Landrat Meißner vertröstet: Lösung erst nach dem Bau der Ortsumgehung Wunkendorf/Modschiedel.
Viel Redebedarf gab es bei der Bürgerversammlung in Kleinziegenfeld. Ortssprecher Reinhard Schütz sagte, nicht nur geografisch sei Kleinziegenfeld am äußersten Rand des Kreises und des Stadtgebietes, sondern auch im politischen Sinne, besonders was die Entwicklung im Kleinziegenfelder Tal angehe.
Landrat Christian Meißner (CSU) sagte: "Das Kleinziegenfelder Tal ist etwas Besonderes." Man müsse genau überlegen, welche Aufwertung am sinnvollsten sei. Er stehe dazu, dass der Schwerlastverkehr aus dem Tal zwischen Schammendorf und Kleinziegenfeld herausgenommen werde, wenn die Anbindung der neuen Ortsumgehung von Wunkendorf und Modschiedel erfolgt sei. Zeitlich richte sich dies nach der Fertigstellung der Weismainer Ortsumgehung 2019. Danach werde zeitnah die Ortsumgehung Wunkendorf/Modschiedel angegangen. Aber auch dann werde es nicht leicht, einen Radweg und Wanderweg neu zu bauen, da das Tal im Naturbereich siebenfach geschützt ist. Es bleibe auch die Frage, welchen Charakter die Straße dann haben wird. Nach momentanem Ermessen werde diese dann eine Kreisstraße sein. Es gebe viele Überlegungen, die in Zusammenarbeit mit den Bürgern umgesetzt würden. Gegen die Meinung der Menschen vor Ort werde es keine Beschlüsse geben. Er favorisierte eine Aufweitung der Straße und daneben einen Radweg.
Der Mensch kommt zuletzt
Es gebe sieben verschiedene geschützte Arten im Tal, aber der Mensch komme zuletzt. Dies sei nicht richtig, erklärte Peter Pausch verärgert. "Wir wollen keine geteerte Rennbahn, sondern nur einen Rad- und Wanderweg, den man auch mit Kindern befahren und begehen kann." Philipp Herold ging da noch weiter: Überall gebe es gerade in solch herrlichen Gebieten Radwege wie z. B. in der Fränkischen Schweiz. Bei uns gehe das unverständlicherweise nicht.
Der ehemalige Bürgermeister Ferdl Schütz zeigte sich ebenfalls sehr enttäuscht über die jetzige Situation. Es sei nicht einmal möglich, einen Parkplatz für die Kletterer zu erbauen Wie soll Tourismus funktionieren, wenn man dagegenarbeite. Auch die sinnlose Fichtenbepflanzung vor der "Roten Wand" kritisierte er heftig.
Bürgermeister Udo Dauer (CSU) warf ein, dass selbst die Stadt bei Problemen mit dem Kanal an manchen Stellen nicht von der Straße ins Flusslaufgebiet einfahren dürfe. Er gab bekannt, dass die Planungen für einen Parkplatz auf Eis lägen und wohl nur durch ein Gesamtkonzept zu verwirklichen seien. Landrat Christian Meißner bekräftigte, dass es keine Schnellschüsse geben wird. Es sei ein allgemeines Problem, dass alles, was entschieden werde, auch beklagt werde. Deshalb müssten bei einer Planung auch Naturschützer und andere Interessenvertreter mit an einen Tisch.
Keine Windkraftanlagen
Ein weiteres Thema war, wie es mit Planungen von weiteren Windkraftanlagen aussehe. Im Moment gebe es keinerlei Überlegungen, "dass im näheren Jurabereich etwas kommt", so Landrat Meißner. Trotz anderweitiger Aussagen werde es im Moment auch keinen Neubau der Brücke geben. Seitens der Stadt sei nichts geplant und es wurden auch keine Anträge gestellt, erklärte Bürgermeister Dauer auf Nachfrage.
Er führte weiter aus, dass das Dorferneuerungsverfahren im Laufen sei. Jedoch habe bisher die Straßenausbaubeitragssatzung es nicht zugelassen, tätig zu werden. Ein Unterstellhäuschen für die Kinder, die mit dem Schulbus fahren, wäre nötig, war von mehreren Versammlungsteilnehmern zu hören.
Abschlägig beschied der Bürgermeister den Wunsch einer neuen Straße zum Hühnerberg. Geringere Verkehrszahlen, Kosten und Wichtigkeit ließen dies nicht zu.