"Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut"

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Die jungen Demonstranten zogen durch Haßfurt. Foto: Paul Hümmer
Die jungen Demonstranten zogen durch Haßfurt.  Foto: Paul Hümmer

Obwohl viele der Klimademonstranten zu jung zum Wählen sind, verschafften sie sich am Freitag vor der Europawahl auch in der Kreisstadt Haßfurt Gehör. Die "Fridays-for-Future"-Bewegung in Haßfurt zog ...

Obwohl viele der Klimademonstranten zu jung zum Wählen sind, verschafften sie sich am Freitag vor der Europawahl auch in der Kreisstadt Haßfurt Gehör. Die "Fridays-for-Future"-Bewegung in Haßfurt zog vom Schulzentrum auf den Marktplatz. Unter dem Motto "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", gingen die Kinder und Jugendlichen unter Begleitung der Polizei durch die Stadt. Mit dabei waren auch einige Kommunalpolitiker aus dem Kreis.

Die Klimakrise ist nach einer Mitteilung des SPD-Kreisverbandes über den Protest in Haßfurt "die größte Herausforderung der Gegenwart und muss oberste Priorität in der Politik haben. Es sind radikale Klimaschutzmaßnahmen notwendig, um die Einhaltung des vereinbarten 1,5-Grad-Ziels von Paris noch gewährleisten zu können." Als drittgrößter Kohlendioxid-Emittent weltweit trage die EU eine besondere Verantwortung im Kampf gegen die Klimakrise.

"Wir müssen runter vom Sofa. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um sich zu bekennen" fordert Kreisrat Paul Hümmer aus Sand. Nur mit dem Einkauf beim Bio-Bauern könne man die Klima-Katastrophe nicht verhindern. Den Kapitalismus etwas "grüner" zu machen, wird nach seiner Ansicht nicht ausreichen, um den Enkeln einen intakten Planeten hinterlassen.

"Fridays for Future" fordert, dass die Politik beim Thema Klima auf die Wissenschaft hört, die Ziele des Pariser Weltklimaabkommens einhält und mit entschiedenen Maßnahmen dazu beiträgt, die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu stoppen. Schon heute ist es auf der Erde etwa ein Grad Celsius wärmer als vor der industriellen Revolution. Darauf ging auch Haßfurts Bürgermeister Günther Werner in seinem Grußwort an die Teilnehmer ein. Kreisrat Heinrich Goschenhofer, Arzt für Allgemeinmedizin aus Hofheim, und Vertreter des Bundes Naturschutz waren ebenfalls unter den Teilnehmern. Goschenhofer richtete anerkennende Worte an die jungen Demonstranten. red