Seit der Inbetriebnahme der Verkehrsampel am Heubacher Kreuz Ende Februar hat die B279 ihre Schrecken für Fußgänger aber auch Autofahrer verloren. Die Senioren in Heubach jedenfalls atmen auf und fühlen sich sicherer.
"Die Ampel ist für uns ein Segen." Darüber gibt es beim Seniorentreff keine Zweifel. Beim gemütlichen Plausch im Gasthaus Hauck rühmt die Kaffeerunde die Vorzüge der neuen Anlage am Heubacher Kreuz, die eigentlich für Bad Brückenau gedacht gewesen war. "Dass wir jetzt gleich die modernste Ampel in ganz Bayern bekommen?", staunte eine der Seniorinnen.
Die Notwendigkeit stand für die Heubacher seit Jahren außer Zweifel. "So ein Fußweg vom Wirtshaus bis zur Bundesstraße hat schon lange hierher gehört", meinte eine Rollatorfahrerin, die früher den (weiten) Umweg über den Friedhof gewählt hat, "weil man dort einfacher und sicherer über die Bundesstraße kam".
Und auch die Autofahrer sind erleichtert: "Jetzt kommt man sorglos über die Kreuzung oder auf die Bundesstraße, weil dort nun alle langsamer fahren, weil halt die Ampel da steht", zeigen erste Erfahrungsberichte. "Früher kamen die angerast."
Vorher sei sie oft über Sandhof gefahren, erzählt Hanne Dötsch, weil die Einmündung am Mercedes-Autohaus weit weniger gefährlich sei. "Bei uns musstest Du ständig auf beide Seiten der Bundesstraße aufpassen und dann haben Dir Linksabbieger, die von Ebern her kamen, auch noch die Vorfahrt genommen."
Diese Zeiten sind vorbei. Die Ampelschaltung hat das Gastwirts-Ehepaar Hauck überzeugt. "Wir beobachten das von unserem Haus aus ja genau." So hat Herbert Hauck festgestellt, dass in den Abend- und Nachstunden die Bundesstraße stets und kontinuierlich Vorrang hat, solange
keiner an den untergeordneten Straßen steht".
Und auch auf den wartenden Verkehr hat Hildegard Hauck schon auch wachsames Auge geworfen: "Wenn der Kufi aus hat, stehen die Autos manchmal bis zur zweiten Baunachbrücke. Aber so eine Schlange baut sich schnell wieder ab."
Die Senioren freut's, dass sich die Fußgänger per Knopfdruck selbst ihre Vorfahrt ertasten können. "Das tickt so schön und wir können mal nach Ebern laufen, um einen Kaffee zu trinken. Wenn's denn einen gibt."
Was die Frauen dabei irritiert. "Die Fußgängerampel schaltet zu schnell wieder von Grün und Rot um. Wir können doch nicht in der Mitte stehen bleiben und weiterratschen", klagen zwei Gehbehinderte.
Selbst wer besser zu Fuß ist, schafft es nur im hastigen Marsch bei einer Grünphase, die Bundesstraße zu queren, zeigte sich beim Praxistest eine Gruppe mit Rollator und Gehstock.
Kaum war die Fahrbahn betreten, schaltete die Fußgängerampel schon wieder auf Rot. "Etwas längere Intervalle wären schon besser", meinen die Heubacherinnen, denen auch auffiel, dass die Fußgängerampel aktiv wurde, obwohl weit breit kein Mensch zu sehen war, der den klickenden Gelbknopf gedrückt haben könnte. Ein Fehler im System?
Der sich mit den angekündigten Nachjustierungen des Herstellers sicherlich beheben lässt, wie auch die Kolonnen-Erkennung auf der B279 noch nicht ausgereift ist.
Die Senioren in Heubach finden die neue Ampelanlage aber jetzt schon "super, weil's für uns schneller geht, da wir für früher während der Stoßzeiten viel länger warten mussten".