Wiesenthau kann auf Rücklagen von 1,28 Millionen Euro zurückgreifen

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Kämmerer Matthias Zeißner, Zweiter Bürgermeister Hans Schütz und Bürgermeister Bernd Drummer (v. l.) Foto: Franz Galster
Kämmerer Matthias Zeißner, Zweiter Bürgermeister Hans Schütz und Bürgermeister Bernd Drummer (v. l.)  Foto: Franz Galster

Wiesenthau gehört zu den Gemeinden im Landkreis Forchheim, die aufgrund ihrer umsichtigen Planung finanziell blendend dastehen. Insofern bereiteten die Zahl...

Wiesenthau gehört zu den Gemeinden im Landkreis Forchheim, die aufgrund ihrer umsichtigen Planung finanziell blendend dastehen. Insofern bereiteten die Zahlen den Gemeindevertretern keine Kopfschmerzen, als Kämmerer Matthias Zeißner das Budget für das kommende Jahr, den Finanzplan und das Investitionsprogramm zur Genehmigung vorlegte.
Unter dem Strich weisen die Rücklagen zum 31. Dezember 2015 stolze 1,28 Millionen Euro auf. Insgesamt umfasst der Verwaltungshaushalt 2,31 Millionen Euro. Das sind 134 000 Euro mehr als 2015. Bedingt ist dies durch Mehraufwendungen für die Schule, den Kindergarten, das Abwasser und die Finanzwirtschaft.
Beträchtlich ist auch dieses Jahr der Posten "Betriebskosten Abwasser" mit 152 122 Euro. Da die Stadt Forchheim immer zwei Jahre im Nachlauf abrechnet, sind hier Nachverrechnungen von 24 765 Euro zu verkraften. Dazu kommen höhere Abwasserkosten der Verwaltungsgemeinschaft Gosberg. Während Zeißner nach den Anpassungen der vergangenen Jahre optimistisch ist, die Spitze der Kosten erreicht zu haben, sieht er allerdings auch nur geringe Chancen einer Reduzierung.


35,83 Euro pro Kopf

Das Thema der in die Jahre gekommenen Kanalsysteme wird die Gemeinde in weiterer Zukunft noch stärker beschäftigen und auch Kosten verursachen.
Aktuell stehen in der Kommune Verbindlichkeiten von 60 000 Euro Ende 2015 in den Büchern, das bedeutet 35,83 Euro pro Kopf. Eine weitere Tilgung von 25 000 Euro ist in 2016 eingeplant. Zu den wesentlichen Einnahmen zählen die Grundsteuer A und B mit 109 000 Euro sowie die Gewerbesteuer mit 150 000 Euro.
Der Hebesatz wurde von 300 v. H. moderat auf 330 v. H. angehoben. Damit, so der Kämmerer, befinde man sich immer noch an der unteren Skala im Landkreis. Die Einkommenssteuerbeteiligung beläuft sich auf 1,04 Millionen Euro, die Schlüsselzuweisung auf 346 000 Euro und die Investitionspauschale auf 127 000 Euro. Dem stehen an wesentlichen Ausgaben die leicht erhöhte Kreisumlage mit 690 0000 Euro, die um 4000 Euro reduzierte VG-Umlage mit 141 000 Euro und die Betriebskostenumlage Abwasser mit 152 000 Euro gegenüber.


Dringend benötigte Baugebiete

Der Vermögenshaushalt umfasst 1,75 Millionen Euro und erhöht sich um 500 000 Euro gegenüber 2015. Als große Posten schlagen das Gewerbegebiet Dorfäcker mit 350 000 Euro und der Breitbandausbau mit 265 000 Euro zu Buche, der allerdings mit 210 000 Euro gefördert wird.
Dazu stellte die Gemeinde vorsorglich 300 000 Euro für den Ankauf von Grundstücken ein für dringend benötigte Baugebiete und zusätzlich 50 000 Euro an Planungskosten. Die Sanierung der Grundschule wird mit 50 000 Euro veranschlagt. Für den Radweg nach Kirchehrenbach stellt man zum wiederholten Male den Betrag von 45 000 Euro ein und hofft auf eine Realisierung.
Die Feuerwehr kann auf Mittel in Höhe von 40 000 Euro hoffen. Für die Planung des Anbaus Kindergartens sind 20 000 Euro vorgesehen. Für erste Aktivitäten bei der Sanierung des Bürgerhauses in Schlaifhausen sind 30 000 Euro bereitgestellt. Im Finanzplan für 2017 sind erhebliche Projekte angedacht. Dazu zählen die Erweiterung des Kindergartens mit 400 000 Euro, das Bürgerhaus Schlaifhausen mit 500 000 Euro, eine Bauhoferweiterung mit 150 000 Euro und ein Fahrzeug für den Bauhof für 150 000 Euro.
Positiv beurteilt Zeißner den Ausblick. "2017 sind die letzten Kredite abbezahlt, ist die Gemeinde komplett schuldenfrei, eine sehr gute Ausgangslage", so die Bilanz des Kämmerers.