Fünf Studierende der Hochschule Coburg wollen ein Spiel herausbringen, das Kinder für die zunehmende Wasserknappheit sensibilisiert. Jetzt entscheiden die Internetnutzer, wie es mit dem "Game of Rain" weitergeht.
Manchmal hat eine Idee das Potenzial, die Gesellschaft zu verändern. Solche besonderen Ideen werden jetzt ausgewählt, um am Ende des Jahres vom Bundesministerium für Bildung und Forschung den Ideen-Preis zu erhalten. Ein Team aus der Region ist in die Endauswahl gekommen. Nun müssen die fünf Studierenden der Hochschule Coburg möglichst viele Menschen von ihrer Idee überzeugen - gegen deutschlandweite Konkurrenz. Welche Projekte ausgezeichnet werden, entscheidet die Internetabstimmung auf http://www.gesellschaft-der-ideen.de/. Wer bis Mittwoch, 21. Oktober, die meisten Unterstützer-Stimmen sammelt, kommt weiter. Hat die kleine Gruppe aus Franken eine Chance? Ihre Idee ist, etwas für den Umwelt- und Klimaschutz zu tun - und das auf eine Weise, die richtig Spaß macht: Jana Lenhard, Oliver Frenzel, Elias Germeroth, Matthias Scheibe und Stefan Stammberger haben das "Game of Rain" entwickelt, ein Kartenspiel zum Thema Wasser. "Die Spieler kämpfen darum, wer der nächste Regengott wird", erklärt Jana Lenhard. "Dabei lernen sie viel über virtuelles Wasser." Also darüber, wie viel Frischwasser in der gesamten Herstellungskette für die Erzeugung von Konsumgütern verbraucht wird. Zum Beispiel? Es braucht 2553 Liter Wasser, um ein Kilo Reis zu produzieren. "Die Ernte wird mit Wasser gereinigt, die Maschinen gesäubert und so weiter", sagt Lenhard. Auch in einer Tasse Kaffee stecken so im Durchschnitt 140 Liter virtuelles Wasser - mehr als ein Westeuropäer für gewöhnlich an einem Tag an Wasser verbraucht.
Die Gruppe hat das Spiel im Studiengang ZukunftsDesign der Hochschule Coburg entwickelt, unterstützt wurde sie dabei von Coach Hauke Hasenkopf. Solche Projekte machen den berufsbegleitenden Masterstudiengang am Studienort Kronach einzigartig; in heterogenen Teams lernen die Studierenden, Innovationsprozesse in Bewegung zu bringen. "Game of Rain" ist für Kinder ab acht Jahren gedacht. "Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Regenwesens und versucht, den Erdenbewohnern möglichst viele Wünsche zu erfüllen: zum Beispiel Äpfel wachsen zu lassen." Je nachdem, welche Regionenkarte er zieht, muss er dafür unterschiedlich viele Regenwolken einsetzen. Logisch: Äpfel aus Franken verbrauchen ja auch weniger Wasser als Früchte auf Obstplantagen in Chile oder Südafrika.
"Game of Rain" ist als Mischung aus Strategie- und Glücksspiel angelegt und wurde auch schon von Kindern getestet und für gut befunden. Auch wegen der wunderschönen Illustration, die Mediendesignerin Jana Lenhard entwickelt hat. Der Feinschliff fehlt noch. Dafür brauchen die Studierenden Unterstützung. Hier geht‘s zum Bewerbungsvideo von "Game of Rain": https://vimeo.com/434094107. red