Apfelbaum steht Straßenausbau im Weg

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Dieser Apfelbaum soll dem geplanten Ausbau der Staatsstraße zwischen Kirch- und Weikertslauter weichen. Der Eigentümer spielt da aber nicht mir.
Dieser Apfelbaum soll dem geplanten Ausbau der Staatsstraße zwischen Kirch- und Weikertslauter weichen. Der Eigentümer spielt da aber nicht mir.
Der Pate drückt sein Patenkind und rückt nicht von der Forderung ab, dass der Apfelbaum dem Straßenausbau nicht zum Opfer fallen darf. Foto: Ralf Kestel
Der Pate drückt sein Patenkind und rückt nicht von der Forderung ab, dass der Apfelbaum dem Straßenausbau nicht zum Opfer fallen darf. Foto: Ralf Kestel
 
Der Stab im Vordergrund markiert die Grundstücksgrenze.Foto: Ralf Kestel
Der Stab im Vordergrund markiert die Grundstücksgrenze.Foto: Ralf Kestel
 
An dieser Marke mit der Nummer 1 macht Karl Gehring die besondere Stellung "seines" Apfelbaumes fest: "Der wurde von der Flurbereinigung registriert und ist damit geschützt."
An dieser Marke mit der Nummer 1 macht Karl Gehring die besondere Stellung "seines" Apfelbaumes fest: "Der wurde von der Flurbereinigung registriert und ist damit geschützt."
 

Eigentlich hätten die Arbeiten schon beginnen sollen: Aber der Ausbau der Staatsstraße zwischen Kottendorf und Kirchlauter verzögert sich.

Den Plänen des staatlichen Bauamtes in Schweinfurt steht ein Apfelbaum im Weg. Und hinter dem Baum steht ein Mann wie ein Baum: Karl Gehring, bekannt als Gämaa-Karl - und der machte jüngst bei einer CSU-Versammlung mit dem Landtagsabgeordneten Steffen Vogel seinem Unmut lautstark Luft und ließ Dampf ab. "Das ist mein Stammbaum. Den hat mein Vater vor 80 Jahren gepflanzt und mir die Patenschaft übertragen. Wenn der Baum fällt, stirbt meine Seele. Deswegen kämpfe ich um diesen Baum", sagte der Rentner im Gespräch mit unserer Redaktion.

Und weil der Baum auch noch auf Grund steht, der den Gehrings gehört, den der Freistaat aber für den Ausbau bräuchte, tritt die Familie keinen Quadratmeter ab. "So lange nicht, bis uns zugesichert wird, dass der Baum erhalten bleibt", deuten Karl Gehring und sein Sohn Kompromissbereitschaft an. Dazu müsste die neue und verbreitete Trasse mehr in den gegenüberliegen Hang gerückt werden, wo nur Dickicht betroffen wäre. Dieses Gelände gehört dem Eberner Bürgerwald.

Baudirektor Manfred Rott vom staatlichen Bauamt bestätigte, dass es Probleme beim Grunderwerb gebe. "Mit der geplanten Umsetzung der Maßnahme wird es in diesem Jahr nichts mehr. Aber für 2018 haben wir sie im Ausbauprogramm drin."

2,3 Millionen Euro stehen für den 2,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Kottendorf/Hasenmühle und Kirchlauter bereit. Bei der letzten Verkehrszählung wurden dort keine 600 Fahrzeuge am Tag registriert.