Wie ein hungriges Urzeitmonster

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Der Bagger hat zugebissen, der Sitzungssaal verschwindet: "Jurassic Park" im Schlossgraben.

Bernhard Panzer Es geht hurtig voran, mit dem Abbruch des Rathauses. Kaum sind die Arbeiten im Inneren des Gebäudes erledigt, das vollkommen entkernt worden ist, schon sind die die Bagger angerückt, um dem Betonbau aus den 60-er Jahren den Garaus zu machen.

Zum Wochenbeginn sind schon große Löcher in die Fassade gerissen worden, bevor der Bagger am Donnerstag richtig Heißhunger zeigte. Mit entsprechendem Greifwerkzeug wurde begonnen, zunächst den Sitzungssaal herunterzubrechen. Stück für Stück hat der Bagger zugebissen und große Teile Beton aus der Wand gerissen.

Schon mit wenig Phantasie kann sich ein faszinierter Betrachter an Urzeitmonster erinnert fühlen: Es ist, als ob ein Saurier den Kopf schräg stellt, um gezielt zubeißen zu können. Viel sehen können die Passanten davon allerdings nichts, es sei denn man hat als Anwohner einen Logenplatz. Denn rund um die Baustelle ist ein großer hölzerner Bauzaun aufgestellt worden.

Der dient allerdings in erster Linie dem Staubschutz, sagt Bauamtsleiterin Silke Stadter. Das Holz soll jetzt noch entsprechend beschichtet werden. Dass man nicht drüber hinweg oder durchblicken kann, sei eher nicht beabsichtigt. Vielleicht kann ja noch das ein oder andere Fenster hineingeschnitten werden, denn der Zaun soll bis zum Baustellenende stehen bleiben, also bis das neue Rathaus steht. Und auch beim Neubau gibt's sicherlich viel zu sehen. Darum, ob er Zaun nun schon genügend Staub abhält oder nicht, kümmerte sich das Urzeitmonster nicht - Jurassic Park im Schlossgraben. Es ging derart gefräßig zu Werke, dass es zwischendurch - wie es scheinen wollte - mit Gewalt gebändigt werden musste, um nicht gleich alles in einer "Fressorgie" abzureißen.