300 000 Euro für das Abwassernetz

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Auf die Pfarrweisacher kommen Kosten zu, mit denen die Abwasseranlage modernisiert und technisch aufgerüstet werden soll. Foto: Archiv
Auf die Pfarrweisacher kommen Kosten zu, mit denen die Abwasseranlage modernisiert und technisch aufgerüstet werden soll. Foto: Archiv
Jetzt hat auch die Gemeinde Pfarrweisach einen Defibrillator. Er soll im Rathaus stationiert werden, sagte Bürgermeister Ralf Nowak (ULB, links) bei der Sitzung des Gemeinderates am Donnerstagabend. Das Gerät hat der FC-Bayern-Fanclub Pfarrweisach spendiert. Der Fanclub-Vorsitzende und Gemeinderat Sebastian Bock (ULB, Mitte) und dessen Schwester Julia überreichten das Gerät. Eine Einweisung am Defibrillator findet für die Öffentlichkeit am Dienstag, 9. Mai, um 19 Uhr im Rathaus statt. Foto: S...
Jetzt hat auch die Gemeinde Pfarrweisach einen Defibrillator. Er soll im Rathaus stationiert werden, sagte Bürgermeister Ralf Nowak (ULB, links) bei der Sitzung des Gemeinderates am Donnerstagabend ...
Jetzt hat auch die Gemeinde Pfarrweisach einen Defibrillator. Er soll im Rathaus stationiert werden, sagte Bürgermeister Ralf Nowak (ULB, links) bei der Sitzung des Gemeinderates am Donnerstagabend. Das Gerät hat der FC-Bayern-Fanclub Pfarrweisach spendiert. Der Fanclub-Vorsitzende und Gemeinderat Sebastian Bock (ULB, Mitte) und dessen Schwester Julia überreichten das Gerät. Eine Einweisung am Defibrillator findet für die Öffentlichkeit am Dienstag, 9. Mai, um 19 Uhr im Rathaus statt. Foto: S...
 

Viele Bürger im Pfarrweisacher Gemeindegebet müssen sich auf Kosten einstellen. Im Bereich der Kläranlage und der Kanalbauwerke muss einiges getan werden.

An der Abwasseranlage muss einiges getan werden. Die Haushalte im Bereich der Gemeinde Pfarrweisach, die an die Kläranlage Ebern angeschlossen sind, müssen aller Voraussicht nach in nächster Zeit Geld für den Unterhalt des Leitungsnetzes im Bereich der Gemeinde zahlen.

Bei der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am Donnerstagabend ging es um ein Erneuern des elektrischen und elektronischen Meldesystems an den fünf Bauwerken für die Kläranlage Ebern in der Gemeinde und um ein sogenanntes Fernwirk- oder Prozessleitsystem. Damit, so Martin Lang, der Leiter des Bauamtes der Verwaltungsgemeinschaft Ebern, könnten die Mitarbeiter der Kläranlage die über Funk gemeldeten Störungen besser lokalisieren und eventuell online beseitigen. So müssten die Mitarbeiter nicht immer mit dem Auto "rausfahren und vor Ort die Störung beheben".


Weitere Vorteile

Im Übrigen hätte eine solche Rundumerneuerung weitere Vorteile. Unter anderem sei die gesamte Elektrotechnik auf dem neuesten Stand des mittlerweile 25 Jahre alten Leitungsnetzes, die Bauwerke könnten via PC beobachtet werden. Dafür gebe es eine einheitliche elektrotechnische Ausrüstung, außerdem könnte bei Störungen schneller eingegriffen werden.

Was seiner Meinung nach noch zu berücksichtigen sei: Für einige Komponenten gäbe es schon jetzt keine Ersatzteile mehr auf dem Markt.

Zur Unterstützung des Vorhabens erzählte Bastian Lang, Mitarbeiter in der Kläranlage, aus seiner täglichen Arbeit.


Hohe Kosten

Die Gemeinderäte sahen in der Mehrheit ein solches Projekt wohl ein - allein die Kosten verursachten manches "unwohle" Stuhlrücken: 300 000 Euro soll es kosten. Und es soll nach einer noch zu erstellenden Beitragssatzung auf die Haushalte umgelegt werden. Der Bauamtsleiter rechnete vor: Bei einem Einfamilienhaus mit 800 Quadratmeter Grundstücks- und 250 Quadratmeter Geschossfläche käme ein Beitrag von 800 Euro zusammen. Dies sei allerdings noch unverbindlich.

Würde man die Investitionskosten ausschließlich über die Abwassergebühren eintreiben, müsste die derzeitige Gebühr von 2,22 Euro pro Kubikmeter um 0,75 Euro erhöht werden, also auf 2,97 Euro.
Der Gemeinderat stimmte bei zwei Gegenstimmen für das Projekt. Die genauen Kosten soll ein Ingenieurbüro ermitteln. Die Verwaltung wird beauftragt, zur Finanzierung die Satzungsbeiträge zu ermitteln. Markus Oppelt (CSU) und Dritter Bürgermeister Klaus Dünisch (KUL) hinterfragten den Sinn einer solch hohen Investition. Nach Meinung von Oppelt werde der Kläranlagen-Mitarbeiter "auch rausfahren und sich vor Ort erkundigen", wenn eine Störung gemeldet werde. Eine technische Erneuerung sahen beide ein, jedoch nicht die Kosten für eine neue Meldeanlage.


Strom aus Solarenergie

Die Stromkosten an der Kläranlage Ebern wollen die drei angeschlossenen Kommunen - die Stadt Ebern, die Gemeinde Pfarrweisach und die Marktgemeinde Rentweinsdorf - mit dem Bau einer Solaranlage auf den Dachflächen der Kläranlage im Zaum halten und langfristig senken. Dafür müssen rund 140 000 Euro in die Hand genommen werden, wovon auf die Gemeinde Pfarrweisach rund 16 000 Euro entfallen. Laut Bauamtsleiter Lang sei die Kläranlage "der größte Stromfresser". Deshalb sei es langfristig klug, Strom selbst zu produzieren. Der geringere Stromverbrauch schlage sich - nachdem die Anlage amortisiert ist - auf die Betriebskosten nieder. Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Beteiligung .


Gemeinderat winkt ab

Die Gemeinde Pfarrweisach wird sich nicht an dem landkreisweiten Projekt "Blühender Landkreis Haßberge" beteiligen. Gemeinderat Werner Hauck (FW) forderte, "die Finger davon zu lassen". Seiner Meinung gebe es genügend landwirtschaftliche blühende Flächen. Zudem schlage das Projekt der Wildlandstiftung desd Pfarrweisachers Michael Groß in die gleiche Kerbe. Er warnte vor Folgekosten, wie das Mähen und anderen Arbeiten. Zweiter Bürgermeister Rüdiger Kuhn (CSU) warf ein, es gehe darum, die Biene zu erhalten, zumal die Bienen von Jahr zu Jahr weniger würden. Indes, sein Einwand half nichts: Mit 2:9 Stimmen ist das Vorhaben abgelehnt worden.