Am Freitag, 18. Oktober, feiert die Kirche das Fest des Evangelisten Lukas. Aus diesem Anlass findet in der St.-Lukas-Kirche am Ketschendorfer Hang ein Konzert unter dem Titel "Ohrenschmaus" statt. Te...
Am Freitag, 18. Oktober, feiert die Kirche das Fest des Evangelisten Lukas. Aus diesem Anlass findet in der St.-Lukas-Kirche am Ketschendorfer Hang ein Konzert unter dem Titel "Ohrenschmaus" statt. Texte und Musik ergänzen sich dabei auf ideale Weise. Rolf Schilling, einst Diplom-Pädagoge beim Evangelischen Bildungswerk und Leiter der VHS-Theaterschmiede, liest Texte von Theodor Fontane, Erich Kästner und Kurt Tucholsky. Musik kommt vom "Duo Claro"; dahinter verbergen sich Klaus Wunderer (Saxophon) und Rolf Schilling (Klavier). Los geht's um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Freiwillige Spenden sind aber willkommen.
Die Lukaskirche wird heuer 50 Jahre alt. Erbauer war der Münchner Architekt Hans Busso von Busse, einst Mitglied des Bayerischen Senates und Träger des Bayerischen Maximiliansordens.
Lukasfest mit Jubelkonfirmation
Am Sonntag, 20. Oktober, schließt sich in der Lukaskirche die Feier des Lukasfestes an. Es beginnt mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr. In dem Gottesdienst wird auch die silberne Konfirmation gefeiert. Am Sonntagabend ab 17 Uhr gibt es noch ein Konzert mit der Formation "Jona", die sich der modernen geistlichen Musik verschrieben hat.
Der geplante Kirchenneubau von St. Lukas war damals nicht unumstritten. Es gab durchaus die Auffassung, ob es nicht sinnvoller sei, das dafür notwendige Geld in soziale Projekte wie etwa den Bau eines Altenheimes zu stecken. Doch gerade hier hakten auch die Gedanken des Baubeirates ein: Die neue Kirche und das neue Gemeindezentrum sollten ja für den Dienst am Menschen erbaut werden.
"Ich weiß, dass bisher längst nicht alle Gemeindemitglieder in unserem Bereich von der Notwendigkeit dieses Bauvorhabens überzeugt sind", sagte Gründungspfarrer Albert Strohm in der Zeitschrift "Kirche und Kunst". "Es wird in breitem Maße erst möglich sein, wenn das Gebäude Heimstatt geworden ist für die Jugend der verschiedensten Interessenrichtungen; wenn es für viele ältere Gemeindemitglieder unseres Gebiets zum Ort der Begegnung und Erquickung geworden ist; wenn dort Frauen, Mütter, Eltern gemeinsam Probleme erörtern; wenn es sich als Forum für das Gespräch zwischen den verschiedenen Gruppen und Meinungen bewährt, wenn es sich zum Ausgangspunkt für verschiedene soziale Dienste an Kranken und alleinstehenden Menschen in den Häusern und Nachbarschaften entwickelt."
Vision ist Wirklichkeit geworden
Strohms Vision ist in den folgenden vier Jahrzehnten Wirklichkeit geworden. Die Kirche und das Gemeindezentrum St. Lukas sind heute lebendiger Treffpunkt verschiedener Gemeindekreise für alle Generationen. Offene Jugendarbeit und geschlossene Jugendgruppen, Seniorenkreis und eine gut frequentierte Bücherei sind hier zu Hause. Ketschendorfer Vereine haben hier ein offenes Haus, Bildungsveranstaltungen verschiedener Träger finden statt. Sogar als Wahllokal dient die Kirche.
Der architektonische Anspruch klang zunächst eher bescheiden und zurückhaltend. "Die Gestaltung der Kirche soll nicht aufwendig, aber dauerhaft und würdig sein", heißt es in einer Aktennotiz des Baubeirates. Dem Architekten Hans Busso von Busse ist dennoch ein anspruchsvoller Bau in der Formensprache des 20. Jahrhunderts gelungen, es ist ein Gemeinwesenzentrum entstanden.