Die Mitglieder im BBV-Kreisverband Kronach wollen den Ruf der Bauern verbessern. "Zukünftig werde man auch in neuen Medien wie zum Beispiel Facebook die Mel...
Die Mitglieder im BBV-Kreisverband Kronach wollen den Ruf der Bauern verbessern. "Zukünftig werde man auch in neuen Medien wie zum Beispiel Facebook die Meldungen verfolgen und mit Sachargumenten falsche und unsachgemäße Informationen dementieren", sagte der Kreisobmann Erwin Schwarz am Dienstag in Haig.
Zum Thema "Öffentlichkeitsarbeit" hatte man als Zeitungsreferenten Wolfgang Braunschmidt geladen. Durch die Digitalisierung und das mobile Internet befindet sich die Medienlandschaft im Wandel. Unternehmen müssen ihr Geschäftsmodell anpassen, wenn sie den Anschluss nicht verpassen wollen. Das habe auch für Landwirte Konsequenzen.
Binnen Minuten erreichen Nachrichten viele Menschen und vor allem junge Leute gleichzeitig, ohne geprüft werden zu können und ohne geprüft worden zu sein. Dadurch könne schnell ein falsches Meinungsbild entstehen.
Insofern verschmelzen die Medien immer stärker.
Als Stichwort nannte Braunschmidt die Industrieentwicklung 4.0. Das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 ziele darauf ab, die deutsche Industrie in die Lage zu versetzen, für die Zukunft der Produktion gerüstet zu sein. Sie sei gekennzeichnet durch eine starke Individualisierung der Produkte unter den Bedingungen einer hochflexibilisierten (Großserien-)Produktion.
Die Landwirtschaft dürfe sich nicht auf eine Plattform beschränken, sondern müsse die Vielfalt mehrerer Kanäle nutzen, war die Botschaft. Themen habe die Landwirtschaft genug. Man müsse nur überlegen, wie man dabei Sympathie schaffen und diese mit Emotionen verbinden kann.
Wichtig sei auch, bei unsachgemäßen Meldungen zu reagieren. Wer schweigt, werde weder wahr- noch ernst genommen. Die Landwirtschaft müsse sich darstellen und vor allem ihren Wert für die Region herausstellen.
Abschließend appellierte der Präsident des BBV Oberfranken Hermann Greif, sich politisch in Gremien zu engagieren. Die Bauern dürften sich nicht zurückziehen, sondern müssten sich lautstark mit Sachargumenten melden. Zum Beispiel wenn ein Kleinbauer für seine Güllegrube ein Dichtigkeitsgutachten für mehrere Tausend Euro bezahlen solle, dann könne er gleich den Hof aufgeben, meinte Greif und zeigte in den Tettauer Winkel. Wenn hier nicht die Hochlandrinder wären, gäbe es keine Kulturlandschaft mehr. Alleine daran sehe man, wie wertvoll die Landwirtschaft für die Region sei. Die 20 000 Mitglieder im BBV Oberfranken müssten täglich ihre Finger in die Wunden legen und reagieren, wenn "Schmarrn" über die Landwirtschaft verbreitet wird, appellierte Greif.
Bürgermeister Rainer Detsch hob hervor: "Nicht jammern, sondern sich positiv äußern, die Landwirte der Region können stolz auf ihre Leistungen sein, umgekehrt sind die Gemeinden stolz auf ihre Landwirte."
Kreisobmann Schwarz griff dies auf und versicherte, die Bauern werden künftig mehr Gespräche mit den Bürgermeistern und Gemeindegremien führen, damit bei Bauanträgen nicht unsachgemäß diskutiert oder Anträge gar abgelehnt werden.
eh