von unserem Mitarbeiter Johannes Michel Zapfendorf — Traditionell wurde in Zapfendorf mit dem Jahresrückblick das Sitzungsjahr abgeschlossen - diesmal aber unter anderen Vorausset...
von unserem Mitarbeiter Johannes Michel
Zapfendorf — Traditionell wurde in Zapfendorf mit dem Jahresrückblick das Sitzungsjahr abgeschlossen - diesmal aber unter anderen Voraussetzungen. Denn nicht der Bürgermeister, sondern sein Stellvertreter verlas die wichtigsten Zahlen und Fakten aus 2014. Neuigkeiten zum inhaftierten Bürgermeister Matthias Schneiderbanger (CSU) gibt es noch nicht. Einziger Beschluss des Abends: eine Erhöhung der Gewerbesteuer.
Nicht zuletzt durch die Asylbewerber, die seit einigen Monaten in Unterleiterbach untergebracht sind, steigerte sich die Einwohnerzahl des Marktes Zapfendorf wieder auf über 5000 Einwohner, genau waren es zum 15. Dezember 5022.
Zweiter Bürgermeister Siegfried Bauer musste aber auch vermelden, dass sich die Pro-Kopf-Verschuldung in Zapfendorf von 490 auf 494 Euro leicht erhöht hat - Grund ist eine Kreditaufnahme von 260 000 Euro bei gleichzeitiger Tilgung von 224 000 Euro im aktuellen Jahr. Der Schuldenstand beträgt damit zum 31. Dezember 2014 2,48 Millionen Euro.
Größte Ausgabe im Haushaltsjahr war der Neubau der Kinderkrippe neben dem Kindergarten St. Christophorus. Der Anteil der Gemeinde lag bei 380 000 Euro. Mit 294 000 Euro war der Grunderwerb der zweitgrößte Posten, gefolgt von Kanalsanierungen (268 000 Euro) und der Darlehenstilgung.
Nichts Neues im Fall S. Bauer blickte auch auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres zurück, etwa auf die Kommunalwahlen mit der Verabschiedung von Bürgermeister Josef Martin nach 36 Jahren im Amt, auf die Beendigung des
Weiterbetriebs der Bauschuttdeponie Oberleiterbach, auf den Abschluss des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (SEK) oder die Kreuzungsvereinbarungen mit der Bahn zur Beseitigung der beschrankten Bahnübergänge und den Kauf des Anwesens der ehemaligen Gastwirtschaft Hofmann im Zuge der Städtebauförderung.
Keine neuen Informationen gibt es zum Fall Schneiderbanger. Bauer erwähnte lediglich, dass die Landesanwaltschaft ein Disziplinarverfahren eingeleitet habe, was auch zu einer Amtsenthebung führen könne. Schneiderbanger befinde sich nach wie vor in Untersuchungshaft.
Einstimmig beschlossen wurde die Erhöhung der Gewerbesteuer. Die Marktgemeinderäte folgten aber nicht dem Vorschlag der Verwaltung, der eine Erhöhung von 350 v.H. auf 380 v.H. vorsah, sondern dem Vorschlag von Gemeinderat Harald Hümmer (Wählergemeinschaft Oberleiterbach, WOB), die Gewerbesteuer auf 360 v.H. festzusetzen. Darauf hatten sich die Fraktionen in Vorbesprechungen geeinigt. "Die Wettbewerbsfähigkeit muss erhalten bleiben, daher sollten wir einen Mittelweg gehen", so Hümmer. Das sahen die anderen Räte ähnlich.