Weihnachten geht für viele Familien üblicherweise mit einer Menge Termine und Traditionen einher - doch nicht im Corona-Jahr 2020. Durch die Beschränkungen bleibt vielen nur ein Weihnachten in der Lig...
Weihnachten geht für viele Familien üblicherweise mit einer Menge Termine und Traditionen einher - doch nicht im Corona-Jahr 2020. Durch die Beschränkungen bleibt vielen nur ein Weihnachten in der Light-Variante - höchstens halb so schön wie sonst? Auf keinen Fall, findet die Autorin Nathalie Klüver: "Dass die Weihnachtszeit in diesem Jahr ganz anders ist, muss nicht unbedingt negativ sein. Schließlich fällt eine Menge Stress weg."
1. Weniger Termine können entlasten
Fallen an den Feiertagen Besuche und Termine weg, kann das für Entlastung sorgen. Das schafft Raum, um sich in Ruhe zu fragen: Welche Weihnachtstraditionen mögen wir wirklich? Welche Traditionen halten wir vielleicht nur aus einem Verpflichtungsgefühl heraus aufrecht? "So können Eltern und Kinder gemeinsam zusammentragen, was sich jeder für dieses besondere Weihnachtsfest wünscht", sagt Melanie Gräßer, Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Auf diese Weise kann man sich von dem Fest, wie man es vorher kannte, verabschieden und sich neuen Dingen öffnen.
2. Frust der Kinder ernst nehmen
Und dennoch: Gerade für Kinder kann der Frust groß sein, wenn geliebte Traditionen ausfallen oder die Oma an den Feiertagen nicht kommen kann. "Weihnachten ist schließlich ein sehr emotionales Fest", sagt die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Katharina Schiersch. "Wichtig ist, dass sich Eltern in ihre Kinder einfühlen - und anerkennen, dass es eben traurig ist, wenn bestimmte Traditionen in diesem Jahr nicht stattfinden können."
3. Zeit nehmen für neue Dinge
Dieses Jahr ist ein guter Anlass, Neues auszuprobieren - es müssen schließlich nicht immer die klassischen Vanillekipferl sein. "Auch Marzipan, Bonbons und geröstete Mandeln lassen sich einfach zu Hause herstellen", sagt Schiersch. Besondere Erlebnisse entstehen auch dann, wenn Aktivitäten drinnen und draußen verbunden werden. "Viele Weihnachtsgeschichten spielen im Tierreich - da spricht es Kinder besonders an, wenn man diese Geschichten mit auf den Waldspaziergang nimmt", schlägt Schiersch vor.
4. Weihnachtsmarkt-Essen nach Hause holen
Melanie Gräßer kennt eine Frage, die bei der Gestaltung von Weihnachten Orientierung geben kann: Wie können wir das, was uns wichtig ist, anders umsetzen? Wer das typische Weihnachtsmarkt-Essen vermisst, kann heiße Champignons, Crêpes und Kinderpunsch einfach in der heimischen Küche zubereiten. Egal, ob die auf dem Sofa oder an selbstgebauten "Marktständen" im Kinderzimmer verzehrt werden - die Füße bleiben herrlich warm.
5. Kontakt zur Familie halten
Weihnachten gilt als Fest des Miteinanders. Wie lassen sich Nähe und Verbundenheit schaffen, wenn die Familie nicht an einem Tisch sitzen kann? "Ich kann mir gut vorstellen, dass in diesem Jahr Briefe und Karten an Wert gewinnen", sagt Klüver. So können Familien beispielsweise auch Päckchen für die Liebsten packen, in denen auch selbstgebackene Kekse Platz finden. Und so müde viele von den ganzen Videokonferenzen auch sind: Zum Fest können virtuelle Treffen für Verbundenheit sorgen.
6. Platzhalter für Oma und Opa finden
Selbst das Krippenspiel im heimischen Wohnzimmer kann durch Zoom und Co. vor den Augen der gesamten Familie stattfinden. Gerade für Kinder kann es tröstend sein, eine Art Stellvertreter für die fehlenden Verwandten an der Weihnachtstafel zu platzieren. "Wenn die Großeltern nicht kommen können, kann man ein Foto oder Kuscheltiere auf dem Tisch aufstellen, so dass sie doch irgendwie dabei sind", sagt Gräßer. dpa