Zeit ist reif für digitales Mischpult

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Alexander Thomann kennt die Musikanlage im Domino in- und auswendig. Sie wurde Mitte der 90er Jahre angeschafft. Den heutigen Anforderungen genügt sie längst nicht mehr.
Alexander Thomann kennt die Musikanlage im Domino in- und auswendig. Sie wurde Mitte der 90er Jahre angeschafft. Den heutigen Anforderungen genügt sie längst nicht mehr.
 

Im Jugendzentrum Domino sollen künftig noch mehr Konzerte stattfinden. Aber die technische Ausstattung ist "old school". Die Weihnachtsspendenaktion möchte dem kulturellen Treffpunkt zu einem Update verhelfen.

Offen für alle - das ist das Jugendzentrum Domino. Ein Blick auf den Wochenkalender bestätigt das: Da kommen die Schulkinder zum Kochen, Jugendliche zum Boxen, Musik hören oder Chillen. Die Weltbürger laden zum Essen ein und die homosexuelle Gruppe Queer träumt von einem Christopher-Street-Day in Coburg. Die vegane Kochgruppe bewirtet jeden Woche etwa 100 Interessierte. "Trotzdem kämpfen wir immer noch gegen das Vorurteil, linksgerichtet zu sein", bedauert Geschäftsführerin Johanna Schilling. Ganz bewusst hat sich das Jugendzentrum mit seinen fünf Sozialpädagogen (in Teilzeit) Gedanken gemacht und das Veranstaltungsprogramm - gerade im Musikbereich - noch mehr geöffnet. Neben den legendären Punk-Konzerten mit Künstlern aus New York oder der Ukraine, HipHop und Metal, gibt es auch Schlagernächte, Klassik-Veranstaltungen oder demnächst Lounge-Konzerte mit Nachwuchskünstlern (am 14. Dezember im Café Babbel).

"Wir sind der größte Veranstalter in der alternativen Musikszene" sagt Alexander Thomann, der sich ums Kulturprogramm im Domino kümmert. Allein rund 30 Konzerte veranstaltet das Domino aus eigenen Reihen. Nahezu jedes Wochenende ist der Saal ausgebucht. Ab dem kommenden Jahr wird es einen direkten Zugang in die Alte Angerturnhalle geben. "Dann finden die Konzerte dort statt. Das Catering läuft über uns", freut sich Johanna Schilling.

Doch uneingeschränkt glücklich ist das Domino-Team über die Aufwertung nicht. Denn: Obwohl mehr Konzerte von Seiten der städtischen Jugendhilfeplanung gewünscht sind, fehlt es an finanzieller Unterstützung für eine passende technische Ausstattung.

Anlage ist nur noch Stückwerk

Die Lichtanlage wurde Mitte der 90er Jahre angeschafft. "Seitdem ist sie in Betrieb. Old School eben", sagt Alexander Thomann. Natürlich wurde sie mit den Jahren immer wieder ergänzt und überholt. Aber sie sei halt schon ein Stückwerk. "Geht der Ton an, brummt's erst mal. Stromfluss und Sicherung passen nicht zusammen", ärgert sich Thomann. Die Tonanlage wurde 2002 erneuert. Ersatzteile werden gebraucht gekauft und von Jugendlichen oder Ehrenamtlichen mit Knowhow eingebaut. Durch die Kooperation mit CrossArt können größere Konzerte "ordentlich" ausstaffiert werden. Trotzdem spricht Thomann von Flickschusterei und dass sein Team immer wieder an seine Grenzen stoße.

Ein digitales Mischpult wäre deshalb ein großer Wunsch der Kulturgruppen. Damit verbunden sind natürlich auch entsprechende Stromanschlüsse für eine Lichtanlage. "Wir würden gern sparen und auf LED umrüsten," wirft Johanna Schilling ein.

Sozialpädagoge Mark Ritschel unterstreicht die Bedeutung der Konzerte für Coburg, in dem er von einer ganz neuen Reihe spricht. "Coburg feiert ohne Alkohol" wird die heißen - und da geht es eben nicht ums Trinken, sondern rein um die Musik. "Wir wollen zeigen, dass man auch ohne Alkohol und Drogen gut drauf sein kann", sagt Ritschel.

Lesen Sie nächste Woche, was im Jugendzentrum noch dringend erneuert werden muss.