Zwölf Gemeinden wollen eine "Interkommunale Allianz" gründen

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Kirchturmdenken ade. Ebermannstadt strebt eine Interkommunale Allianz Fränkische Schweiz an. Foto: Archiv
Kirchturmdenken ade. Ebermannstadt strebt eine Interkommunale Allianz Fränkische Schweiz an.  Foto: Archiv

Gemeinsam geht's besser! Nach diesem Motto haben die Bürgermeister aus Ebermannstadt, Gößweinstein, Kirchehrenbach, Kunreuth, Leutenbach, Pinzberg, Pretzfel...

Gemeinsam geht's besser! Nach diesem Motto haben die Bürgermeister aus Ebermannstadt, Gößweinstein, Kirchehrenbach, Kunreuth, Leutenbach, Pinzberg, Pretzfeld, Unterleinleiter, Waischenfeld, Weilersbach, Wiesenthau und Wiesenttal in der Schule der Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim bei einem Strategieseminar zum Thema "Integrierte Ländliche Entwicklung" (ILE) verstärkte Zusammenarbeit beschlossen. Die zwölf Kommunen wollen sich zu einer "Interkommunalen Allianz Fränkische Schweiz aktiv" zusammenschließen.
Ziel ist es, die Lebens-, Wohn-, und Arbeitsverhältnisse für die rund 30 000 Bürger dieses Gebietes zu verbessern. "Wir wollen uns weiterentwickeln zu einer investitionsstarken, offenen Region mit vitalen Orten", formuliert die Ebermannstadter Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE).
Bei dem zweitägigen Workshop unter der Leitung von Wolfgang Kießling vom Amt für Ländliche Entwicklung in Oberfranken sowie Kathrin Riedel und Johannes Krüger hatten die Bürgermeister klare Erwartungen. Das zu bearbeitende Spektrum der Themen reicht von der Wiederbelegung von Dörfern, Konzepten für die Wasserverorgung bzw. die Abwasserentsorgung, die Planung eines gemeindeübergreifendem Wegenetzes bis zur Förderung der Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg. Selbstverständlich hat auch der Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft erhebliche Bedeutung.
In einem Impulsreferat informierte Bürgermeister Arthur Arnold aus Euerbach im Landkreis Schweinfurt über die Vorge-hensweise bei der im Mai 2015 gegründeten "Interkommunalen Allianz Oberes Werntal". Eine intensive und vertrauensvolle interkommunale Zusammenarbeit sei für eine gedeihliche Entwicklung einer Region unentbehrlich.


Miteinander über Grenzen hinweg

Die Voraussetzungen für eine "Interkommunale Allianz Fränkische Schweiz" stünden gut, denn bereits jetzt gebe es vielfältige Kooperationen zwischen Gemeinden aus den Landkreisen Forchheim und Bayreuth im Bereich Abwasser, Bauhöfe, Beschaffungen, Breitband, Schule, Tourismus, Wasser, Wegebau und Winterdienst. Über die Grenzen hinweg stünden erfahrene Kollegen den jüngeren mit Rat und Tat zur Seite, Informationen würden über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg ausgetauscht.
Die Teilnehmer des Seminars waren sich einig, dass die Region Fränkische Schweiz nur gemeinsam erfolgreich weiter entwickelt werden könne. Dazu erarbeiteten die Bürgermeister eine Stärken-Schwächen-Analyse, die als Basis für gemeinsame Handlungsfelder herangezogen werden könnte. Möglichkeiten der Zusammenarbeit sahen die Tagungsteilnehmer in den Bereichen Tourismus/Naherholung, Bauhof und Verwaltung, Natur und Kulturlandschaft, bei der sozialen Infrastruktur, sprich Familienfreundlichkeit, der Siedlungsentwicklung (Flächenmanagement) und dem gemeinsamen Marketing.


Ohne Partei-Brille

Als Basis für eine gemeinsame erfolgreiche Zusammenarbeit einigten sich die Bürgermeister auf ergebnisoffene Diskussionen, bei denen die Gemeinsamkeit im Vordergrund stehen müsse. Parteipolitik müsse außen vor bleiben. Bei den monatlichen Besprechungen soll Vertrauen geschaffen werden. Es dürfe keine Tabuthemen geben. Ein Umsetzungsmanager soll die Grundsätze der Zusammenarbeit ausarbeiten und für die strategische Ausrichtung des gemeinsamen Handelns verantwortlich zeichnen.
Im nächsten Schritt gelte es nun bis zur Sommerpause die Erkenntnisse sowie die Aufbruchsstimmung an die Gemeinde- und Stadtgremien weiterzugeben und deren Zustimmung für die Gründung einer Interkommunalen Allianz einzuholen. JH