Wiesenthau investiert in die beiden Trinkwasserbrunnen

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Vor rund 60 Bürgern erläuterte der Wiesenthauer Bürgermeister Bernd Drummer (BGW) in der Bürgerversammlung die Entwicklung der Kommune. Ein Schwerpunkt war dabei die Trinkwasserversorgung. Ausführlich...

Vor rund 60 Bürgern erläuterte der Wiesenthauer Bürgermeister Bernd Drummer (BGW) in der Bürgerversammlung die Entwicklung der Kommune. Ein Schwerpunkt war dabei die Trinkwasserversorgung.

Ausführlich stellte Drummer die Situation der zwei Brunnen des Wasserzweckverbands Ehrenbürggruppe dar. Beim Brunnen I in der Gosberger Flur steht für März/April die Regenerierung an. Drummer schätzt die Kosten auf 30 000 bis 40 000 Euro. Der über 100 Meter tiefe Brunnen zeigt ein Absinken der Wasserstände. Vier Meter waren es im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Für Drummer ist das eine Konsequenz aus den vergangenen trockenen Sommern. Er hofft auf ein Ansteigen nach den ausgiebigen Regenfällen im Februar.

Auffallend sind nach Drummer die starken Schwankungen während der Entnahme. Es fließt zu wenig Wasser nach, wenn gepumpt wird, weil die Zuflussschlitze im Brunnenrohr durch Ablagerungen verstopfen. Damit steige die Gefahr, dass geogene Stoffe wie Arsen mit hochgepumpt werden.

Der jüngere Brunnen II in der Dobenreuther Flur hat nur 40 Meter Tiefe. Er bedeutet keine Entlastung des Brunnens I, denn zum einen ist das geförderte Wasser uranhaltig und muss deswegen gefiltert werden. Zum anderen darf er nicht zu stark eingesetzt werden, weil sonst nach den bisherigen Erfahrungen Mangan "hochkommt". Ein Teil der geförderten Wassermenge wird zudem an Pinzberg abgegeben.

"Wir müssen die Brunnen beruhigen", nannte Drummer als oberstes Ziel bei der Wasserversorgung. Deshalb habe man sich für eine Verbundleitung mit den Forchheimer Stadtwerken entschlossen. An ihr haben auch die Forchheimer Interesse, um für Verunreinigungen ihrer Flachbrunnen auf Ersatzzuleitungen zurückgreifen zu können.

Die Maßnahme wird hoch gefördert. Eventuell reduziert sich der Anteil des Wasserzweckverbandes auf Null; maximal soll er 230 000 Euro betragen. "Da braucht man nicht lange zu überlegen", begründete Drummer die Entscheidung des Gemeinderats nach kritischen Anfragen aus der Bürgerversammlung.

"Forchheim liefert Reinwasser", betonte der Bürgermeister. Gemeint ist damit Wasser ohne geogene Stoffe, die als schädlich angesehen werden. Die bei den Forchheimer Brunnen zeitweilig notwendige Chlorierung sieht er im Vergleich dazu als nicht gravierend an.

Einen Austausch mit Pinzberg beziehungsweise einen Verbund mit der Leithenberg-Gruppe habe man verworfen, weil beide ihr Wasser aus denselben geogen bedenklichen Sandsteinschichten beziehen. Ebenso gibt es keine weitere Brunnenbohrung im Einzugsgebiet. Dabei waren nicht einmal die Kosten von rund zwei Millionen Euro der ausschlaggebende Grund. Problematischer sah man im Rat das Ausweisen eines Wasserschutzgebiets und vor allem das Risiko an, auch hier wieder in geogen schwierige Grundwasserschichten vorzustoßen, was eine aufwendige und teuere Filterung notwendig mache.

Ein Bürger fragte nach dem Zustand des Leitungsnetzes in Wiesenthau und Schlaifhausen, da es seines Wissens zu vermehrten Rohrbrüchen komme. Es gebe keinen Generalaustauschplan, erläuterte Drummer. Aber sobald Arbeiten an Straßenzügen anstünden, tausche man die Leitungen aus - wie derzeit in der Bahnhofstraße in Gosberg.