Sowohl Jahn Forchheim als auch Baiersdorf kassierten zuletzt zwei Pleiten und verloren die Tabellenführung. Von einer Krise sprechen beide Trainer aber nicht.
Ernüchternd war der Doppelspieltag am Wochenende für die SpVgg Jahn Forchheim in der Landesliga Nordwest: null Punkte, der Verlust der Tabellenführung und erneut eine Rote Karte. Dennoch ist Trainer Michael Hutzler zuversichtlich, dass es am Samstag (15 Uhr) im Topspiel beim TSV Abtswind wieder aufwärts geht.
In der Nordost-Gruppe bekommt es der Baiersdorfer SV nach dem 0:4 gegen Tabellenführ Quelle Fürth am Sonntag mit dem TSV Buch zu tun - das dritte Spitzenspiel in Folge.
Landesliga Nordwest
TSV Abtswind (3.) -
SpVgg Jahn Forchheim (4.)
Viele kleine Punkte waren es, die den Ausschlag für die zwei Niederlagen gaben. Von fehlender Leichtigkeit sprach schon Teammanager René Hoffmann, der Trainer sieht es ähnlich. "Das ging damit los, dass wir in Coburg, als wir wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht haben, in der 95.
Minute den Ausgleich kassieren. Dann spielen wir gegen Schweinfurt zu zehnt richtig klasse und kassieren ebenso kurz vor Ende den Gegentreffer." Und schon war die vorherige Leichtigkeit des Jahn, dem die Tabellenführung in den Schoß zu fallen schien, weg. "Wenn solche Ergebnisse passieren, stimmen auf einmal die Abläufe nicht mehr. Bezeichnend war das Spiel gegen Karlburg." Die 2:3-Pleite war auch dem Abschlusspech geschuldet.
Hutzler hatte dem Team trainingsfrei gegeben, um den Kopf frei zu bekommen. "Bei uns ziehen alle an einem Strang und sind heiß." Dies muss die Mannschaft auch sein, denn mit Abtswind wartet erneut ein Schwergewicht. Ausgerechnet während der Abtswinder Weinfestzeit - da spielt der TSV immer groß auf - muss die Sportvereinigung nach Unterfranken.
Engpass in der Defensive
Probleme könnte der Jahn in der Defensive bekommen.
Patrick Mai spielte seinen Part zwar sehr souverän und war der ruhende Pol in der Viererkette, muss aber wegen seines dummen Fouls kurz vor Ende gegen Karlburg genauso zusehen, wie wohl Dennis Weiler. Der Co-Trainer hatte nach einem Foul zwar unter Schmerzen die erste Halbzeit zu Ende gespielt, musste dann aber raus. "Er hat eine sehr schmerzhafte Muskelverletzung. Mit Innenverteidigern sind wir im Moment nicht gesegnet", so Hutzler. Sandro Gumbrecht soll ins Abwehrzentrum zurückkehren und sich dort mit Maxi Göbhardt, dem einzig verbliebenen Defensivallrounder, die Innenverteidigung teilen. Bleibt die Frage, wen der Trainer auf die (Doppel-)Sechs stellt. Max Bauernschmitt ist noch gesperrt, so dass Andi Mönius ein Kandidat für diese Position ist. Immerhin kehrt Thomas Roas nach seinem Kurzurlaub zurück, daher wird Basti Schäferlein wieder für Defensivaufgaben frei.
Spannend ist nach wie vor die Torwartfrage.
Der Trainer stellte gegen Karlburg Marcus Kredel in den Kasten für den zuletzt etwas schwächelnden Alexander Schulz, der beruflich stark eingespannt ist und privat mit dem eigenen Nachwuchs gebunden ist. "Marcus hat gut gespielt. Bei den Gegentreffern kann er nichts machen, mit einer klasse Parade hat er uns ja im Spiel gehalten", sagt Hutzler.
BB
Landesliga Nordost
Baiersdorfer SV (2.) -
TSV Buch (3.)
Während der Jahn also auf zwei Rotsünder verzichten muss, ist der in Fürth vom Platz geflogene Hauptakteur der Baiersdorfer schon wieder frei. Trainer Thomas Luckner kickte aus Ärger über eine Schiedsrichter-Entscheidung einen Plastikstuhl Richtung Tartanbahn und wurde vom Referee verbannt.
Um nach den Pleiten gegen den ATSV Erlangen ("Mit dem Spiel war ich trotzdem zufrieden") und Quelle ("Wir hatten einen richtig schlechten Tag") nicht das dritte Spitzenspiel in Folge zu verlieren und einen erneuten Wutanfall zu riskieren, hat sich Luckner gut über den Gegner informiert - was nicht gerade Mut macht.
"Buch ist die Mannschaft der Stunde", lobt der 37-Jährige. Mit einem eingeschworenen Kollektiv und Ex-Profi Thomas Adler auf dem - durch Luckner wohl nicht gefährdeten - Trainerstuhl sei das Team, das vor der Saison keiner auf der Rechnung gehabt habe, am Sonntag (15 Uhr) Favorit. Der BSV-Coach hat bei den Gästen eine ähnliche Spielweise ausgemacht wie bei der SG, wo die Krenkicker mit 0:4 unterlagen. Kein Wunder: Adler war von 2007 bis 2015 in Fürth verantwortlich.
Genau dort kassierte sein neues Team die bisher einzige Saisonpleite. Nach Baiersdorf kommt der TSV mit dem Selbstvertrauen aus sieben Spielen ohne Niederlage und drei Siegen in Folge.
rup