Abholung des neuen Feuerwehrautos für Ebern: der zweite Anlauf

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Sebastian Wagner, David Pfeufer und Maximilian Wüstenberg (von links) prüfen, ob alle verzeichneten Ausrüstungsgegenstände an Bord und wie sie erreichbar sind. Fotos: Simone Bastian
Sebastian Wagner, David Pfeufer und Maximilian Wüstenberg (von links) prüfen, ob alle verzeichneten Ausrüstungsgegenstände an Bord und wie sie erreichbar sind.  Fotos: Simone Bastian
Im Dezember 2012 verunglückte das nagelneue Einsatzfahrzeug LF 20 der Feuerwehr Ebern bei seiner ersten Einweisungsfahrt. Der Schaden lag bei rund 400 000 Euro. Foto: Archiv/Ralf Kestel
Im Dezember 2012 verunglückte das nagelneue Einsatzfahrzeug LF 20 der Feuerwehr Ebern bei seiner ersten Einweisungsfahrt. Der Schaden lag bei rund 400 000 Euro. Foto: Archiv/Ralf Kestel
 
David Pfeufer und Sebastian Wagner checken die Fahrerkabine.
David Pfeufer und Sebastian Wagner checken die Fahrerkabine.
 
Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann mit Strahlrohr.
Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann mit Strahlrohr.
 

Nachdem das neue Einsatzfahrzeug der Eberner Feuerwehr im Dezember 2012 im Graben gelandet war und kaputt ging, steht ein neues Modell bereit. In Österreich inspizierten die Führungskräfte das Wunderwerk, das am Mittwoch in Ebern angekommen ist.

David Pfeufer, der stellvertretende Kommandant, hat die Liste in der Hand. "Kabeltrommel, selbst zurückspulend", liest er vor. Gerätewart Sebastian Wagner zieht etwa zwei Meter des dicken blauen Elektrokabels auf der Rolle heraus und lässt los.

Klackernd rollt sich das Kabel wieder auf. "Passt", sagt Pfeu fer, und macht einen Haken auf der Liste. Jedes Gerät im Geräteraum geht er durch - das neue Löschfahrzeug 20 der Eberner Feuerwehr hat sechs solche Räume, verschlossen durch seitliche Rollläden.



Breite Trittbretter erleichtern den Zugang, bis unters Dach ist das neue Fahrzeug mit allem versehen, was die Feuerwehr im Einsatz brauchen kann. Schornsteinwerkzeug, Äxte, rotweiße Pylonen, um Einsatzorte zu sichern, genauso wie eine Hygienestation zum Händewaschen.

Kritischer Blick
"Die Halterung sollte etwas schräger sitzen", krittelt Pfeufer und verweist auf eine Luftdüse. Die Kiste mit den zusätzlichen Atemschutzgeräten ist nicht so einfach erreichbar - ein weiterer Punkt, den er später mit Alexander Pillmayr vom Feuerwehrfahrzeug-Hersteller Rosenbauer besprechen wird. "Das Schöne ist, dass Ihr die Wand herausklappen und Euch ganz reinstellen könnt", sagt Pillmayr gerade und weist auf die Halterung mit dem Stromaggregat.

Zu neunt sind sie von der Eberner Feuerwehr nach Leonding bei Linz in Österreich gefahren, um das neue Fahrzeug abzuholen. Die eingebauten Geräte sind nicht alle neu - die klappbare Plattform etwa befand sich schon auf dem Vorgänger-Rüstwagen, und die Rettungsschere samt Spreizer wurde auch schon vorher gekauft. "Normalerweise gehört so etwas nicht zu einem Löschfahrzeug", erläutert Michael Baiersdorfer, in der Stadtverwaltung fürs Feuerwehrwesen zuständig.

Ein Teil der Geräte befand sich schon in dem LF 20, das kurz vor Weihnachten 2012 bei seiner ersten Einweisungsfahrt verunglückte. Der Unfall hatte damals hohe Wellen geschlagen, die Eberner Feuerwehr musste einiges an Hohn und Spott einstecken. Der Besatzung passierte damals nichts, nur das nagelneue Fahrzeug erlitt Totalschaden. Als endlich klar war, dass ein neues beschafft werden konnte, musste erneut ausgeschrieben werden - eine weitere Verzögerung und zusätzliche Kosten, wie Bürgermeister Jürgen Hennemann bedauert.

Verbesserte Technik
Er inspiziert mit Kommandant Michael Wüstenberg die andere Seite des Fahrzeugs. Hennemann, selbst seit über 30 Jahren Feuerwehrmann, zeigt sich begeistert von der Technik: "Den Schaum-Aufsatz muss man nur noch aufs Strahlrohr draufstecken. Das war früher umständlicher."

Rund 380.000 Euro kostet das neue Fahrzeug, und Michael Baiersdorfer hat die neuen Nummernschilder schon mitgebracht: EBN-FW 401. Ein Pickerl brauchen die Feuerwehrfahrzeuge in Österreich nicht. Doch bevor "Florian Ebern 40-1" die Fahrt in die neue Heimat am Mittwoch antreten kann, muss nachgebessert werden, was Max Wüstenberg im Auftrag von David Pfeufer auf der Mängelliste notiert hat.

Außerdem erhalten die mitgereisten Maschinisten wie Johannes Rennebohm und Gottfried Müller die Einweisung an den Pumpen und anderen technischen Geräten des 15,5 Tonnen schweren Fahrzeugs.