußlein und Thomas Berger die Hilfe ihrer Kameraden. Die kleinste Undichtigkeit wird zur Gefahr für den Helfer.
Da bei dem angenommenen Unfall Ammoniakdämpfe austraten, kamen die CSA-Schutzanzüge zum Einsatz. Zum Anlegen benötigten Dieter Pflaum, Michael Aumüller, Johannes Hußlein und Thomas Berger die Hilfe ihrer Kameraden. Die kleinste Undichtigkeit wird zur Gefahr für den Helfer.
Der federführende Kommandant Uwe Hümmer (rechts) erläuterte per Mikrofon den Zuschauern die einzelnen Maßnahmen der Feuerwehrleute. Hier entsteht der "Rahmen" des Dekontaminierungsbeckens.
Der federführende Kommandant Uwe Hümmer (rechts) erläuterte per Mikrofon den Zuschauern die einzelnen Maßnahmen der Feuerwehrleute. Hier entsteht der "Rahmen" des Dekontaminierungsbeckens.
 
Von den CSA-Anzügen geschützt, konnten die Retter an die Bergung des Autofahrers gehen. Foto: Sabine Weinbeer
Von den CSA-Anzügen geschützt, konnten die Retter an die Bergung des Autofahrers gehen.  Foto: Sabine Weinbeer
 
Groß war das Interesse an der Schauübung; die große Treppe der Stadtpfarrkirche wurde zur Tribüne umfunktioniert.
Groß war das Interesse an der Schauübung; die große Treppe der Stadtpfarrkirche wurde zur Tribüne umfunktioniert.
 
Eine Schauübung fand in diesem Jahr am Eltmanner Marktplatz anlässlich des Stadtfeuerwehrtages statt.
Eine Schauübung fand in diesem Jahr am Eltmanner Marktplatz anlässlich des Stadtfeuerwehrtages statt.
 

Beim Stadtfeuerwehrtag demonstrierten die Eltmanner Feuerwehren, wie gut sie zusammenarbeiten.

Direkt vor dem Eltmanner Rathaus steht ein landwirtschaftliches Gespann, ein Auto ist unter den Anhänger gerutscht, der Fahrer rührt sich nicht. Verdächtige Dämpfe steigen auf. Ein orangefarbenes Schild an dem Fass hinter dem Traktor weist auf einen gefährlichen Stoff hin - dieses Szenario hatte die Feuerwehr Eltmann für den Stadtfeuerwehrtag aufgebaut. Eine Schauübung war es diesmal, keine Einsatzübung, deshalb erläuterte der federführende Kommandant der Feuerwehren in der Stadt Eltmann, Uwe Hümmer, per Mikrofon die einzelnen Schritte der Wehrleute für die zahlreichen Zuschauer.

Die Kirchentreppe wurde zur Tribüne, kurz bevor die stumme Alarmierung losging. Aus allen Stadtteilen kamen die Feuerwehren.
Zunächst galt es, den Verkehr über den Marktplatz umzuleiten, der Erkundungstrupp um Einsatzleiter Fabian Hümmer begutachtete die Lage und erkannte, dass hier die CSA-Anzüge zum Einsatz kommen müssen, die die Feuerwehrleute vor chemischen Stoffen schützen. Die Zuschauer erfuhren, dass in dem Fass Flüssigdünger transportiert wurde. Der Unfall schlug ein Leck, das zwar mit einem Dicht-Kissen verschlossen werden kann, auch der Ammoniak kann mit Wasser niedergeschlagen werden, doch zunächst galt es, den Fahrer aus dem Fahrzeug zu befreien. Der Dummy war zwar nicht eingeklemmt, aber noch im Gurt und nur schwer zu erreichen.

Dieter Pflaum, Michael Aumüller, Johannes Hußlein und Thomas Berger legten die Schutzanzüge an, was ohne Hilfe anderer Feuerwehrleute nicht zu bewerkstelligen ist. Zunächst die Ausrüstung für den schweren Atemschutz, darüber dann die Schutzanzüge. Die sind sehr teuer, deshalb kamen am Samstag Übungsanzüge zum Einsatz. Auch diese müssen aber mit besonderer Sorgfalt angelegt werden, erfuhren die Zuschauer von Uwe Hümmer, denn der kleinste Spalt kann giftige Dämpfe eindringen lassen und die Helfer gefährden. So haben die Gummistiefel Dichtungen an den Schäften, die Handschuhe sind fest am Anzug angebracht, und der Spezialreißverschluss wird von Kameraden äußerst sorgfältig geschlossen.

Mit dieser Ausrüstung ist das Arbeiten für die Feuerwehrleute natürlich noch etwas schwieriger als mit Atemmaske und Druckflasche allein. Die Zuschauer erkannten, dass es dafür schon allerhand Übung braucht, zumal es zwischen Traktor und Pkw ziemlich eng zuging. Der Sicherheitsgurt des "Verunglückten" konnte nur über die Rücksitzbank gelöst werden.

Als die Retter den "Fahrer" geborgen hatten, war das Dekontaminierungsbecken schon aufgebaut, die Stadtteilwehren hatten außerdem eine Schlauchleitung errichtet, so dass mit Wasser die Ammoniakdämpfe niedergeschlagen werden konnten. Die Zuschauer am Rande, darunter Bürgermeister Michael Ziegler (CSU), zahlreiche Stadtratsmitglieder, viele Eltmanner und besonders viele Kinder beobachteten gespannt das Geschehen und folgten interessiert den Ausführungen des federführenden Kommandanten.

Auch wenn es anders als bei einer Einsatzübung diesmal nicht um Zeit ging, sondern darum, das Geschehen den Zuschauern verständlich zu machen, war sichtbar, wie gut die Wehren Hand in Hand arbeiteten, was die Zuschauer zum Abschluss mit Applaus belohnten.