Wissenwertes im "Vorbeigehen"

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Diese Tafel informiert über die Geschichte der Pfarrkirche St. Ägidius in Amlingstadt. Foto: Andrea Spörlein
Diese Tafel informiert über die Geschichte der Pfarrkirche St. Ägidius in Amlingstadt. Foto: Andrea Spörlein

Neue Informationstafeln gehen detailliert auf Sehenswürdigkeiten im Landkreis ein.

Wanderfreunden sollen bis zum Jahr 2023 neben der vielfältigen Kulturlandschaft auch geschichtliche und bauliche Besonderheiten im Landkreis Bamberg nähergebracht werden. Hierfür errichten der Landkreis Bamberg unter der Projektträgerschaft des Landkreises Forchheim und zusammen mit den Partnerlandkreisen Lichtenfels, Bayreuth und Kulmbach im Rahmen des Leader-Kooperationsprojektes "Wanderleitsystem Fränkische Schweiz" rund 180 der sogenannte Kulturinventartafeln, 50 allein innerhalb des Landkreises Bamberg.

An den Gesamtkosten des Projekts in Höhe von 126 0000 Euro beteiligen sich der Landkreis Bamberg bzw. die LAG Region Bamberg mit 19 500 Euro. Dass das Geld gut angelegt ist, zeigt auch die Idee, einzelne Schilder als Rettungspunkte anzulegen, womit bei Unfällen ein schnelles Auffinden von verletzten Personen gewährleistet ist.

Am Beispiel von Strullendorf kann man sehen, welche Vielfalt an Informationen geboten werden. So informieren die Tafeln über die frühmittelalterliche Befestigungsanlage im Geisberger Forst, über die alte Strullendorfer Pfarrkirche St. Laurentius und den Wiederaufbau des abgebrannten Dorfes nach dem Brand von 1796, über den historischen Bauernhof in der Strullendorfer Schulgasse und über die Kirche St. Ägidius Amlingstadt, die zu den sogenannten 14 Slawenkirchen Karls des Großen gezählt wird.

Es gibt aber auch Tafeln am Strullendorfer Laufwasserkraftwerk und an der Schleuse Strullendorf, die den Wanderern, Radfahrern, Gästen und sicher auch dem ein oder anderen Einheimischen einen kleinen Einblick in die Industrie- und Technikgeschichte vor Ort geben.

"Kulturhäppchen to go"

Für Kreisheimatpflegerin Annette Schäfer, die zusammen mit ihrem Mann bei dem Projekt aktiv mitgearbeitet hat, ist es ganz wichtig, die Sehenswürdigkeiten "quasi im Vorbeigehen anzubieten". So kann man ohne zusätzlichen Aufwand so viel Information mitnehmen, wie man möchte. Die Texte sind von Fachleuten geschrieben, so dass alle Informationen Hand und Fuß haben, und bieten damit sozusagen "Kulturhäppchen to go". Nicht alle Tafeln konnten schon aufgestellt werden, dies soll aber zeitnah geschehen.

Den Machern ist es wichtig, dass es Anknüpfungspunkte über Gebietskörperschaften hinweg gibt, so zum Beispiel in Bezug auf den Jakobsweg durch Franken oder die Anbindung an den "Kulturerlebnisweg Fränkische Schweiz". Darüber hinaus legte man großen Wert auf die Benutzerfreundlichkeit der Tafeln. So ermöglicht das zukünftige Wegeportal dem Wanderer eine digitale Planung, das heißt, er kann sich seine Tour hinsichtlich sportlichen Anspruchs, Wegequalität und landschaftlicher Attraktivität selbst zusammenstellen und optimieren.

Höhenprofil, Länge und Wegebeschaffenheit werden damit auf Knopfdruck für die individuelle Auswahl zusammengestellt, ausgedruckt und im GPS-Format zur Verfügung gestellt. Außerdem sollen Wegeverlegungen und -sperrungen abrufbar sein.

Innerhalb des Landkreises Forchheim ist dieser Service bereits nutzbar unter www.kulturerlebnis.info.