Weltgästeführertag und der "Nabel der Welt"

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Die "Säule" im Boden von Micha Ullman Archivbild: Ronald Rinklef
Die "Säule" im Boden von Micha Ullman  Archivbild: Ronald Rinklef
 

2017 wird das 500. Jubiläum der Reformation gefeiert. Deshalb trägt der heutige Weltgästeführertag das Motto: Reform - Zeit für Veränderung. Aus diesem Anla...

2017 wird das 500. Jubiläum der Reformation gefeiert. Deshalb trägt der heutige Weltgästeführertag das Motto: Reform - Zeit für Veränderung. Aus diesem Anlass führten wir ein Gespräch mit Lore Kleemann. Sie ist Erste Vorsitzende des Vereins der "Gästeführer Fränkische Schweiz", arbeitet als Genussbotschafterin für Oberfranken, sie ist Stadtführerin in Bamberg und Busbegleiterin.

Warum sind Sie Gästeführerin geworden?
Ich habe unter anderem Denkmalpflege studiert und war dann 17 Jahre fest angestellt. 2000 haben ich dann meine Gästeführerausbildung gemacht. Hierfür ist es wichtig, gut mit Menschen umgehen zu können, denn die Gruppen sind sehr verschieden. Ich persönlich habe eine Liebe zur Stadt Bamberg. Außerdem stehe ich mit Herzblut hinter der Stadt, der Region und deren Geschichte.

Was bedeutet "Reform" für Bamberg?
Wir als der Verein der "Gästeführer Fränkische Schweiz" bieten hierzu eine Führung in der evangelisch-lutherischen Kirche St. Stephan an. Ich habe diese Kirche bewusst ausgewählt. Sie wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. 1807 wurde die Stiftskirche zur evangelischen Kirche. St. Stephan ist nun eine der wenigen barocken evangelischen Kirchen. Allerdings ist Bamberg nach der Reformation katholisch geblieben.

Was sind die Highlights in Bamberg, die man als Gästeführer Touristen zeigt?
Meiner Meinung nach ist die ganze Stadt ein Highlight. Das Gesamte macht Bamberg aus.

Was würden Sie Bambergern bei einer Führung durch ihre eigene Stadt zeigen?
Die Bamberger kennen sich erstaunlich gut in ihrer Heimatstadt und der Geschichte aus. Im Programm der Volkshochschule gibt es allerdings auch einige Kurse, die dieses Thema aufgreifen. Diese würde ich Bambergern empfehlen.
Generell sind die vielen verschiedenen Sichtachsen in Bamberg sehenswert. Zum Beispiel der Blick vom Kranen oder auch vom Schlenkerla auf den Michelsberg. Auch vom Rundweg in der Gärtnerstadt kann man alle Kirchen Bambergs sehen.
Was ist für Sie der schönste Ort in Bamberg? Und was ist der historisch bedeutendste Ort?
Bei dem schönsten Ort in Bamberg möchte ich mich nicht festlegen müssen. Der historisch wichtigste Ort ist allerdings der "Nabel der Welt". Dieser befindet sich am Domplatz. Bis ins 18. Jahrhundert stand dort die Tattermannsäule. Seit 2007 befindet sich an derselben Stelle die Säule von Micha Ullman. Diese ragt allerdings in den Boden hinein, nicht in die Luft. So soll der "Nabel der Welt" wieder sichtbar werden.

Die Fragen stellte
Annabelle Gunzelmann