Der Wunsch nach einem besser begehbaren Belag für alte oder behinderte Menschen in der Fußgängerzone ist noch nicht vom Tisch. Aber es wird gewartet, bis die Großbaustelle Rathaus beendet ist.
bernhard Panzer In der nächsten Zeit wird es in der Fußgängerzone keine Änderungen des Pflasters geben. Dem Wunsch nach einer für Rollatoren besser zu befahrenden Mittelspur wurde nicht entsprochen. Gleichwohl ist das Thema nicht vom Tisch.
Der städtische Behindertenbeauftragte Wolfgang Jörg hatte einen entsprechenden Antrag an die Stadt gestellt. Er forderte, dass die Fußgängerzone barrierefrei gestaltet wird. Zumindest auf einem Streifen in der Mitte.
Bürgermeister German Hacker (SPD) bekräftigte in der Sitzung des Planungsausschusses die Haltung der Verwaltung, die eine Ablehnung des Antrags empfohlen hatte. Da gehe es keineswegs darum, dass man diese Wünsche nicht teilen wolle. Aber laut Hacker sprechen schlicht wichtige Argumente dagegen. Zum einen müsste man eine Komplettlösung ansteuern, da es mit Reparaturen und schnellen, punktuellen Maßnahmen nicht zu machen sei. Das aber würde fast eine halbe Million Euro kosten. Zweiter, noch entscheidenderer Punkt war, dass man sich in der Innenstadt jetzt keine weitere Großbaustelle leisten möge. Bald steht der Abbruch des Rathauses an, dem sich sofort ein Neubau anschließt. Allein dieses Projekt werde über mindestens vier Jahre eine Großbaustelle erfordern. Jetzt noch eine annähernd einjährige Baustelle in der Hauptstraße anzuschließen, wäre alles andere als sinnvoll.
Ergebnisoffen?
Diese Argumentation stieß im Ausschuss durchaus auf Verständnis. Auch wenn Kurt Zollhöfer (CSU) gern gehabt hätte, dass man das Thema eingehender hätte angehen sollen. Er hatte den Eindruck, die Verwaltung respektive Hacker hätten das schon im Vorfeld so beschlossen und würden nicht ergebnisoffen in die Sitzung gehen.
Dass man das dennoch tat, zeigte sich in der Debatte. Denn es setzte sich quer durch alle Redner das Verlangen durch, dass das Thema damit nicht vom Tisch sein dürfe. Wenn die Großbaustelle Rathaus beendet sei, dann sollte man spätestens erneut darüber reden, sagte Zollhöfer. Er regte außerdem an, dass man jede Baustelle der Stadtwerke beispielsweise nutzen solle, um auch ans barrierefreie Pflastern zu denken.
Bürgermeister Hacker verwies darauf, dass man das in der Innenstadt auch schon seit Jahren mache, wo es möglich ist. Das historische Bogenpflaster in der Hauptstraße sei aber für schmale Streifen oder Furten mit gesägtem, glatten Pflaster schlicht nicht geeignet. Bei einer anderen Baustelle, die jetzt bevorsteht, werde man das sehr wohl berücksichtigen. Der Steinweg muss aufgegraben werden. Da werde man dann einen entsprechenden barrierefreien Belag verlegen (siehe auch Seite 17).
Keine Einladung
Eine Kritik gab's dann doch. Man hätte die Antragsteller, in diesem Falle also Wolfgang Jörg und Brüne Soltau vom Seniorenbeirat, zur Sitzung einladen sollen. Jörg hatte keine Einladung bekommen, wie er bereits im Vorfeld gegenüber dem FT erläutert und das auch noch im Gespräch mit der grünen Stadträtin Retta Müller-Schimmel bekräftigt hatte. Sie sagte dann auch in der Sitzung: "Es wäre richtig, wenn sie ihren Antrag erläutern dürften."