Die Mittelschule Pressig ist die einzige oberfränkische Schule, die an dem Projekt teilnehmen darf. Am Montag kommen die Profis für eine Woche in den Frankenwald und unterstützen die Schüler bei der Herstellung ihrer Geschichte.
Karl-heinz Hofmann
An der Grund- und Mittelschule Pressig fiebert man dem Besuch des Bayerischen Rundfunks entgegen. Im Rahmen eines einwöchigen Projekts produzieren die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 a der Mittelschule gemeinsam mit einem Team des BR multimediale Geschichten über Schüler und ihre Identität. "Wo komme ich her, wo will ich hin - "Here's my story", unter diesem Motto bereiteten sich die Schüler mit Klassenleiterin Gabriele Förtsch und Förderlehrerin Alexandra Toll intensiv seit Wochen auf die Arbeitswoche mit dem BR- Team vor.
"Here's my story"
Die Mittelschule Pressig ist die einzige ausgewählte Schule aus ganz Oberfranken, die an diesem Projekt teilnehmen darf, das vom BR in Zusammenarbeit mit der "Stiftung Zuhören" veranstaltet wird. Mittelschulklassen und Flüchtlingsklassen an Beruflichen Schulen aus allen bayerischen Regierungsbezirken nehmen in diesem Schuljahr am Projekt "Here's my story" teil. Die Schüler erstellen digitale Geschichten-, autobiografische, multimediale Kunstwerke. Sie erzählen in Wort und Bild von ihren unterschiedlichen kulturellen Wurzeln, von prägenden Erfahrungen und von ihren Berufs- und Lebensträumen, lernen ihre Stärken kennen und werden sich klarer darüber, wo sie im Leben hinwollen.
Nach wochenlanger Vorbereitung erwarten die Zehntklässler nun für eine Woche die erfahrenen Mediencoaches des BR. Sie werden die Teilnehmer bei der Entwicklung der Geschichten, der Auswahl von passender Musik und Bildern, beim Schneiden und Fotografieren unterstützen. "Here's my story" ist ein trimediales Projekt. Partner sind die Bildungsprojekte des BR, das Bayerische Fernsehen, verschiedene Hörfunk-Redaktionen, die Stiftung Zuhören und BR.de. Unterstützt wird die Schulprojektarbeit der Stiftung Zuhören von der VBW (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft). Wir wollten wissen, wie fühlen sich die Schüler und wie kam es dazu an solch einem bayernweiten Medienprojekt teilnehmen zu dürfen? Die Freude war natürlich riesig, informiert die Klassenleiterin Gabriele Förtsch. "Wir haben uns beworben, nachdem ich der Klasse das Projekt vorgestellt und wir zusammen einige Storys im Internet angeschaut hatten. Einige unserer Schüler haben ihre besondere Geschichte. Die Klasse fand die Idee des Projekts interessant und wollte gerne mit dem Fernsehen und einem Profifotografen arbeiten. Die meisten hatten auch gleich ,ihre‘ Geschichte, die sie erzählen wollen, im Kopf. Zudem ist es eine einmalige Gelegenheit, die sie gerne ergreifen wollten. Jeder hoffte, dass wir auch ausgewählt werden", erzählt die Klassenleiterin.
"Schüler waren begeistert"
Mit funkelnden Augen und einem Lächeln erwähnt sie, dass sie sich zufälligerweise mit der Klasse während einer Exkursion im Kabinettssaal der Staatskanzlei in München befand, als der Anruf und die Zusage des BR kam. "Die meisten Schüler waren begeistert und haben sich sehr gefreut, einige waren verblüfft, dass wir wirklich dabei sein werden und nur ein paar hatten Angst vor der eigenen Courage und vor Spannung, was da auf sie zukommen wird. Wir beiden Lehrkräfte (Alexandra Toll und Gabriele Förtsch) wurden zum BR eingeladen. Uns gefiel dort im Funkhaus die entspannte Atmosphäre. Trotz der intensiven Vorbereitung kam kein Stress auf. Elke Dillmann und Katrin Öchsner waren kompetente Coaches, die mit den Lehrkräften der Schulen an zwei Tagen das durchführten, was auch die Klassen dann leisten müssen", so die Klassenleiterin. Sie wurden auch im Groben darüber informiert, was in der Arbeitswoche mit dem BR vom 20. Februar bis 24. Februar alles geschehen soll. In der Klasse werde in Gruppen die jeweilige Geschichte besprochen, dann würden die circa 200 Wörter geschrieben und schließlich nehme jeder seine Story auf, hinterlegt sie mit Bildern und Musik, am Ende soll ein circa zweiminütiger Kurzfilm entstanden sein.
Fotografiert wird von einer Profifotografin, wobei jeder Schüler circa eine Stunde für seine Fotos zur Verfügung hat. PC, Beamer usw. sind im Klassenzimmer vorhanden. "In der Vorbereitung erstellen wir ein Banner, auf dem der BR, der Sponsor "Stiftung Zuhören" zu sehen sein wird. Zudem ein Willkommen und dass wir uns auf die Woche freuen. Als Symbol für die Storys ,Wo komm ich her, wo geh ich hin‘ wollen wir auf das Banner eine Art Weg mit den Fußabdrücken der Schüler gestalten.