Pasta-Roboter, digitalisierte Chefköche, Avatare, selbstfahrende Autos - wie schnell wird sich das auf unser Leben auswirken? Der Zukunftsforscher und Start-up-Investor Stefan Jenzowsky gab beim Vortr...
Pasta-Roboter, digitalisierte Chefköche, Avatare, selbstfahrende Autos - wie schnell wird sich das auf unser Leben auswirken? Der Zukunftsforscher und Start-up-Investor Stefan Jenzowsky gab beim Vortrag "Digitalisierung: Chancen und Risiken - können wir ihr entkommen?" im Adelsdorfer Schloss am Dienstag Antworten auf diese Frage. Die Veranstaltung war der Auftakt der Vortragsreihe "Zusammen wachsen - Gedanken tanken" der Gemeinde Adelsdorf.
Ist Digitalisierung schlecht für uns? Oder ist sie doch gut und bringt uns voran? Jenzowskys Botschaft an die Unternehmer ist klar: "Wer sich auf den Wandel einlässt, kann klare Wettbewerbsvorteile erzielen." Klar ist für ihn auch, dass sich die Digitalisierung nicht aufhalten lässt: "Die Digitalisierung begegnet uns jetzt schon täglich in unserem Alltag - und die Entwicklung geht rasant weiter."
Heute brauche man kein Geschäftsgebäude mehr, keine Menschen, keine Bankfilialen, denn man könne das Geschäft auch im Internet erledigen. Einen weiteren Trend sieht er in dem zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). "Selbstlernende KI, also Software, die sich selbst schreibt, ist keine Seltenheit mehr", erklärt der Innovator. "Inzwischen gewinnt der Mensch in keinem Spiel der Welt mehr gegen eine selbstlernende Software."
Man brauche keine Köche mehr, die würden in Zukunft digitalisiert. Ein Roboter kocht, es gibt Robotic-Restaurants wie "Robotic Da Vinci Kitchen". Stammzellen könnten in einen 3-D-Drucker eingegeben werden und so wäre es möglich, Organe zu drucken. Tierische Stammzellen könne man zu Steaks drucken mit dem Versprechen, dass das Tier noch lebe, wenn man es isst (alife meat).
Von der Verkehrssteuerung, die immer besser werde, kam er zu den Antibiotika für Tiere. Durch künstliche Intelligenz könne man jedes Schwein scannen und so erkennen, wenn es krank sei. So werden Antibiotika nicht mehr nötig. Das Fernsehen werde in fünf Jahren sterben wegen Netflix, Google und Amazon Prime. Es werde in die Hand von künstlicher Intelligenz gelegt. Alle Medien würden digitalisiert.
Ein besonderes Augenmerk warf er zudem auf die sogenannte digitale Disruption ("disrupt": zerstören, unterbrechen), die ganze Branchen schlagartig verändern könne. Bestehende, traditionelle Produkte, Geschäftsmodelle, Technologien oder Dienstleistungen würden immer wieder von innovativen Erneuerungen abgelöst und teilweise vollständig verdrängt.
Der Zukunftsforscher ist überzeugt: "Ohne kreative Disruptionen gibt es keine Weiterentwicklung." Somit stelle sie aber auch eine große Chance für Unternehmer dar. Neue Berufsbilder würden entstehen, zudem werde auch eine Sinnhaftigkeit von Arbeit vermehrt im Vordergrund stehen. "Auf neue Fragen werden wir auch neue Antworten finden", ist sich der Experte sicher.