Angst vor zwei Rottweilern in Untersteinbach

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Symbolbild
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Die Angst geht um in der Straße "Am Breiten Rain" in Untersteinbach und den umgebenden Straßen. Ursache dafür sind die Rottweiler einer Familie.

Vor allem der ältere der Hunde löst Angst aus, wie eine inzwischen gegründete Bürgerinitiative in einem Brief an den Gemeinderat schilderte. Über 20 Anwohner besuchten am Dienstag die Gemeinderatssitzung im Rathaus, und Bürgermeister Oskar Ebert (FW) nahm die Behandlung ihres Problems mit Zustimmung des Gemeinderats in die Tagesordnung auf.

"In unserer Not wenden wir uns an Sie", beginnt der Brief der Bürgerinitiatiove, den Gemeinderätin Monika Weinbeer verlas. Darin schildern die Bürger, dass die beiden Rottweiler in einem viel zu kleinen Zwinger gehalten würden, das Grundstück habe keine ausreichende Einzäunung. Den Besitzern sei die Gefährlichkeit ihrer Hunde offenbar nicht bewusst, Gesprächsversuche seien nicht nur gescheitert, sondern sogar in unschöner Weise eskaliert.


Nicht unter Kontrolle

Die Briefeschreiber schildern einige nach ihrer Ansicht gefährliche Situationen. Vor einigen Wochen riss sich der ältere Rottweiler los und lief herrenlos durch Siedlung und Schulstraße. Ein älterer Anwohner wagte nicht, sein Auto zu verlassen. Eine junge Mutter, die mit ihrem Kleinkind auf dem Arm den Kinderwagen aus der Garage holen wollte, sah sich plötzlich mit dem Hund konfrontiert. Der Angst stecke ihr heute noch in den Knochen, hieß es.

Die Autoren werfen der Besitzerin vor, dass sie den Hund nicht unter Kontrolle halten, als er bei einem Spaziergang auf einen Jack-Russel-Terrier losging. Der Rottweiler richtete den kleinen Hund offenbar so zu, dass eine zweistündige Notoperation das Tier retten musste. "Der hat meinen Hund geschnappt und hat ihn durch die Hecke gezerrt", schilderte der Besitzer des Jack-Russel im Gespräch mit unserer Zeitung. Er ist überzeugt, dass sein Hund die Attacke nicht überlebt hätte, wenn er nicht beherzt dazwischen gegangen wäre. "Auf die Kommandos seiner Besitzerin hat er jedenfalls nicht reagiert", erzählt er.

Angst um die Kinder


Die Bürgerinitiative fordert Bürgermeister und Gemeinderat auf, alle Möglichkeiten der Bayerischen Kampfhundeverordnung auszuschöpfen, um die Bewohner der Untersteinbacher Siedlung vor den Rottweilern zu schützen. "Allein in der Straße ,Am Breiten Rain' leben 17 Kinder", heißt es in dem Brief. Den übergab der Sprecher der Bürgerinitiative, Matthias Braun, zusammen mit über 100 Unterschriften, die mittlerweile gesammelt wurden.

Hundehalter lehnt Maulkorbpflicht ab

Bürgermeister Oskar Ebert schilderte, dass er bereits seit einigen Wochen mit dem Fall befasst sei. Die Gemeinde habe bereits nach den ersten Klagen über nächtliches aggressives Bellen mit den Hundehaltern gesprochen. Weitere Gespräche und Auflagen folgten nach den einzelnen Zwischenfälle. So hat laut Ebert die Familie ihr Grundstück umgehend einzuzäunen, und bis zum Vorliegen eines Wesenstests dürfen die Hunde nur an der Leine und mit Maulkorb das Haus verlassen.

Der Wesenstest liege der Gemeinde bisher nicht vor; nach Auskunft des Halters sei dieser bei seinem Anwalt, informierte Bürgermeister Ebert über ein Telefonat vom Dienstag. Gegen den Maulkorberlass habe der Anwalt der Hundehalter Widerspruch eingelegt. Er habe jedoch sofortigen Vollzug angeordnet, erklärte Oskar Ebert.

Einstufung

Bei Rottweilern handelt es sich um Hunde der Kategorie 2 der Bayerischen Kampfhundeverordnung. Während die Haltung von Kategorie-1-Hunden praktisch grundsätzlich verboten ist, dürfen die Hunde der Kategorie 2 gehalten werden, wenn ein Wesenstest beweist, dass sie keine gesteigerte Aggressivität aufweisen.
"Wenn das Gutachten vorliegt, setzen wir uns zu einem Gespräch zusammen", sagte Oskar Ebert den Mitgliedern der Bürgerinitiative zu. Er wie der gesamte Gemeinderat bestehen auf einer umgehenden Umsetzung der Auflagen zum Schutz der Nachbarschaft.