Wer holt sich den heißen Ofen?

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Sogar ein Motorrad der Marke Honda steht beim Flohmarkt in Wolfsdorf zum Verkauf. Die beiden Schwestern Juli und Lilo Fischer sind schon gespannt, was an den anderen Verkaufsständen so alles Interessantes angeboten wird. Foto: Thomas Hümmer
Sogar ein Motorrad der Marke Honda steht beim Flohmarkt in Wolfsdorf zum Verkauf. Die beiden Schwestern Juli und Lilo Fischer sind schon gespannt, was an den anderen Verkaufsständen so alles Interessantes angeboten wird. Foto: Thomas Hümmer

Die Wolfsdorfer bieten am Sonntag Trödel, Spielsachen, Kleidung, Fahrräder und sogar eine Honda an.

Die Dorfgemeinschaft feiert in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Bereits zum fünften Mal findet im Ort ein Flohmarkt statt. Am Sonntag, 11. Juni, bieten von 10 bis 16 Uhr die Bewohner Trödel, Spielsachen, Kleidung, Fahrräder und sogar ein Motorrad der Marke Honda zum Kauf an.
Die Idee, einen Flohmarkt im Dorf abzuhalten, hatte vor fünf Jahren Gabi Heller. Sie und ihre Mutter Adelgunde sind quasi die Frauen der ersten Stunde. Das Besondere am Wolfsdorfer Flohmarkt ist, dass jeder Dorfbewohner, der daran teilnehmen möchte, seine Waren auf seinem Anwesen anbietet. Der Vorteil: Man muss die Sachen nicht erst ins Auto laden, sondern kann sie direkt vom Dachboden oder Keller holen und vor Ort aufbauen. Außerdem verfügen die Anbieter über jede Menge Platz, der nicht nur auf drei Meter Verkaufsfläche beschränkt ist. Um den Besuchern die Suche nach den Verkaufsständen zu erleichtern, gibt es jedes Jahr einen kostenlosen Infoflyer mit einem Lageplan.


Viele "Wiederholungstäter"

Mutter und Tochter Heller macht es Spaß, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen oder um Preise zu feilschen. Dass es sich bei vielen Flohmarktgängern um "Wiederholungstäter" handelt, zeigt folgende Geschichte: Ein gelber Schaukelstuhl, der bei Familie Heller zum Verkauf stand, polarisierte die Besucher. Allerdings wurde das sperrige Teil, obwohl es viele Blicke auf sich zog, an diesem Flohmarkttag im Oktober nicht verkauft. Einer Dame aus dem Raum Bamberg ging der Schaukelstuhl wohl nicht mehr aus dem Kopf. Kurz vor Weihnachten meldete sie sich telefonisch bei Familie Heller und fragte nach, ob denn der Stuhl noch zu haben sei. Käufer und Verkäufer wurden sich einig und der Schaukelstuhl wechselte seinen Besitzer. Beim Flohmarkt im darauffolgenden Jahr erinnerten sich viele Flohmarktgänger noch an das "gelbe Rattan-Monster" und sprachen die Familie darauf an.
Eddi Trapper ist ebenfalls ein Verkäufer "der ersten Stunde" und beteiligt sich zum fünften Mal am Flohmarkt. Bei ihm wird viel nach alten Werkzeugen gefragt, wie etwa Zugeisen oder Holzhobel, wie sie auf den Bauernhöfen früher zu finden waren. Allerdings sind solche Werkzeuge nur noch sehr schwer zu finden, betont Trapper. "Die ,Jäger und Sammler‘ stehen oft schon eine Stunde vor Beginn bei mir auf der Matte, um das eine oder andere Schätzchen für ihre Sammlung zu ergattern", erzählt der Wolfsdorfer.
Ebenfalls von Anfang an dabei sind die Verantwortlichen der Jugendgruppe der Blumen- und Gartenfreunde, die "Lindenkids". Sie versorgen von 12 bis 15.30 Uhr im Vereinsheim "Alte Schmiede" in der Romansthaler Straße die Gäste mit Getränken, Kaffee und Kuchen.


Keine Angst vor Regen

Da es im vergangenen Jahr beim Flohmarkt Ende April kalt war und graupelte, hofft die Dorfgemeinschaft auf schönes Wetter und viele Besucher. Die Veranstaltung findet auf jedem Fall statt, da die Verkäufer bei Regen in Scheunen, Carports oder Garagen ausweichen können.