Wo sich bald die Kleinsten tummeln

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Hier an der "Hinteren Wilhelmstraße" soll auf der Flurnummer 746/1 der Kindergarten-Container aufgestellt werden. Repro: Lothar Weidner
Hier an der "Hinteren Wilhelmstraße" soll auf der Flurnummer 746/1 der Kindergarten-Container aufgestellt werden.  Repro: Lothar Weidner

Für die Errichtung einer Kindergroßtagespflege hat die Gemeinde Ebersdorf ein Grundstück, auf dem nach einem Beschluss des Gemeinderats Container aufgestellt werden sollen, bis ein neuer Kindergarten gebaut ist. Ebersdorf will damit staatliche Vorgaben erfüllen.

"Wir sind unter zeitlichem Druck und haben eine Verpflichtung jungen Familien gegenüber", sagte Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG). Unter dieser Prämisse beschloss der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Dienstag, den aktuellen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen abzudecken. Deshalb wird auf dem gemeindlichen Grundstück an der "Hinteren Wilhelmstraße" eine Containeranlage aufgestellt, die zwei Großtagespflegegruppen für bis zu 30 Kinder aufnehmen kann.

Die Diskussion im Gemeinderat war nur kurz, da dringender Handlungsbedarf aufgrund der steigenden Kinderzahl besteht. Gemeinderat Reiner Brückner (SPD) meinte dazu: "Es ist so schnell wie möglich zu handeln." Allerdings mahnte Gemeinderat Achim Fischer (Ausschussgemeinschaft) an, dass die Container keine Dauerlösung sein sollten. Er nannte einen Zeitraum von zwei Jahren, danach sollte der neue Kindergarten gebaut sein. Reisenweber sagte mit Bedauern, dass sich der Bau eines neuen Kindergartens verzögere, da ständig neue Vorgaben staatlicherseits zu erfüllen seien. Eine Containerlösung hätte den Vorteil, dass "nachgesteuert" werden könnte, sofern ein weiterer Bedarf bestehe. Der Gemeinde war - wie anderen Kommunen auch - im Rahmen einer Krisensitzung im März 2019 vom Landratsamt das Konzept der Großtagespflege zur Kitaplatzversorgung bereits "schmackhaft" gemacht worden.

Nicht geklärt ist die Trägerschaft in Ebersdorf. Wenn keine gefunden werde und die Gemeinde selbst als Träger auftreten müsse, sei das mit einer erheblichen Arbeitsmehrbelastung für die Kommune verbunden, insbesondere da auch zwei Personalkräfte zu stellen wären, sagte Reisenweber. Deshalb werde der Stellenplan der Gemeinde vorsorglich deswegen ergänzt werden müssen. Jedoch seien mit mehreren möglichen Trägern noch Verhandlungen zu führen, da diese auf einen größeren Pool an vorhandenem Personal zurückgreifen könnten. Der Bürgermeister machte klar, dass Ebersdorf mit der Notwendigkeit, weitere Kinderbetreuungsmöglichkeiten vorzuhalten, wegen staatlicher Vorgaben nicht alleine dastehe. Ein für die Aufstellung von Containern geeignetes, ebenerdiges und erschlossenes Grundstück mit einem befestigten Parkplatz sei an der "Hinteren Wilhelmstraße" vorhanden. Die Gemeinde Ebersdorf lässt sich diese Maßnahme einiges kosten. Im Haushalt 2020 werden 135 000 Euro - ohne Personalkosten - eingestellt, bei einer Restmiete 2020 von 24 000 Euro. Die künftige monatliche Miete beträgt runde 6000 Euro für 271 Quadratmeter. Die Anlage soll im September dieses Jahres in Betrieb gehen. Zum Schluss der Beratung betonte der Bürgermeister: "Eine Unterbringung der Kinder ist für uns die Nummer eins."